Masterarbeit im Pfälzerwald
Nährstoffe in Waldboden und Bäumen
Pfalz. Saurer Regen und atmosphärische Stickstoffeinträge setzen unseren Wäldern seit Jahren stark zu. Hinzu kommt die extreme Trockenheit in den vergangenen Sommern. Für deren Widerstandsfähigkeit gegen ungünstige Umweltbedingungen spielt die Nährstoffversorgung, beispielsweise mit Magnesium oder Phosphor, eine wichtige Rolle: Denn sind genügend Nährstoffe im Waldboden verfügbar, dann wirkt sich das auch positiv auf die Bäume aus. Martin Trošelj aus Kroatien, Student der Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim in Stuttgart, hat sich dieser Thematik in seiner Masterarbeit angenommen. Dabei geht es darum, Bodenuntersuchungsmethoden zu finden, die die Phosphorverfügbarkeit für die Bäume am besten widerspiegeln. Traditionell untersucht man dazu in der Forstwissenschaft die Gesamtgehalte an Phosphor in den Böden. Martin Trošelj untersucht nun, ob andere Extraktionsmittel, die nicht den gesamten Phosphor im Boden erfassen, sondern besonders gut pflanzenverfügbare Fraktionen, die in besserer Beziehung zu den Phosphorgehalten der Bäume stehen. Seine Arbeit steht kurz vor dem Abschluss. Betreut wird er von Sabine Reh und Prof. Dr. Franz Wiesler von der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) in Speyer – der wissenschaftliche Direktor ist seit vielen Jahren außerplanmäßiger Professor an der Universität Hohenheim – sowie von Dr. Martin Greve von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) in Trippstadt. Trošeljs Interesse am Biosphärenreservat Pfälzerwald erklärt sich auch dadurch, dass er aus dem kleinen Küstendorf Tribanj kommt, das im Naturpark Velebit liegt.
Martin Trošelj nutzt für seine Arbeiten zwei Langzeitversuche der FAWF, die schon in den 1980er Jahren angelegt wurden. In diesen Versuchen wird der Einfluss von Kalkungs- und Phosphordüngungsmaßnahmen auf den Boden-pH-Wert, die Nährstoffgehalte im Boden und die Nährstoffversorgung und Vitalität der Bäume untersucht. Die Versuche befinden sich bei Hochspeyer nahe Kaiserslautern, wo die Waldkiefer als Hauptbaumart dominiert, und bei Idar-Oberstein, wo die Fichte vorherrscht. Im Mai und Juni 2020 entnahm Martin Trošelj von jeder Versuchsparzelle Bodenproben, die nun im Labor untersucht werden. Bereits 2019 beprobte die FAWF an den gleichen Stellen Baumrinde und Nadeln, die auf die Gehalte verschiedener Nährstoffe analysiert wurden. Zum Schluss werden die Gehalte der Nährstoffe im Boden und in den Bäumen in Beziehung zueinander gesetzt.
Die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft und die LUFA Speyer arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen. Die Kooperation der beiden Einrichtungen schließt die Durchführung von Analysen, die Mitarbeit in Gremien der Forstanalytik und die Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte ein. So wird im Rahmen eines langjährigen Projekts die Untersuchung der Umweltwirkungen von Kurzumtriebsplantagen auf landwirtschaftlichen Grenzertragsstandorten untersucht. Die Versuche mit verschiedenen schnell wachsenden Pappelklonen ergaben, dass Kurzumtriebsplantagen auch auf wenig fruchtbaren Standorten in Bezug auf die Biomassebildung auch ohne Düngung sehr produktiv sein können bei gleichzeitig geringen Nährstoffausträgen ins Grundwasser. ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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