Landschaftsfotografie: Tipps vom Profi
Schöne Aussichten
Landschaftsfotografie. Was für eine Aussicht! Was für eine Landschaft! Schnell ist das Handy zur Hand und ein Foto geschossen. Zu tausenden kursieren sie in den sozialen Netzwerken. Doch oft genug enttäuschen die Bilder, scheinen den tollen Blick nicht abzubilden, sind langweilig. Der Mannheimer Fotograf Matthias Butz gibt Tipps, wie Landschaftsfotos gelingen.
Fotos brauchen ein Motiv
„Geht einfach raus und fotografiert“, rät Butz. Doch für spannende Fotos gibt es das eine oder andere zu beachten. Wenn man eine großartige Landschaft oder einen tollen Ausblick fotografiert, fehlt häufig das Motiv. Ohne ein Hauptmotiv im Vordergrund wirken die Bilder in der Regel langweilig. Dabei muss das Motiv gar nicht spektakulär sein: Ein Baum, ein Stein oder ein Mensch, der in die Landschaft schaut, reichen aus. Wichtig ist, dass klar erkennbar ist, was das Motiv ist. Wichtig ist auch der Bildaufbau. Smartphones und Kameras verfügen meist über eine Funktion, die Linien anzeigt, die das Bild in Drittel teilen. Der Horizont sollte auf einer der beiden Linien liegen, je nachdem ob beispielsweise das Meer oder eben der Sonnenuntergang am Himmel interessanter ist, rät der 29-jährige Fotograf, der eigentlich Informatik studiert hatte.
Zeit und Bewegung beim Fotografieren
Außerdem sollte man sich Zeit nehmen. „Es sollte keine „Ich mach mal schnell ein Foto“-Situation entstehen“, so Butz. Es braucht Zeit, um die Szenerie auf sich wirken zu lassen. „Schaut euch um, überlegt, wie ihr das Bild gestalten könnt“, empfiehlt der Profi. Oft ist es sinnvoll, die Perspektive zu verändern, einen Schritt nach links oder rechts zu machen, die Kamera hoch zu halten: Mit ein paar Zentimetern in eine Richtung entstehen oft ganz andere Bilder. Während man bei der Motivsuche beweglich sein sollte, ist für das Foto ein ruhiger Stand notwendig. Dafür braucht man kein schweres Stativ. Für das Handy gibt es Mini-Stative, die kaum etwas wiegen und in die Hosentasche passen. „Wer kreativ ist, findet immer eine Möglichkeit, die Kamera ruhig zu positionieren“, sagt Butz.
Auf die Uhrzeit kommt es beim Foto an
Für wen diese Tipps nichts Neues sind, gehört zu den Fortgeschrittenen. Auch für die hat der Fotograf noch ein paar Tipps. „In der Zeit um den Sonnenauf- und Untergang entstehen die besten Fotos“, sagt Butz. Er nutzt diese Zeit auch gerne für Portraitaufnahmen. Bei der Planung helfen kostenlose Apps. Wer mehr lernen will, sollte sich zunächst einschränken, empfiehlt Butz. Das klingt erst einmal paradox, hilft aber weiter: Wer mit nur einem festen Objektiv unterwegs ist, sich auf eine Farbe oder ein Motiv konzentriert, entwickelt ein Gespür für Details, erklärt der Fotograf. Locations, die der Profi gerne fotografiert, sind die Seen im Münchner Umland. Außerdem hat es ihm Schottland angetan. „Während der Fahrt durch die Highlands habe ich alle zwei Minuten einen neuen Ort für tolle Fotos entdeckt, das war unglaublich“, so Butz.
Bleibt die Frage nach dem richtigen Equipment: Handy oder Digitalkamera? „Das Handy ist der Sportwagen, der schnell am Ziel ist“, sagt Butz, „mit der Kamera als Transporter ist für alle Eventualitäten gesorgt.“ Handys machen heute geniale Bilder. Damit kann sich der Gelegenheits-Fotograf auf die Gestaltung konzentrieren. Wer die Fotografie zum Hobby macht, kommt um eine Systemkamera mit verschiedenen Objektiven nicht herum, um alle Parameter von der Tiefenschärfe bis zur Farbtemperatur selbst zu bestimmen. kim/rk
Infos
Matthias Butz ist selbst Autodidakt. Als Jugendlicher bearbeitete er Bilder am Computer. Weil er bestimmte Bilder zur digitalen Bearbeitung wollte, fotografierte er sie selbst. Mittlerweile lebt Butz von seinem Hobby und hilft Nachwuchsfotografen mit Video-Tutorials auf Youtube. Mehr Informationen gibt es unter www.youtube.com/MatthiasButz oder www.matthiasbutz.eu. kim
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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