Eulen gewinnen gegen den Bergischen HC
Ein Sieg des puren Willens
Die Eulen. In einer verrückten Partie, die für heimische Fans fastaussichtslos startete, kommen die Eulen Ludwigshafen gegen den Bergischen HC in der zweiten Hälfte kämpferisch ins Spiel zurück und sichern sich kurz vor Schluss den 23:22-Sieg nach zwischenzeitlich acht Toren Rückstand.
Am Wahlsonntag kamen dem traumhaften Sommerwetter zum Trotz über 2.000 Zuschauer in die Ludwigshafener Eberthölle. Auch heute sollte sie ihrem Namen gerecht werden, der Weg in die Halle sollte sich lohnen. Doch das war zunächst nicht zu erahnen. Stattdessen sahen die Eulen-Anhänger eine Mannschaft des BHC, die gnadenlose Effektivität an den Tag legte. Trotz der in der jüngeren Vergangenheit solide stehenden 5:1-Abwehr hatten die Eulen ihre Probleme mit der Gäste-Offensive. Selbst die hart geführten Zweikämpfe änderten nichts am frühen Rückstand, denn der BHC spielte geschickter und nutzte Fehler humorlos aus. Bereits nach wenigen Minuten lagen die Eulen mit 1:3 zurück. Die erste Viertelstunde war geprägt von technischen Fehlern und überhasteten Abschlüssen der Eulen. Auf der anderen Seite bestraften die Gäste jede Schwachstelle umgehend mit Treffern, die wehtaten. So sahen sich die Eulen einem acht-Tore-Rückstand gegenüber, nach 18 Minuten stand es 3:11. Jan Remmlinger beendete die Torflaute. Kai Dippe verwandelte seinen Siebenmeter sicher. Ein Doppelpack von Alex Falk, der gegen den BHC jeden Wurf traf (4/4), brachte die Eulen in Reichweite. Eine der zahlreichen Paraden von Matej Asanin ebnete Freddy Stüber den Weg zu 8:12 Anschlusstreffer und einem 4:0-Lauf der Eulen. Diese konnten zwar den Rückstand aufopferungsvoll kämpfend verkürzen, doch die Gäste ließen in der ersten Hälfte nichts mehr anbrennen. Bührer konnte mit einer sehenswerten Einzelaktion den Schlusspunkt setzen, es ging mit 9:14 in die Kabinen.
Der erste Treffer der zweiten Hälfte gehörte erneut den Gästen, Jeffrey Boomhouwer verwandelte seinen Siebenmeter sicher. Den folgenden Angriff der Eulen schloss Kai Dippe mit einem unglücklich ab, der Ball prallte von der Latte ab. Mit vielen Paraden innerhalb kürzester Zeit konnte Matej Asanin zeigen, was in ihm steckt. Mit einer Quote von fast 40 Prozent war er gegen die Löwen des BHC ein sicherer Rückhalt. Die Eulen kämpften mit der Unterstützung des Publikums um jeden Zentimeter, doch die Gäste ließen die jüngste Mannschaft der Liga nicht herankommen. So ging es hin und her, der Vorsprung der Löwen schien nicht kleiner zu werden. Die vielzitierte Crunchtime begann. Doch erst als Alex Falk traf und Kai Dippe erneut einen Siebenmeter zum 17:20 (47.) verwandelte, keimte die Hoffnung in den Reihen der Eulen auf. Während einer Überzahl konnten die Gastgeber durch viel umjubelte Treffer von Max Haider und Freddy Stüber auf 19:21 verkürzen. Alex Falk zaubertemit seinem Heber feinste Wurftechnik auf die Platte und sorgte für das 20:21. In den verbleibenden zehn Minuten stand die Eberthölle Kopf. In dieser Zeit kam Asanin auf herausragende vier Paraden. Die dadurch entstandenen Chancen auf den Ausgleich blieben zunächst ungenutzt. Stattdessen versenkte Gäste-Akteur Gutbrod einen Wurf mit aller Kraft im Tor der Eulen (51.). Es sollte der letzte Treffer des BHC an diesem Nachmittag sein. Nachdem Scholz zunächst mit einem Heber knapp an der Latte scheiterte, machte er es wenige Augenblicke besser und traf zum 22:22-Ausgleich. Der nächste Angriff des BHC sorgte für einen Siebenmeter für die Gäste. Eulen-Coach Ben Matschke vertraute auf seinen Instinkt und schickte Stefan Hanemann auf die Platte. Und er sollte recht behalten: Hanemann machte seinem Ruf als Siebenmeter-Killer alle Ehre. Er hielt den Strafwurf und leitete den letzten Angriff der Pfälzer ein. Nach einigen Abspielen war der Ball bei Stefan Salger angelangt. Salger zog in die Mitte, stieg hoch und versenkte den Ball mit viel Wucht im Kastenvon Gäste-Keeper Rutschmann. Dieser wurde für den finalen Angriff durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzt. Dem BHC blieb noch etwas mehr als eine halbe Minute, um die erste Führung der Eulen zu drehen und die Niederlage abzuwenden. Die Partie gipfelte in einem Freiwurf Momente vor dem Abpfiff. Der Eulen-Mauer gelang es, den Schuss zu parieren. Sie hielt die wichtigen zwei Punkte fest und den Glauben an den
Klassenerhalt am Leben.
Für die Eulen geht es bereits in zwei Tagen weiter. Die Pfälzer überqueren den Rhein, um am
Mittwoch (29. Mai, 20.30 Uhr) zum Derby gegen die Rhein-Neckar Löwen anzutreten. Das letzte Spiel
der Saison findet am 9. Juni zuhause gegen die GWD Minden statt. Tickets gibt es online unter www.die-eulen.de. ps
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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