Update: Corona und Haustiere
Tiere stecken Menschen nicht an

Um Paule und andere Haustiere braucht man sich auch in Zeiten der Corona-Pandemie keine Sorgen machen | Foto: Roland Kohls
  • Um Paule und andere Haustiere braucht man sich auch in Zeiten der Corona-Pandemie keine Sorgen machen
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Eine neue Studie italienischer Forscher i besonders betroffenen Gebieten wie vor allem in der Lombardei hat ergeben, dass das Coronavirus Sars-CoV-2 auf Hunde und Katzen überspringen kann. Bei Bei 3,4 Prozent der 540 untersuchten Hunde und 3,9 Prozent der 277 untersuchten Katzen fanden die Forscher Antikörper. Viren im Maul, Rachen oder Nase konnten keine nachgewiesen werden. "Wir gehen davon aus, dass im Regelfall die Übertragung des Virus vom Menschen auf das Tier erfolgt", sagte der Präsidenten des Friedrich-Loeffler-Instituts Greifswald Thomas Mettenleiter. Lediglich in einer Nerzfarm (siehe unten) in den Niederlanden sei es vielleicht umgekehrt gewesen. Aber auch dort sei der erste Eintrag in die Farm durch Menschen geschehen.
damit bestätigt die Studie die bisherige Einschätzung des FLI, dass Hunde oder Katzen bisher keine Rolle bei der Verbreitung des Sars-CoV-2-Virus spielen. Ausschlaggebend sei die Übertragung von Mensch zu Mensch. Deshalb ist es auch nicht notwendig, den Kontakt gesunder Menschen zu Haustieren einzuschränken.
Dass Tiere an einer Corona-Infektion sterben, gilt laut Mettenleiter als unwahrscheinlich. In der italienischen Studie waren nur lebendige Tiere untersucht worden. Ein in den USA verstorbener Hund, der positiv getestet worden war, hatte auch Krebs.

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Beim Coronavirus lernen alle ständig dazu - Bürger wie Wissenschaftler. So sind in verschiedenen Ländern Fälle von infizierten Tieren wie Hauskatzen bekannt geworden. Es gebe auch Fallberichte für einen Tiger und einen Löwen in einem Zoo in den USA. Insgesamt wurden weltweit 15 Infektionen bei gehaltenen Tieren gemeldet - weltweit. Es scheint also ein eher geringes Risiko zu sein.
Dabei ist die Anfälligkeit verschiedener Tierarten laut dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit des Bundeslandwirtschaftsministerium, dem Friedrich-Loeffler-Institut, sehr unterschiedlich. Katzen und Frettchen sind laut Infektionsversuchen des Instituts für den Erreger offenbar empfänglich, Hunde nach derzeitigem Stand weniger. Die bisherigen Erfahrungen, auch aus Deutschland, liefern aber keine Hinweise darauf, dass Haustiere, einschließlich Katzen und Frettchen, das Coronavirus auf Menschen übertragen. Die Bundeslandwirtschaftsministerin hat jetzt eine Meldepflicht für Tiere erlassen, die sich mit dem Virus infiziert haben. 

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Auf einer Nerzfarm in den Niederlanden gibt es nach Medienberichten den Verdacht, dass sich ein Mitarbeiter bei einem der Tiere  mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 angesteckt hat. Das wäre der erste Fall, dass sich eine Mensch bei einem Tier angesteckt hat. Allerdings ist es noch nicht erwiesen, dass sich der Mitarbeiter tatsächlich bei dem Nerz angesteckt hat. Möglich sei auch, dass sich Tier und Mensch bei dem gleichen Menschen angesteckt haben... Aber die Nerze sind teilweise auch an der Covid-19 erkrankt und zeigen ähnliche Symptome wie Menschen: Atemwegsbeschwerden und Fieber. Andere Tiere haben einen asymptomatischen Verlauf und zeigen keine Krankheitsanzeichen. Bei keinen anderen Tieren ist bisher eine Ansteckung bekannt.

Corona. In Zeiten der Corona-Pandemie sind einige Tierhalter unsicher, wie sie mit ihren Heimtieren umgehen sollen. Eine Panik vor Verbreitung des Virus durch Hunde oder Katzen ist unnötig und nicht hilfreich. „Es gibt aus wissenschaftlicher Sicht bislang keinen Grund, Heimtiere aus Angst vor Ansteckung auszusetzen oder ins Tierheim abzugeben“, sagt Dr. Stefan Hetz, Biologe und Fachreferent Heimtiere beim Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF).
Kann das CoV-2-Virus vom Heimtier auf den Menschen übertragen werden?
Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass Hunde oder Katzen Menschen mit dem CoV-2-Erreger anstecken können oder eine Rolle bei der Verbreitung des neuen Corona-Virus spielen. Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts halten es nach eigenen Angaben gemäß den derzeitig verfügbaren Informationen nicht für notwendig, den Kontakt gesunder Personen zu Heimtieren einzuschränken. Bislang wurde nur bekannt, dass in einem Fall ein Hund passiv verunreinigt war, aber selbst nicht angesteckt und auch nicht erkrankt war. Es wurden keine Antikörper nachgewiesen.
Wie kann ich mein Tier vor einer möglichen Infektion schützen?
Es gibt bis heute keinen wissenschaftlichen Beleg für eine Infektion von Heimtieren mit dem CoV-2-Erreger durch infizierte Menschen. Selbst infizierte Tierhalter müssen ihre Heimtiere nicht zwangsläufig ins Tierheim geben. Die sozialen Tiere aus ihrem vertrauten Umfeld zu reißen, sei unverhältnismäßig, konstatiert Dr. Stefan Hetz vom ZZF. Wer ein Ansteckungsrisiko befürchte, sollte Hygieneregeln beachten: „Es reicht, vor dem Kontakt mit dem Tier die Hände gründlich zum Beispiel mit Seife oder Spülmittel zu waschen, den Hund nicht zu küssen oder zu umarmen“, so der Biologe.
Doch Vorsicht: Bevor Liebhaber von Zierfischen ins Aquarium greifen, sollten ihre Hände frei von chemischen Rückständen jeglicher Art sein, da diese sich negativ auf die Wasserwerte auswirken können. Hier hilft es, Hände und Arme mit klarem, warmem Wasser zu reinigen.
Wer geht mit dem Hund, wenn ich in Quarantäne bin?
Tierhalter in Quarantäne dürfen das Haus nicht verlassen. Am besten gehen gesunde Freunde, Familienmitglieder oder Bekannte Gassi und nutzen eine eigene Leine. „Zudem werden über Foren und soziale Medien derzeit Einkaufs-und Gassi-Services privat organisiert“, erklärt der ZZF-Experte.

Weitere aktuelle Informationen für Tierhalter:
Friedrich-Löffler-Institut
Robert-Koch-Institut
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
World Organisation for Animal Health (OIE)
Global Veterinary Community (WSAVA)
Weltgesundheitsorganisation (WHO)

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Autor:

Roland Kohls aus Ludwigshafen

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