Von Osterkuckuck, -fuchs und -hahn
Wie die Ostereier in den Garten kommen
Ostern. Ostersonntag - Die Kinder freuen sich, denn der Osterhase war da und er hat sicher wieder Eier im Garten versteckt. Aber wieso bringt eigentlich der Hase die bunten Ostereier?
Je nach Region ist der Brauch unterschiedlich, so wurden die Eier in der Schweiz vom Kuckuck gebracht, in Teilen von Westfalen vom Fuchs und anderenorts vom Hahn. Soweit bekannt, wurde der Osterhase, wie man ihn heute kennt, erstmals um 1682 vom Frankfurter Arzt Johannes Richier erwähnt. Er schildert in seiner Dissertation, dass in Oberdeutschland, Elsass und der Pfalz der Hase die Eier lege und im Garten verstecken würde, damit Erwachsene und Kinder diese dann voller Vergnügen suchen könnten. Dabei handele es sich allerdings um eine Fabel.
Die Kulturwissenschaft vermutet, dass der Grund für den großen Glauben an den Osterhasen auf den industriellen Sprung im 19. Jahrhundert zurückzuführen sei. Nur durch die billige Herstellung von Rübenzucker wurde die Produktion von Schokohasen und -eiern in diesem Ausmaß erst möglich und dadurch die Verbreitung des Osterbrauchs vorangetrieben.
Doch der Hase findet auch Wurzeln in der christlichen Symbolik. Der Hase diene nach Ambrosius, römischer Politiker um 374 zum Bischof gewählt, als christliche Ikone: Bemalte Ostereier zeigten früher das christliche Dreihasenbild. In dem Bild sind drei Hasen gezeichnet, deren Ohren in der Mitte zusammenlaufen, es sind insgesamt nur drei Ohren gezeichnet, werden aber doppelt verwendet, sodass jeder Hase dennoch zwei Ohren hat. Heute ist dies ein Symbol der Dreieinigkeit, auch wenn die Ursache hierfür ebenfalls unklar ist. Eine weitere Hypothese zur Verbindung mit Ostern ist die Hasensymbolik der Fruchtbarkeit und des Lebens, das allgemein zum Frühling passt, zur erwachenden Natur. Dennoch ist die genaue Herkunft der österlichen Verbindung nicht klar zu belegen.
Auch nach Amerika wurde der Brauch durch deutschsprachige Auswanderer verbreitet, allerdings wurde er nicht wortwörtlich in „Easter Hare“ übersetzt, sondern in „Easter Bunny“, weshalb der Osterhase oftmals als Kaninchen dargestellt wird. In Australien gibt es neben dem „Easter Bunny“ auch einen „Easter Bilby“. So wird der Brauch genutzt, um das Aussterben der unter anderem vom europäischen Kaninchen bedrohten Tierart „Großer Kaninchennasenbeutler“ mit dem Verkauf von „Schokobilbys“ zu verhindern. laub
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
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