Ping-Anrufe: Diese Kosten drohen und so schützen Sie sich vor der Abzocke

Ping-Anrufe: Ein Rückruf kann schnell teuer werden. Mehrere Euro pro Minute können hier fällig werden. Ist man in die Kostenfalle getappt und erhält eine teure Rechnung, informiert man sich am besten bei der Bundesnetzagentur.  | Foto: Stephanie Walter
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Ping-Anrufe. Das Telefon klingelt und schon nach wenigen Sekunden ist ein entgangener Anruf zu sehen? Vorsicht, bei einem solchen Kontaktversuch mit unbekannter Nummer könnte es sich um einen Ping-Anruf handeln. Wer dann der Neugier nachgibt und zurückruft, kann schnell in die Kostenfalle tappen. Wir klären, was genau hinter den Ping-Calls steckt, wie Sie sich effektiv davor schützen können und welche Kosten im Ernstfall drohen.

Ping-Anrufe: Wie man die Betrugsmasche erkennt

Es lässt sich nicht immer auf den ersten Blick sagen, ob ein Anruf auch tatsächlich seriös ist oder nicht. Trotzdem gibt es einige Anzeichen, die nahelegen, dass es sich bei einem Anruf um einen Ping-Call handelt. Bei Ping-Anrufen klingelt das Handy oder Festnetz meist nur sehr kurz, sodass ein entgangener Anruf angezeigt wird, bevor man die Chance hat, das Gespräch überhaupt anzunehmen. Eine Mailboxnachricht wird nicht hinterlassen. Genau auf dieses kurze Anklingeln bezieht sich die Bezeichnung Ping-Call. Der Begriff "Ping" stammt ursprünglich aus der Netzwerktechnologie. Dabei handelt es sich um ein Signal, mit dem die Erreichbarkeit eines Gerätes überprüft wird. 

Auch wenn Ping-Anrufe theoretisch auch von inländischen Telefonnummern kommen können, ist in der Regel eine ausländische Nummer auf dem Display zu sehen. Das Perfide: Die Nummer, die auf dem Display von Handy oder Festnetz zu sehen ist, muss nicht zwangsläufig mit der eigentlichen Anrufnummer übereinstimmen. Techniken wie das sogenannte Spoofing machen es nämlich möglich, dass eine andere Nummer angezeigt wird. Betrüger nutzen außerdem gerne internationale Vorwahlen, die eine große Ähnlichkeit mit deutschen Vorwahlnummern haben, um ihre Opfer in Sicherheit zu wiegen. So kann beispielsweise die Vorwahl von Koblenz (0261) leicht mit der Vorwahl von Madagaskar (00261) verwechselt werden. 

Diese Kosten drohen, wenn man Betrügern auf den Leim geht

Die Betrüger spielen bei einem Ping-Anruf mit der Angst ihrer Opfer, eine wichtige Nachricht zu verpassen. Das Ziel der Kriminellen ist ein Rückruf, der dann auf eine kostenpflichtige Nummer umgeleitet wird. Häufig landet man sogar in einer Warteschleife, damit man möglichst lange in der Leitung bleibt. Im Ernstfall kann das richtig teuer werden, denn solche Verbindungen können bis zu drei Euro pro Minute kosten. Die gute Nachricht: Die Bundesnetzagentur hat für 56 internationale Vorwahlen eine Preisansagepflicht im Mobilfunknetz festgelegt. Sie informiert bei einem Anruf darüber, dass es sich um eine Verbindung handelt, die hohe Kosten verursachen kann. Die Preisansage ist laut Bundesnetzagentur kostenfrei und bietet die Möglichkeit, die Verbindung schnell zu unterbrechen. Die Liste mit den betroffenen Telefonnummern finden Sie hier

Wie wird man Opfer eines Ping-Anrufes?

Dass man Opfer eines Betrugsversuches am Telefon wird, ist meist dem Zufall geschuldet. Die eigene Rufnummer kann durch ein automatisches Wahlsystem ausgespielt werden oder den Kriminellen durch Datendiebstahl in die Hände fallen. In jedem Fall gilt, dass man äußerst vorsichtig mit seinen persönlichen Daten umgehen sollte. Sensible Informationen sollten niemals leichtfertig weitergegeben werden.

