Krieg in der Ukraine: Worauf wir uns in Europa einstellen müssen

Auswirkungen durch den Krieg in der Ukraine in Europa | Foto: geralt/pixabay
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Rheinland-Pfalz: Mit Russlands Angriff auf seinen Nachbarstaat ist ganz Europa schwer betroffen. Auch wie wir auf dem Kontinent wirtschaften, wird sich ändern. Einen Überblick gibt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Konflikt Russlands gegen die Ukraine ist zu einem Krieg eskaliert. Flucht, Sanktionen und Aufrüstung sind die Folgen.
  • Europa wird sich verändern und ökonomisch wird es schwieriger. Steigende Öl- und Gaspreise sind die ersten Vorboten.

Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist in Europa ein Krieg ausgebrochen. Die Auswirkungen lassen sich nur erahnen, aber bereits jetzt werden große Summen Geld in die Rüstung bewegt, weitreichende Sanktionen verhängt und Europa sucht nach dringenden Alternativen zu russischen Rohstoffen. Fluchtbewegungen, steigende Preise und ein gedämpftes Wirtschaftswachstum zeichnen sich ab. 

Viele fragen sich, was das für ihr Leben in Europa bedeutet, und machen sich wirtschaftliche Sorgen. 


Sie möchten helfen? Einige wichtige Spendenmöglichkeiten


Zahlreiche Hilfsorganisationen rufen zu Spenden auf, um der Bevölkerung in der Ukraine helfen zu können. Um nicht auf Betrug hereinzufallen, kann das DZI-Spendensiegel eine wertvolle Hilfe sein. Dieses vergibt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) an förderungswürdige Organisationen auf Basis einer jährlichen Prüfung.

Kleinere Organisationen können sich das Siegel oft nicht leisten. Wenn ein Verein in der DZI-Liste fehlt, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass er unseriös ist. Trägt ein Spendenaufruf den DZI-Sternenkranz, ist hingegen garantiert, dass die Organisation eindeutig und sachlich wirbt, sparsam wirtschaftet und nachprüfbar ausweist, wie das Geld der Spender verwendet wird.

Einige Akteure, die aktuell zu Spenden für die Ukraine aufrufen:

  • "Bündnis Entwicklung Hilft" und die "Aktion Deutschland Hilft" (gemeinsam)
  • Ärzte der Welt e.V.
  • Humedica
  • Save the Children e.V.
  • SOS-Kinderdörfer weltweit
  • UNICEF
  • UNO-Flüchtlingshilfe e.V.

Was passiert, falls Russland kein Gas mehr liefert?

Kurzfristig gibt es Reserven – die Gasversorgung wird nicht sofort ausbleiben. Das betonen Gas-Branchenverband, Bundesregierung und EU-Kommission. Auch werden bereits zusätzliche Gas-Käufe aus anderen Quellen vorbereitet, die dann zwischen den Staaten verteilt werden sollen.

Gas ist für Verbraucher:innen jetzt schon teurer geworden, selbst ohne russischen Lieferstopp (Stand 9. März 2022). Sollte der Stopp kommen, würde das die Preise vermutlich weiter steigen lassen.

Der Anteil russischen Gases für unseren Verbrauch in Deutschland ist mit rund 50 Prozent immens. Sollte ein Lieferstopp kommen und anhalten, brauchen wir im Winter 2022/2023 Alternativen in großen Mengen. Deutschland fehlen bislang Terminals für Flüssiggas – das könnte eine Alternative sein, denn es lässt sich per Schiff über See transportieren. Die Bundesregierung plant bereits den Bau passender Terminals an hiesigen Häfen. Auch mit einer solchen Lösung wird Gas teurer bleiben, denn für den Transport des Erdgases in Schiffen muss dieses verflüssigt und stark heruntergekühlt (minus 162 Grad) werden, wozu Energie eingesetzt werden muss. Das kostet und ist schlecht für das Klima.

Mit dem Klimapaket hatte die Bundesregierung beschlossen, dass für die Emission von CO2 in Zukunft Kosten anfallen. So kostete im Jahr 2021 eine Tonne des klimaschädlichen Gases 25 Euro. In den folgenden Jahren steigen die Abgaben dann schrittweise, bis sie 2025 einen Wert von 55 Euro pro Tonne erreichen. Auch das wird sich auf Öl- und Gaspreise auswirken.

