Internationaler Tag des Baumes am Sonntag
Wunderwerk Baum
Baum. Bäume sind wahre Wunderwerke. Seit einigen Wochen erwachen sie zum Leben und wirken segensreich für unsere Umwelt. Ein gesunde 150-jährige Buche erzeugt beispielsweise jeden Tag so viel Sauerstoff, dass sie 22 Personen mit frischer Atemluft versorgt. Häufig beachten wir die Bäume nicht weiter, da sie in Rheinland-Pfalz zahlreich vorhanden sind. Mehr als eine halbe Milliarde Bäume stehen in den Wäldern von Rheinland-Pfalz, hinzu kommen Bäume in Parks, Gärten und an Straßen. Sie sind die grüne Lunge unseres Landes und wahre Klimaschützer – allerdings nur solange sie gesund und widerstandsfähig sind. "Unsere Försterinnen und Förster setzen daher auf naturnahe Waldwirtschaft, um das Wunderwerk Baum auch für künftige Generationen zu erhalten“, sagte rheinland-pfälzische Staatsministerin Anne Spiegel. Zum Internationalen Tag des Baumes erklärt Landesforsten Rheinland-Pfalz, wie der Baum seine beeindruckenden Leistungen vollbringt.
Stoffwechsel des Baumes
Der Baum betreibt Photosynthese: Aus Sonnenlicht, Wasser und Kohlenstoffdioxid (CO2) entsteht Sauerstoff und Zucker. Aber wie macht der Baum das und was hat es mit Baumbestandteilen wie Kambium, Bastzellen und Splintholz auf sich? Ein Baumstamm offenbart im Querschnitt, aus welchen Schichten er besteht. In der Mitte ist das Kernholz, es ist das alte, leblose Holz. Darum herum liegt das Splintholz, dieses transportiert für die Photosynthese benötigtes Wasser und Nährstoffe mithilfe der Wurzeln aus der Erde durch den Baumstamm nach oben in die Baumkrone. 400 Liter Wasser verbraucht und verdunstet ein Baum pro Tag und sorgt damit für ein angenehmes Mikroklima. In den Blättern spaltet das Chlorophyll mit Hilfe von Licht das Kohlenstoffdioxid auf, nutzt den entstehenden Kohlenstoff für das Pflanzenwachstum und setzt frischen Sauerstoff frei – rund 11.000 Liter am Tag. Das Kohlenstoffdioxid ist sozusagen die Nahrung des Baumes.
Das Splintholz wird aus einer weiteren Schicht gebildet, dem Kambium, das auf dem Splintholz liegt. Dieses bildet – Jahr für Jahr - nach innen Holzzellen und nach außen Bastzellen. So entstehen die charakteristischen Jahresringe im Holz. Der Baum legt also Jahr für Jahr „Speckschichten“ aus CO2 an. Der Bast transportiert die in der Baumkrone täglich produzierten zehn Kilogramm Zucker durch den Baumstamm nach unten. Auf der Bastschicht liegt die Borke, die den Baum vor Umwelteinflüssen schützt und aus Kork und toten Bastzellen entsteht. Sie wächst immer weiter nach außen und blättert dabei häufig ab.
Kohlenstoffspeicher Wald
Den Kohlenstoff, den der Baum aus der Luft bekommt, speichert er im Holz. Dort ist er solange gebunden, wie das Holz besteht. Wenn der Baum stirbt und zersetzt oder verbannt wird, entweicht der Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre. „Der Wald ist die bedeutendste Kohlenstoffsenke, die wir haben und auch die Nutzung des Rohstoffes Holz beim Bau von Häusern und Möbeln sorgt dafür, dass Kohlenstoff über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte gebunden bleibt“, so Spiegel. Je mehr Kohlenstoff also in der Biomasse und in Holzprodukten langfristig gespeichert ist, desto besser für den Klimaschutz. Nach Stürmen, Waldbränden oder Schäden durch Borkenkäferfraß setzt der Wald mehr CO2 frei, als er durch Biomasseaufbau aufnimmt. Kohlenstoffsenken sind unsere Wälder also nur dann, wenn die Biomasse zunimmt. In Rheinland-Pfalz ist diese nachhaltige Forstwirtschaft verpflichtend und wird im Staatswald des Landes unter anderem durch das FSC-Siegel garantiert.
Je nach Baumartenzusammensetzung, Alter der Bäume und Holzdichte speichert der Wald unterschiedlich viel Kohlenstoff. 3,7 Millionen Tonnen CO2 sind gegenwärtig in lebenden Bäumen und in Totholz in Rheinland-Pfalz gebunden. In jedem Kubikmeter Holz sind rund 1.000 Kilogramm CO2 gespeichert. Diese Menge CO2 entsteht, wenn man mit einem Mittelklassewagen von Paris nach Moskau und wieder zurückfährt. Eine weitere halbe Million Tonnen CO2 steckt im sogenannten Holzproduktespeicher, zu dem zum Beispiel Tische, Schränke oder Holzhäuser zählen. Wird das Holz mehrfach genutzt, etwa durch Recycling, ist das für den Klimaschutz besonders günstig.
Hintergrund zum Tag des Baumes
Die Vereinten Nationen haben den Tag des Baumes am 27. November 1951 beschlossen. Der deutsche Tag des Baumes wurde erstmals am 25. April 1952 begangen. Bundespräsident Theodor Heuss und der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der damalige Bundesminister Robert Lehr, pflanzten im Bonner Hofgarten einen Ahorn-Baum. Der damalige Ehrentag für den Baum war durch die Nachkriegssituation geprägt und gedachte der Abholzung und Zerstörung der Wälder während des Krieges. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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