Themenhecken als lebendige Alternative zur Eintönigkeit
Neue Hecken braucht das Land
Pfalz. Das Klischee-Bild eines deutschen Hausgartens besteht aus einer Rasenfläche mit einer umgebenden Thujahecke. In Zeiten des Klimawandels weisen beide einen hohen Wasserverbrauch auf und haben häufig Probleme mit Krankheiten und Schädlingen. Viele Gartenbesitzer möchten ihre braun gewordenen Thujahecken nun durch vermeintlich pflegeleichte Alternativen wie Gabionen oder Metallzäune mit Plastikelementen ersetzen. Doch diese wirken nicht nur monoton, sie bieten zudem weder Nahrung noch Lebensraum für Tiere. Darüber hinaus sind sie teuer, heizen sich stark auf und die Kunststoffteile müssen regelmäßig entsorgt und ersetzt werden.
In der freien Landschaft sind viele Hecken, die sie einst prägten, durch die Flurbereinigung verschwunden, und mit ihnen ein unschätzbar wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Doch in unseren Gärten bietet sich die Möglichkeit, zumindest einen kleinen Teil dieses Verlusts auszugleichen und vielfältige kleinräumige Biotope anzulegen – mit Hecken.
Für uns bieten bunte Hecken viel mehr als nur regelmäßige Schnittarbeiten: Sie spenden Schatten und lebendigen Sichtschutz, wir können Früchte naschen und Blüten für die Vase schneiden. Nach dem Auslichten können größere Äste als Stützen für Bohnen, Tomaten und Stauden dienen, mit dem Häcksler kann man aus ihnen eigenes Mulchmaterial erzeugen, statt es säckeweise zu kaufen. Das Laub dient im Herbst zur Abdeckung der Beete oder erzeugt wunderbaren Kompost, der wiederum gekauften Dünger spart. Kinder können die Natur beobachten und den Kreislauf der Jahreszeiten erleben. Wer etwas ganz Besonderes gestalten möchte, flicht seine Sträucher zu einem schmalen, lebenden Zaun- der Flechthecke.
Es gibt eine Fülle von pfiffigen Ideen, wie man den Garten durch abwechslungsreiche oder immergrüne, frei wachsende oder geschnittene Hecken verschönern kann, die gut mit Hitze, Trockenheit und auch Kälte zurechtkommen und Nahrung und Unterschlupf für Vögel, Insekten und viele kleine Tiere bieten. ps
Weitere Informationen:
Weitere Informationen, Konzepte und Anleitungen finden Interessierte bei der Gartenakademie Rheinland-Pfalz unter www.gartenakademie.rlp.de
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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