Welt-AIDS-Tag
Information und Aufklärung fördern Solidarität
Rheinland-Pfalz. „Der Welt-AIDS-Tag stellt das Leben von Menschen mit HIV in den Fokus und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf. Für ein Leben ohne Diskriminierung der Betroffenen brauchen wir nach wie vor Aufklärung und Information“, betonte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler anlässlich des Welt-AIDS-Tages, der jedes Jahr am 1. Dezember begangen wird. Ziel ist es, Solidarität mit Betroffenen zu fördern, Informationsdefizite abzubauen und so der Diskriminierung Betroffener im Alltag entgegenzuwirken.
Der diesjährige Welt-AIDS-Tag steht unter dem Motto „Leben mit HIV – anders als du denkst“ und gibt Einblicke in das Leben von HIV-positiven Menschen. Obwohl der medizinische Fortschritt Betroffenen bei rechtzeitiger Therapie und Diagnose ein normales Leben ermöglicht, sehen sich viele HIV-Positive noch immer Diskriminierung im Berufs- und Sozialleben ausgesetzt. Grund dafür sind oftmals aus Unwissenheit entstehende Ängste vor einer Infektion durch alltäglichen Kontakt. Die diesjährige Kampagne zum Welt-AIDS-Tag will dem durch Aufklärung entgegentreten.
Bis Ende 2019 lebten nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland etwa 90.700 Menschen mit HIV/AIDS, davon etwa 2300 in Rheinland-Pfalz. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die geschätzte Anzahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland und auch in Rheinland-Pfalz an. Für Deutschland schätzt das RKI die Anzahl der Neuinfektionen für 2019 auf 2600, im Vorjahr betrug die Schätzung 2400. In Rheinland-Pfalz infizierten sich 2019 laut Schätzungen des RKI 85 Menschen mit HIV, in 2018 waren es 75. „Das macht deutlich, dass die Aufklärungs- und Informationsarbeit über HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten nicht an Wichtigkeit verliert. Diese ist und bleibt auch zukünftig eine wichtige Säule bei der Bekämpfung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen“, so Bätzing-Lichtenthäler. Die Empfehlung Kondome zu benutzen habe dabei nach wie vor den größten Stellenwert.
Die Präventionsarbeit ist in Rheinland-Pfalz dank des gut funktionierenden Netzes von Beratungsstellen, Gesundheitsämtern, Schwerpunktambulanzen und Kliniken zur Betreuung und Versorgung der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen erfolgreich. In den vergangenen Jahren hat die Landesregierung zahlreiche Projekte vor allem der rheinland-pfälzischen AIDS-Hilfen zur Verbesserung des Beratungs- und Hilfeangebotes unterstützt.
„Um Neuinfektionen zu vermeiden, ist es besonders wichtig auch junge Menschen zu erreichen. Daher unterstützen wir Schulen, Universitäten und andere Bildungseinrichtungen bei ihrer Aufklärungsarbeit“, hob Bätzing-Lichtenthäler hervor. Jährlich findet an weiterführenden und berufsbildenden Schulen im November die Schulpräventionswoche zu HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen statt. Dies sei ein gutes Beispiel für gelingende Präventionsarbeit, die von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz organisiert wird. Fachkräfte der Gesundheitsämter und der AIDS-Hilfen informieren Schüler darüber, wie sie im Bereich der Sexualität ihre Gesundheit schützen und erhalten können.
Besorgte Bürger, die den Verdacht einer Infektion nicht offen bei ihrem Hausarzt ansprechen möchten, haben in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit einer anonymen und kostenlosen Probenahme in einem Gesundheitsamt. Diese Probe wird dann zur kostenlosen Untersuchung in das rheinland-pfälzische Landesuntersuchungsamt geschickt. „Das Angebot trägt dazu bei, dass sich Betroffene nicht durch Angst oder Schamgefühl einem erhöhten Gesundheitsrisiko aussetzen oder andere Menschen unbewusst anstecken“, so die Ministerin. ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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