Steigen neben Gas auch Kosten für andere Heizungsarten?

Mit den steigenden Gaspreisen stellen sich große Energieverbraucher um. Die Industrie kann teilweise auf andere Energieträger wie Kohle, Öl und erneuerbare Brennstoffe ausweichen. Das wiederum lässt auch dort die Preise steigen. Zudem haben die großen Erdölkonzerne angekündigt, kein Öl mehr aus Russland beziehen zu wollen. Der Ölpreis ist daher bereits deutlich in die Höhe geschnellt. Einige Industrielänger erwägen deshalb, einen Teil ihrer strategischen Ölreserven freizugeben.

Zusätzlich wird sich das Klimapaket in den kommenden Jahren auf den Öl-Preis auswirken (siehe vorheriger Punkt).

Klar ist damit: Heizen mit fossilen Energieträgern wird teurer.

Wer zur Miete wohnt, sieht das aber nicht direkt. Vermieter kassieren Abschlagszahlungen über die Nebenkosten und strecken Mehrkosten vor, falls die Heizung teurer wird. Stellen Sie sich darum darauf ein, dass es bei der Jahresabrechnung für 2022 zu hohen Nachzahlungen kommen kann.

Legen Sie dafür bereits etwas Geld beiseite. Bei knapper Kasse können Sie außerdem prüfen, ob Sie einen Anspruch auf Wohngeld haben. Für Wohngeld- und Bafög-Empfänger hat die Regierung außerdem einen Heizkostenzuschuss beschlossen, der zumindest Teile abfedern kann.

Was ist mit den Strompreisen?

Hier könnte Verbraucher:innen zumindest die angekündigte Senkung der EEG-Umlage im Sommer helfen – wenn Anbieter die Kostensenkung denn weitergeben. Dennoch sind die Strompreise unabhängig vom Krieg in der Ukraine in den letzten Monaten gestiegen. Auch hier treiben teurer gewordene Rohstoffe wie Kohle und Gas nun zusätzlich den Preis.

Wer einen älteren Vertrag mit langfristig garantiertem Strompreis hat, sollte aktuell nicht wechseln. Zahlen Sie dagegen bereits viel für Strom, weil Sie in einem ungünstigen Tarif sind, sollten Sie sich umschauen, ob es Wechselmöglichkeiten gibt.

Gibt es Auswirkungen auf Spritpreise?

Sowohl Rohöl als auch Sprit an den Tankstellen sind während des Krieges in der Ukraine teurer geworden. Benzin und Diesel sind inzwischen laut ADAC-Infos vom 9. Mrz 2022 über die Marke von 2,10 Euro pro Liter geklettert. Die Preise liegen damit bei Super um 27,6 Cent höher als in der Vorwoche, bei Diesel sogar um 39,4 Cent.

Hauptgrund für die dramatisch steigenden Kraftstoffpreise sei die starke Nervosität am Rohölmarkt. Solche Preissprünge wie aktuell habe es in Deutschland noch nie gegeben.

Eine kleine Entlastung könnte andererseits bringen: Die Pendlerpauschale soll rückwirkend zum 1. Januar für Fernpendelnde ab dem 21. Kilometer angehoben werden. Wer viel zur Arbeit fährt, kann an dieser Stelle also zumindest ein wenig Geld einsparen.

Wie wird sich die Inflation entwickeln?

Der Ukraine-Krieg wird die Verbraucherpreise weiter treiben. Erste Berechnungen gehen davon aus, dass die Inflationsrate in Deutschland 2022 bei vier bis sechs Prozent liegen könnte. Insbesondere die Energiepreise dürften durch den Konflikt weiter steigen.

Die Energiekosten treffen Verbraucher:innen aber nicht nur direkt, sondern auch indirekt bei allen möglichen Produkten. Die Hersteller werden ihre gestiegenen Energiekosten weitergeben.

Auch an den Agrarmärkten ist die Unsicherheit groß. So sind die Weizenpreise mit Ausbruch des Krieges stark gestiegen, da Russland und die Ukraine zu den weltgrößten Produzenten gehören. Dies dürfte die Lebensmittelpreise weiter klettern lassen.

