Tipps für ein nachhaltigeres Leben
Umweltschutz im Alltag
Nachhaltigkeit. Jeder sechste Deutsche möchte laut einer gemeinsamen Umfrage von YouGov und Statista 2021 umweltbewusster leben. Dass sich dieser Vorsatz im Alltag einfacher umsetzen lässt als gedacht, weiß Jonas Weinknecht, Klima- und Umweltschutzexperte von Ergo. Er gibt Tipps, wie sich Umweltschutz und Nachhaltigkeit in den Alltag integrieren lassen.
Zuhause: Einfach Energie sparen
Energiesparen fängt im Kleinen an: Viele Geräte wie beispielsweise Laptops oder der Fernseher laufen dauerhaft im Standby-Modus. „Ein einfacher Tipp zum Energiesparen: Geräte komplett ausschalten“, so Jonas Weinknecht. Um nicht mehrere Geräte einzeln an- und ausschalten zu müssen, empfiehlt der Experte eine abschaltbare Steckdosenleiste – manche Modelle verfügen sogar über eine Zeitschaltuhr. Auch beim Heizen lässt sich Energie sparen. „Wer die Wohnung oder das Haus verlässt, sollte die Heizung wie in der Nacht herunterdrehen, aber nicht ganz ausschalten“, rät der Umwelt- und Klimaschutzexperte. „Sonst kühlen die Räume schnell aus und der Energiebedarf für das Wiederaufheizen fällt dann deutlich höher aus.“ Um effektiv zu heizen, eignen sich programmierbare Thermostate an den Heizkörpern.
„Upcycling“: Wieder verwenden statt wegwerfen
Alte oder kaputte Dinge wegwerfen und sich dann etwas Neues kaufen: für viele ganz normal. Dass dies der Umwelt schadet, ist ihnen gar nicht bewusst. Manchmal lohnt es sich aber, beispielsweise Handys oder Staubsauger zu reparieren und so ihre Lebenszeit zu verlängern. „Wer seinen Kleiderschrank ausmistet, kann alte Klamotten nicht nur weiterverkaufen, sondern beispielsweise auch umfunktionieren. Das sogenannte Upcycling wird immer beliebter“, erläutert der Experte. Aus der ausgewaschenen Jeans kann zum Beispiel vielleicht noch eine Shorts für den Sommer werden. Oder aus alten Kisten ein Regal. „Online finden Bastler viele kreative Anleitungen und Ideen“, so Weinknecht.
Umweltfreundlich einkaufen
Wer umweltfreundlich einkaufen möchte, sollte auf regionale und saisonale Waren setzen. Denn Produkte, die von weit her kommen, haben einen viel höheren Energieverbrauch als heimische Ware. Und der Anbau von Gemüse und Obst in beheizten Gewächshäusern außerhalb der Saison führt ebenfalls zu einem erhöhten Energieverbrauch. „In vielen Supermärkten sind die regionalen Angebote extra ausgezeichnet. Hilfestellung bieten aber auch Apps, die anzeigen, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat und aus Deutschland kommt“, so Weinknecht. Wochenmärkte sind ebenfalls eine gute Einkaufsmöglichkeit für regionale Produkte. Sogenannte Bio-Boxen und viele Supermärkte bieten zudem Obst und Gemüse mit kleinen Macken an, das es normalerweise nicht in die Regale geschafft hätte. Der Experte empfiehlt außerdem, den Einkauf gut zu planen. Wer mit einem Einkaufszettel in den Supermarkt geht, kauft weniger unnötige Ware oder Produkte, die schon zu Hause in der Vorratskammer stehen. Ein weiterer Tipp: Regelmäßig das Mindesthaltbarkeitsdatum der Produkte im eigenen Kühlschrank prüfen und entsprechend verbrauchen. Und: was abgelaufen ist, muss nicht unbedingt sofort in den Müll. Viele Produkte halten sich auch noch länger.
Plastik reduzieren
Plastik ist besonders schädlich für die Umwelt. Weinknecht rät daher, so gut es geht darauf zu verzichten. Lieber einen Stoffbeutel zum Einkaufen mitnehmen und auf Mehrweg statt Einweg setzen: Anstelle von Alufolien beispielsweise Bienenwachstücher verwenden. Für Obst und Gemüse gibt es spezielle Obstnetze, die viele Supermärkte in ihrer Gemüse- und Obstabteilung anbieten. Außerdem: Lieber zur Glas- als zur Plastikflasche greifen. Wem das zu schwer ist: Wassersprudler für zu Hause sind auch eine gute Lösung. Übrigens gibt es in vielen Städten bereits Unverpackt-Läden, die alle Produkte komplett verpackungsfrei verkaufen. ps
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.