Motorsport
Droht in der Superbike-WM die große Langeweile ?
Für Ducati Fans und insbesondere den Anhängern von Alvaro Bautista ist die diesjährige Superbike-Weltmeisterschaft eine tolle Sache, 12 Rennen - 11 Siege und die überlegene Führung in der WM-Gesamtwertung für den kleinen Mann aus Talavera/Spanien. Für alle anderen, die sich für die Superbiker interessieren ist es jedoch der blanke Horror, zu überlegen fährt derzeit der amtierende Weltmeister mit der Ducati Panigale V4R Kreise um die Konkurrenz die fürchten muss dass der Titel schon im Sommer vergeben sein könnte. Jahrelang kämpften Alvaro Bautista, Toprak Razgatlioglu und Jonathan Rea um die WM-Titel, in unzähligen Rennen lieferten sich die drei atemberaubenden Kämpfe, machten die Siege unter sich aus und sorgten dafür dass die Superbikerennen eine immer größer werdende Schar an Anhängern finden konnte, das scheint jedoch 2023, zumindest vorläufig, vorbei zu sein. Während der 6-fache Champion Jonathan Rea sich nicht mit der Situation abzufinden scheint und seinen Übereifer mit Rennstürzen bezahlt muss - auch in Barcelona fiel der Kawasaki-Pilot im Sprintrennen vom Bike und schrieb damit Null Punkte - macht Exweltmeister Razgatlioglu das Beste aus der Situation und holt sich wann immer möglich den zweiten Platz auf dem Podest. Beim WM-Wochenende in Barcelona gelang das dem Türken mit seiner Yamaha R1 sowohl in Rennen 1 am Samstag und in Rennen 2 am Sonntag, auch im Superpole Race am Sonntagvormittag war er jeweils der Schnellste - hinter Bautista.
Was der ehemalige Grand Prix Pilot in der WM derzeit aufführt ist bemerkenswert. Das Kunststück 11 Rennen bei den ersten 4 Saisonveranstaltungen zu gewinnen ist ihm zwar 2019 schon einmal gelungen, allerdings nicht in dieser Souveränität wie er es in dieser Saison zelebriert. 8,8 Sekunden Vorsprung im Ziel in Rennen 1, 8,5 Sekunden in Rennen 3 und 2,1 Sekunden im verkürzten Superpole Race machen deutlich daß die Gegner der Kombiation Ducati / Bautista derzeit nichts zu lachen haben. Am schlimmsten trifft dies auf BMW zu. Das Werksteam, daß sich für 2023 mit der M1000RR große Hoffnungen gemacht hat muss erkennen dass weder das Bike noch die Piloten derzeit für Podestplätze in Frage kommen. Weder der unglückliche Michael an der Mark, seit Assen wieder einmal länger verletzt noch Scott Redding, der gefrustet von der fehlenden Performance der BMW seiner Form hinterher läuft, können für BMW in der augenblicklichen Lage die erhofften Erfolgsergebnisse einfahren. In Barcelona war es Garritt Gerloff vom Kundenteam Bonovo Action der mit den Plätzen 9 ( Rennen 1 ), 10 ( Rennen 2 ) und 7 ( Superpole Race ) wenigstens WM-Punkte holen konnte was für die Verantwortlichen in München sicherlich nur ein schwacher Trost ist. Auch Phillip Öttl überzeugte in Spanien nur bedingt. Platz 11 (R1 ), 14 ( R2 ) und 13 ( SPR ) waren die Ausbeute des Piloten vom privaten Ducati Go Eleven Team aus Italien - auch hier ist für den Bad Reichenhaller, der beim Saisonauftakt in Australien einmal 5. wurde, noch Luft nach oben.
Text: Hartmut Reuschel
Bilder: Ducati, Reuschel ( moto-foto )
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
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