Das sind die Folgen bei Betrugsanrufen über WhatsApp

Ping-Anrufe zielen auf einen kostenpflichtigen Rückruf ab, aber Anrufe über den Messengerdienst WhatsApp sind kostenlos. Was wollen Betrüger also, die die Ping-Call-Technik über WhatsApp nutzen? Häufig erhoffen sich Kriminelle, dass ein entgangener Anruf nicht direkt über WhatsApp, sondern über das Mobilfunknetz zurückgerufen wird, um so die Kostenfalle zuschnappen zu lassen. Allerdings ist es auch möglich, fremde WhatsApp-Konten über versteckte Steuercodes in der Nummer zu übernehmen. Auch wenn Anrufe zunächst kostenlos sind, sollte man also auch über den Messenger nicht unbedacht unbekannte Rufnummern zurückrufen. 

 Ping-Anrufe werden vor allem von ausländischen Rufnummern getätigt. Zur Sicherheit sollte man die angezeigte Rufnummer zuerst überprüfen. Auch mit dem Blockieren von verdächtigen Nummern können Sie sich vor unerwünschten Anrufen schützen.  | Foto: sdecoret/stock.adobe.com
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Ping-Anruf angenommen, und jetzt?

Vielleicht hört man zum ersten Mal von der Betrugsmasche oder verwechselt die Nummer bei einem schnellen Blick mit einer bekannten Vorwahl. Wie verhält man sich also richtig, wenn man auf einen Ping-Call hereingefallen ist? Am besten achtet man zunächst auf eine mögliche Bandansage, die über entstehende Kosten informiert und beendet das Gespräch umgehend. Im Anschluss sollte man sich online informieren, ob die Nummer, die angerufen hat, mit Betrugsdelikten in Verbindung steht. Ist dies der Fall, wird empfohlen, die Nummer umgehend zu blockieren. 

Sind Sie zum Opfer eines Betrugs geworden und erhalten eine entsprechende Kostenaufstellung auf Ihrer Telefonrechnung, finden Sie wichtige Informationen bei der Bundesnetzagentur. Sie bietet Infos zu Telefonnummern, für die es ein Inkasso-  oder Rechnungslegungsverbot gibt. Es ist also möglich, dass die Kosten unter bestimmten Voraussetzungen erstattet werden. 

Ist der Betrugsanruf über eine bisher unbekannte Nummer eingegangen, kann man die Nummer bei der Bundesnetzagentur melden. Das entsprechende Formular finden Sie hier. Außerdem hat man die Möglichkeit, die Polizei zu kontaktieren und Anzeige zu erstatten. 

So schützt man sich vor der Abzocke durch Ping-Anrufe

Wird man von einer Nummer angerufen, die man nicht direkt zuordnen kann, ist grundsätzlich Vorsicht geboten. Um Betrügern keine Chance zu bieten, sollte man Anrufe mit unbekannter Nummer nicht ungeprüft annehmen oder zurückrufen. Das gilt vor allem für Telefonnummern mit ausländischer Vorwahl. 

Wichtige Verhaltenstipps auf einen Blick

  • Verpasste Anrufe mit unbekannten Rufnummern nicht sofort zurückrufen
  • Unbekannte Nummern immer erst online prüfen
  • Persönliche Daten niemals leichtfertig preisgeben
  • Bei unerwarteten Anrufen aus dem Ausland besondere Vorsicht walten lassen
  • Hat man doch einen Rückruf getätigt, das Gespräch möglichst schnell beenden
  • Unseriöse Nummern direkt über den Router oder die Einstellungen des Smartphones sperren
  • Die Bundesnetzagentur informieren
  • Anzeige erstatten 

Weitere Informationen: 

Die aktuelle Maßnahmenliste der Bundesnetzagentur rund um das Thema Betrugsversuche finden Sie hier.

Unter folgendem Link finden Sie weitere Informationen zum Thema Betrugsanrufe und Vorwahlen, die mit Betrugsmaschen in Verbindung stehen. [sw]

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Ping Anrufe

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Autor:

Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern

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