Außerdem ist eine Sanktionsspirale in Gang geraten, die in einer weltweit vernetzten Wirtschaft ebenfalls Auswirkungen auf die Einnahmen und Ausgaben vieler Unternehmen und damit auf die Preise haben wird.

Sind Arbeitsplätze in Gefahr?

Zumindest dort, wo enge Verbindungen zu Russland bestehen. Russische Unternehmen haben bei uns Niederlassungen und Tochterfirmen, die wohl schnell und hart von Sanktionen getroffen werden können. Der Betreiber der Pipeline Nord Stream 2 ist beispielsweise insolvent und hat seinen mehr als 140 Mitarbeitenden gekündigt.

Haben hiesige Unternehmen besonders enge Verbindungen zum russischen Markt, kann auch das Schwierigkeiten nach sich ziehen – und damit möglicherweise den Abbau von Arbeitsplätzen.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag geht laut Medienberichten davon aus, dass rund 40.000 deutsche Betriebe Geschäftsbeziehungen mit Russland haben. Von den Exporten nach Russland hingen rund 250.000 Vollzeitstellen direkt ab.

Warnung vor Cybercrime: Phishing-Mails im Umlauf

Der Krieg in der Ukraine ruft auch Betrüger auf den Plan, die die aktuelle Situation zu kriminellen Zwecken nutzen. Erste Phishing-Mails in deutscher Sprache mit Bezug zum Ukraine-Krieg sind bereits im Umlauf. Dabei versuchen Betrüger vermehrt, Vorschüsse zu ergaunern. Die Masche funktioniert so: Per E-Mail bitten sie Mail-Empfänger, vermeintlichen Opfern des Krieges Geld für die Flucht zu überweisen.

Daneben tritt auch klassisches Phishing auf. Hierbei versuchen Kriminelle, E-Mail-Empfänger mit reißerischer Berichterstattung dazu zu bewegen, einen "Weiterlesen"-Button anzuklicken. Oder Sie sollen, wie bei dieser gefälschten Sparkassen-Mails, auf den Button "Weiter zur Website" klicken. Klicken Sie den Button nicht an!

Phishing Sparkasse Ukraine-Krieg
Screenshot: Verbraucherzentrale

Auch Scam-Mails, die betrügerische Spendenaufrufe verbreiten, sind in Umlauf. Nach Einschätzung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) dürfte das Aufkommen an Phishing-Mails auch im deutschsprachigen Raum weiter zunehmen. Auf deren Website bekommen Sie immer die aktuellsten Informationen zum Thema Cybersicherheit.

Deshalb seien Sie wachsam und beachten Sie folgende Regeln. Wenn Sie unerwartet E-Mails bekommen, sollten Sie

  • nie auf Links oder Buttons klicken,
  • keine Anhänge öffnen und
  • dem Absender nicht antworten.

Für ihre Betrugsmaschen nutzen die Kriminellen gerne Phishing-E-Mails. Doch Cybercrime kann auch auf anderen Wegen und mit anderen Mitteln erfolgen. Zum Beispiel als SMS, als Nachricht in sozialen Netzwerken, per Post oder auch als Anruf: Seien Sie immer misstrauisch, wenn Sie unerwartet kontaktiert werden.

Im Phishing-Radar der Verbraucherzentrale NRW finden Sie kontinuierlich alle aktuellen Betrügereien.

Achtung: Seien Sie vorsichtig beim Virenschutz-Programm von Kapersky. Das BSI warnt davor, die Virenschutz-Software des russischen Herstellers zu verwenden. Um das Risiko russischer Cyberangriffe zu reduzieren, sollten Sie lieber alternative Produkt nutzen.

Wie sollte ich jetzt am Aktienmarkt agieren?

Die Aktienmärkte haben stark auf die Russlandkrise reagiert. Allerdings ist die weitere Entwicklung der politischen Lage nicht absehbar. Als Anleger können Sie weder vorhersehen, wohin sich die Kurse entwickeln noch wann sich die Lage wieder beruhigt. Wir raten dringend davon ab, mit Ihrem Erspartem nun auf kurzfristige Gewinne zu spekulieren.

