Ferienjobs für Schüler und Studierende
Länger sozialversicherungsfrei arbeiten
Studentenjobs. Schüler und Studierende nutzen die Ferien häufig, um sich etwas dazu zu verdienen. Dabei gab es wegen der Corona-Pandemie einige Änderungen. Darauf weist der Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine (BvL) hin. Bei der sogenannten kurzfristige Beschäftigung, wie den Ferienjobs wurden die Fristen verlängert. Um eine kurzfristige Beschäftigung handelt es sich , wenn Schüler oder Studenten lediglich in den Schul- oder Semesterferien arbeiten. Exakte Voraussetzung dafür ist grundsätzlich, dass entweder verteilt übers Jahr nicht mehr als 70 Tage gearbeitet wird oder der Job auf drei Monate befristet ist.
Aufgrund der Corona-Pandemie sind diese Zeitgrenzen übergangsweise neu geregelt worden und zwar gelten für die Zeit vom 1. Februar bis 31. Oktober fünf Monate oder 115 Arbeitstage. „Der Verdienst bleibt dann unabhängig von der Höhe und unabhängig von der wöchentlichen Stundenzahl sozialversicherungsfrei auch für den Arbeitgeber“, erklärt Erich Nöll, Geschäftsführer vom BvL. „Lohnsteuer führt er entweder pauschal mit 25 Prozent ab oder aber die ganz normale Lohnsteuer, die sich der Schüler bzw. Student über die Einkommensteuererklärung 2020 regelmäßig erstatten lassen kann.“ Bei Ledigen fällt bis zu einem Monatsverdienst von etwa 1.090 Euro noch keine Lohnsteuer an.
Bei einer geringfügige Beschäftigung, einem Minijob, in dem Schüler oder Studierende das ganze Jahr, also auch außerhalb der Ferien arbeiten und monatlich nicht mehr als 450 Euro verdienen, werden regelmäßig vom Arbeitgeber in der Minijobzentrale angemeldet. Für den Minijob fallen keine Beiträge für Kranken-, Pflege und Arbeitslosenversicherung an, so der BvL. Sie können sich mit einem schriftlichen Antrag auch von der Rentenversicherungspflicht befreien lassen oder erwerben bereits Zeiten für die Rentenversicherung und einen eigenen Anspruch auf Riesterförderung. Dafür müssen sie eine Reduzierung des Nettolohns um 3,6 Prozent in Kauf nehmen. Sie können auch weiterhin über die Eltern krankenversichert sein, wenn sie jünger als 25 Jahre sind.
Aufpassen müssen Schüler und Studenten, dass die jährliche Verdienstobergrenze von 5.400 Euro nicht überschritten wird zum Beispiel wegen Sonderzahlungen (Urlaubs- oder Weihnachtsgeld) oder bei mehreren Minijobs. Denn dann ist der Arbeitgeber verpflichtet, den Mitarbeiter bei derregulären Sozialversicherung anzumelden und die Beiträge für das gesamte Jahr auch im Nachhinein zu entrichten, warnt der BvL.
Liegt weder ein kurzfristiges noch geringfügiges Beschäftigungsverhältnis vor, können sich Studenten als Werkstudent anstellen lassen.Während des Semesters ist die Arbeitszeit dann auf 20 Stunden pro Woche begrenzt, in den Semesterferien gilt diese zeitliche Begrenzung nicht. Dann müssen sowohl der Arbeitgeber als auch der Student Beiträge in die Rentenkasse einzahlen, während die übrigen Sozialabgaben für die Arbeitslosenversicherung, die Kranken- und Pflegeversicherung entfallen. Bleibt der monatliche Verdienst unter 538.33 Euro, können auch Werkstudenten unter 25 Jahren familienversichert bleiben.
Sofern monatlich Einkommensteuer einbehalten wurde, lohnt sich die Abgabe einer Einkommensteuererklärung im Folgejahr, die regelmäßig zu einer Erstattung führt, so der BvL. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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