Polizei-Beratung zum Einbruchschutz
Jeder zweite Einbruch scheitert

Ein Einbruch hinterlässt materielle, aber vor allem auch psychische Schäden. Die Polizei hilft kostenfrei bei der Prävention und gibt Tipps aus erster Hand. Infos zum Einbruchschutz gibt es in diesem Artikel. | Foto: Foto: www.k-einbruch.de
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  • Ein Einbruch hinterlässt materielle, aber vor allem auch psychische Schäden. Die Polizei hilft kostenfrei bei der Prävention und gibt Tipps aus erster Hand. Infos zum Einbruchschutz gibt es in diesem Artikel.
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Ludwigshafen. Es dauert weniger als acht Sekunden, bis ein Fenster aufgehebelt ist. Ist es gekippt oder ein Profi am Werk, sind es weniger als drei Sekunden, bis ein Täter ins Haus eindringen kann. Das Polizeipräsidium Rheinpfalz gibt Tipps zum Schutz vor Einbrechern - beim Neubau, der Sanierung oder zum Nachrüsten. Die Beratung zum Thema Einbruchschutz ist dabei kostenfrei.

Von Kim Rileit

Ein Einbruch in der Nachbarschaft oder den eigene vier Wänden ist ein schockierendes Erlebnis. Neben materiellen Schäden entstehen oft schwerwiegendere, psychische Folgen bei den Opfern. Die Polizei Ludwigshafen verzeichnet im Kampf gegen Diebe in den letzten Jahren Erfolge: Durch mehr Arbeit am Tatort durch Spurensuche und -sicherung sowie eine bessere Aufklärung in der Bevölkerung wurden die Einbruchsdelikte vom Höchststand von 1785 Fällen (2015) innerhalb von drei Jahren mehr als halbiert.

Im ersten Halbjahr 2020 gab es im Stadtgebiet von Ludwigshafen etwa zehn Prozent mehr Einbrüche als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Gleichzeitig stellten die Beamten auch eine erhöhte Quote von Einbruchsversuchen fest: Zwischen Januar und Juni diesen Jahres blieb es bei 60 Prozent der Einbruchsdelikte beim Versuch. Die Quote lag 2019 noch bei 45 Prozent.

Ein entscheidender Punkt ist hierbei die beratende Tätigkeit der Beamten: So können Bauherren und Eigenheimbesitzer eine kostenlose Analyse der Schwachstellen und möglichen Lösungen erhalten, individuell auf jedes Objekt abgestimmt.

Schwachstellen helfen Einbrechern

Jedes Haus bietet Schwachstellen. Sehr beliebte Ziele sind Fenster und Türen. Fast die Hälfte aller Türen und 70 Prozent aller Fenster werden mit einfachsten Werkzeugen aufgehebelt. Dabei gehen die Diebe blitzschnell vor. In wenigen Sekunden gelangen sie ins Innere. Mülltonnen, Bäume und andere Aufstiegshilfen machen Dieben den Einbruch leichter. Auch sind im Außenbereich versteckte Schlüssel bei mehr als jedem zehnten Einbruch der Auslöser für einen sehr einfachen Zutritt in die Wohnung.

Umbau und Nachrüstung

Türen und Fenster, die aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen, sind beim Neubau eines Einfamilienhauses ohne Keller und 120 Quadratmetern Wohnfläche für bis zu drei Prozent der Bausumme direkt einzubauen. Aber auch während der Sanierung kann sich der Umbau lohnen: Wenn im Rahmen einer energetischen Sanierung oder der Herstellung der Barrierefreiheit auch die Sicherheit erhöht wird, gibt es Zuschüsse von der KfW. Möglich ist auch eine Nachrüstung, hierbei muss nicht das gesamte Objekt getauscht werden. Dies spart Kosten, aber erhöht den Schutz.

Fenster und Türen sollten mindestens der DIN 1627 entsprechen. Diese versichert eine ausgiebige Einbruchprüfung und beschäftigt Kriminelle etwa 15 Minuten. Das ist gut, denn die meisten Täter belassen es bereits nach etwa maximal zehn Minuten beim Versuch und ziehen unverrichteter Dinge weiter. Zu beachten ist immer, dass die Arbeiten von zertifizierten Unternehmen durchgeführt werden.

Gratis Einbruchschutz

Um sich noch besser gegen Diebe zu schützen, gibt es kostenlose und einfache Tipps, die einen schnellen Anstieg der Sicherheit zur Folge haben. So hilft es, offen mit Nachbarn über das Thema Sicherheit zu sprechen. Denn in einer „aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance“, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Wer den Kontakt zu Nachbarn pflegt, erhält im Gegenzug mehr Lebensqualität und ein verstärktes Sicherheitsgefühl.

Mit kleinen Verhaltensänderungen ist es möglich, die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs zu senken. So hilft es, Fenster und Türen immer zu schließen und auch nach Möglichkeit abzuschließen, auch wenn die Wohnung nur für kurze Zeit verlassen wird. Ein weit verbreiteter Fehler ist ein Hinweisschild, dass beispielsweise Paketboten deutlich macht, dass die Bewohner im Urlaub sind. Doch solche Botschaften können auch finstere Gesellen lesen und sich die Information zunutze machen. Im Urlaub sollten die Rollläden regelmäßig bewegt und der Briefkasten geleert werden.

Kontakt und weitere Infos zum Thema Einbruchschutz:

Die Abteilung Zentrale Prävention des Polizeipräsidiums Rheinpfalz ist telefonisch unter 0621 9631150 oder per E-Mail an beratungszentrum.rheinpfalz@polizei.rlp.de erreichbar. Mehr Informationen gibt es auch online unter www.k-einbruch.de. Wer mehr zu Fördermöglichkeiten wissen möchte, findet auf kfw.de weitere Infos. ps/kim

Ein Einbruch hinterlässt materielle, aber vor allem auch psychische Schäden. Die Polizei hilft kostenfrei bei der Prävention und gibt Tipps aus erster Hand. Infos zum Einbruchschutz gibt es in diesem Artikel. | Foto: Foto: www.k-einbruch.de
Kennt die Schwachstellen, die sich Einbrecher zunutze machen: Leiter der zentralen Prävention Horst Gesell.  | Foto: Foto: Kim Rileit
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Kim Rileit aus Ludwigshafen

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