Anleger sollten jetzt aber auch nicht hektisch verkaufen, sondern Geduld haben: Sie laufen mit eiligen Entscheidungen Gefahr, Geld zu verlieren. Langfristige Trendänderungen kann ohnehin niemand vorhersehen. Wer langfristig auf Aktien setzt, kann die weitere Entwicklung in Ruhe abwarten.

Wer die Situation trotzdem nicht aushalten kann, sollte seinen Anlagehorizont noch einmal hinterfragen oder neu definieren und auf dieser Basis entscheiden. Verkauft man heute, realisiert man die Verluste und muss angesichts der niedrigen Zinsen auf zum Beispiel Tages- und Festgeldkonto negative Realzinsen in Kauf nehmen.

Wie stark sind Investmentfonds von der Russlandkrise betroffen?

Die in Deutschland vertriebenen Aktienfonds sind nur mit sehr geringem Anteil in russische Papiere investiert. Das meldete das Analysehaus Morningstar mit Stand 31. Januar 2022. Die Analyse beziffert den Anteil russischer Aktien der in Europa vertriebenen Investmentfonds oder ETFs auf 0,27 Prozent. Das sind 32,8 Milliarden Euro des Gesamtvolumens von 12 Billionen Euro.

Aktuelle Kursrückgänge bzw. -schwankungen solcher Fonds sind daher nicht von den deutlichen Verlusten russischer Aktien bestimmt, sondern durch die allgemeine Verunsicherung und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf westliche Unternehmen.

Es gibt allerdings auch Fonds und ETFs mit hohen russischen Anteilen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Emerging-Market-Funds (Schwellenländerfonds), Russia-Funds (Russlandfonds), BRIC-Fonds (Brasilien-Russland-Indien-China-Fonds) und Eastern-Europe-Funds (Osteuropafonds). Diese sind zwischen 3 und 68 Prozent in russische Wertpapiere investiert.

Für Osteuropa- und Russlandfonds hat zum Beispiel JP Morgan Asset Management die Ausgabe und Rücknahme von Anteilen auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Es wird erwartet, dass andere Anbieter dem folgen. Investierte Anleger:innen können aktuell nicht über ihr Vermögen verfügen. Über die Situation nach der Krise kann nur spekuliert werden.

Anleger:innen, die in weltweit investierende Fonds und ETFs investiert haben, sollten nicht überstürzt kündigen oder Sparpläne aussetzen. Anlagen in Aktienfonds sollten immer langfristig sein und Schwankungen, auch in Krisen, berücksichtigen. In der Vergangenheit haben sich die Aktienkurse nach Krisen – 2007 Weltfinanzkrise, 2011 Eurokrise, 2015 China-Krise und 2020 Corona-Krise – relativ schnell erholt. Der MCSI-World-ETF hat in den letzten 15 Jahren trotz dieser Ereignisse eine durchschnittliche Rendite von ca. 7 Prozent.

Was bedeutet die Entscheidung von Indexanbietern, russische Aktien aus ihren Produkten zu verbannen?

Am 3. März 2022 hat der Indexanbieter MSCI (Morgan Stanley Capital International) entschieden, russische Aktien ab dem 9. März 2022 aus seinen Indizes zu entfernen. Gründe waren kritische Rückmeldungen von Investoren, Brokern, Händlern und Börsen, dass der russische Aktienmarkt derzeit nicht investierbar sei. Auch FTSE Russell als Tochtergesellschaft der Londoner Börse kündigte solche Schritte für den 7. März 2022 an. Deutsche Fondsgesellschaften wie DWS und Union Investment wollen ebenfalls nicht mehr in russische Aktien investieren.

Anleger:innen, die weltweit investierende Aktienfonds oder ETFs wie zum Beispiel auf den MSCI World Index besitzen, werde davon nur in geringem Maße betroffen sein. Die Entscheidung, Sparpläne auszusetzen, sollten wohl überlegt werden – Panik ist kein guter Ratgeber. Wer sein Vermögen breit gestreut hat - und das sollte eine Anlage in weltweit investierende Fonds oder ETFs sein - der hat mit einem Anlagehorizont von 15 Jahren in der Vergangenheit keine Verluste zu verzeichnen. Wenn man nicht speziell russische Wertpapiere – Aktien oder Anleihen – gekauft hat, wird sich die Entwicklung im Rahmen der normalen Schwankungen bewegen.

Sind Konten bei Banken mit russischen Wurzeln sicher?

Schon seit 2014 gibt es Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland – als die aktuelle Gewaltspirale mit der Unterstützung prorussischer Separatisten in Gang geriet. Betroffen ist dadurch schon länger der Finanzsektor.

Doch die Frage nach der Sicherheit von Tages- und Festgeldern bei europäischen Töchtern russischer Banken erfährt seit Februar 2022 neue Brisanz. Reaktionen und Sanktionen der EU sind nun deutlich härter geworden und weitere russische Gegenmaßnahmen denkbar.

Verschiedene Institute mit russischen Wurzeln sind im deutschen Markt aufgetreten, vor allem mit Tages- und Festgeldkonten.

Es handelt sich dabei in der Regel um Töchter russischer Banken, etwa die VTB Austria AG mit Sitz in Wien, die mit der VTB Direktbank in Frankfurt am Main eine Zweigniederlassung für den deutschen Markt unterhält. Weitere sind zum Beispiel die Sberbank Europe, die FIBR (Amsterdam Trade) oder die East West Direkt.

Eine Schieflage ist bereits bei der Sberbank Europe eingetreten. Sie ist von der zuständigen österreichische Finanzmarktaufsicht am 1. März 2022 geschlossen worden.

Doch auch deutsche und europäische Banken können vom Krieg betroffen sein, wenn sie geschäftliche Engagements in Russland oder der Ukraine haben.

Einlagen im Sinne der gesetzlichen Einlagensicherung (z.B. Guthaben auf Girokonten und Sparbüchern, Tagesgeld, Festgeld und Sparbriefen) sind grundsätzlich pro Institut mit eigener Lizenz und Kunde in Europa mindestens bis zu 100.000 Euro geschützt. Mehr zum Thema Geld in der Russlandkrise lesen Sie in unserem separaten Artikel.

Welche Auswirkungen hat die Krise auf Reisen?

EU-Staaten und Russland haben kurzfristig gegenseitig den Luftraum für Fluglinien der anderen Seite gesperrt (Stand 9. März 2022). Die Ukraine wird ohnehin von zivilen Maschinen umflogen.

Damit müssen Fernflüge teils über große Umwege stattfinden und dauern länger, Verspätungen und verpasste Anschlüsse sind möglich. Erkundigen Sie sich vor einer Reise genau über den aktuell geplanten Ablauf.

Mit den gesperrten Lufträumen sind außerdem Landungen auf der jeweils anderen Seite nicht mehr möglich.

Das Auswärtige Amt rät von Reisen in die russische Föderation ab und warnt sogar vor Reisen ins Grenzgebiet zur Ukraine. Eine Warnung gilt außerdem für Russlands Nachbarn Belarus. Aus der Ukraine sollen Bundesbürger möglichst schnell ausreisen.

Bei einer Pauschalreise in unmittelbar betroffene Gebiete können Sie vom Vertrag zurücktreten oder die Reise vorzeitig abbrechen. Nach Einschätzung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz reicht bereits ein Sicherheitshinweis des Auswärtigen Amts, in dem von Reisen in ein bestimmtes Gebiet abgeraten wird - somit aktuell also sowohl für die russische Föderation, Belarus als auch für die Ukraine.

Treten Sie mit einer solchen Begründung zurück, erhalten Sie bereits gezahltes Geld zurück. Wichtig: Die so genannten unvermeidbaren außergewöhnlichen Umstände müssen während der Reisezeit vorliegen. Darum sollten Frühbucher erst dann eine Reise stornieren, wenn klar ist, wie die Lage zum Reisezeitpunkt sein wird.

Haben Sie Leistungen wie Flug und Unterkunft separat gebucht, brauchen Sie die Leistung dann nicht zu bezahlen, wenn sie nicht erbracht werden kann. Das ist allein schon dann der Fall, wenn ein Luftraum oder das Gebiet, in dem die Unterkunft liegt, gesperrt sind./ps/hae

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Autor:

Kristin Hätterich aus Mannheim

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