Deutliche Niederlage in Wetzlar
„Ein Spiel zum Vergessen“
Die Eulen. Die Eulen Ludwigshafen kommen in Hessen unter die Räder: Das Team um Cheftrainer Ben Matschke gelingt es nach verschlafener Anfangsphase auch im zweiten Durchgang nicht, ins Spiel zu kommen. Am Ende bleibt eine deutliche und verdiente 30:19-Niederlage gegen die HSG Wetzlar.
Beim holprigen Start in der Rittal Arena konnte Jannik Hofmann mit der ersten Eulen-Chance den starken Wetzlarer Schlussmann Till Klimpke aus sieben Metern nicht überwinden. Kurz darauf folgte ein Wurf ans Lattenkreuz von Jerome Müller. Wetzlar nutzte die vergebenen Chancen der Pfälzer aus und ging in Führung. Das 1:0 für Wetzlar konnte Gunnar Dietrich umgehend egalisieren; der Eulen-Kapitän traf aus der Distanz zum Ausgleich. In der ersten Viertelstunde gelang es den Gästen noch, in Schlagweite zu bleiben. Doch Wetzlars Vorsprung wuchs, je näher das Ende des ersten Durchgangs rückte. Die Gastgeber profitierten von der starken Leistung ihres Keepers, der etliche Angriffe der Eulen vereitelte. Gleichzeitig wurden zu leichte technische Fehler der Eulen konsequent bestraft: Wetzlar überwand die Eulen-Abwehr, der oft der Zugriff fehlte, mit Tempogegenstößen und Würfen auf das freie Tor. Dabei legten sie eine beachtliche Genauigkeit an den Tag, die Wurfquote von fast 80 Prozent Prozent spricht für sich. Somit ergab sich ein leistungsgerechter Pausenstand von 10:16, der die mitgereisten Eulen-Fans noch auf eine Wende hoffen ließ.
Nach der Pause folgte dann eine ernüchternde Phase für alle, die es mit den Eulen hielten: Wetzlars Defensive ließ fast zehn Minuten keinen Treffer zu und im Angriff verschafften die Topschützen Rubin & Cavor den Hessen einen beruhigenden Vorsprung. Die Eulen liefen nach einen 5:0-Lauf der Hessen bereits acht Minuten nach Wiederanpfiff einem 11-Tore-Rückstand hinterher. Diese Hypothek mussten die Ludwigshafener nun über die Platte schleppen. Trotz der überragenden Fans, die über volle 60 Minuten aufopferungsvoll ihre Mannschaft unterstützten, war für die Eulen nichts mehr zu holen. Dem Team gelang es, den Schaden zu begrenzen, um nicht weiter unter die Räder zu kommen. Am Ende steht ein auch in der Höhe verdienter Sieg der Gastgeber gegen zu harmlose Pfälzer, deren Blick sich nun auf das Derby in der heimischen Eberthölle (Donnerstag, 29. November, 19 Uhr) gegen die Rhein-Neckar Löwen aus Mannheim richtet. ps
Die Eulen-Stimmen zum Spiel:
Alex Falk: „Wir haben uns heute viel vorgenommen. Der Halbzeitstand ließ uns noch eine Möglichkeit, wieder ins Spiel zu kommen, doch nicht durch das 0:5 gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit. Uns ist es heute nicht gelungen, der HSG den Schneid abzukaufen. Im Moment fehlen mir die Worte für dieses Spiel, ich kann noch nicht sagen, woran es heute gelegen hat.“
Stefan Hanemann: „Wir haben den Start verschlafen. Das hat sich durch die gesamte Partie gezogen und uns das Leben schwer gemacht. Nach der Halbzeit sind wir nicht gut rausgekommen, wir haben neun Minuten gebraucht, um einen Treffer zu erzielen. Das ist definitiv zu lange. Dadurch haben wir es uns selbst verbaut, zurückzukommen. Die Partie in Wetzlar war ein Spiel zum Vergessen.“
Ben Matschke:„Wir waren in allen Belangen, die ein Handballspiel ausmachen, unterlegen: Die Abwehr, das Spiel nach vorne und auch unsere Torhüterleistung waren heute nicht ausreichend. Speziell im Angriff ist es uns über weite Phasen nur schwer gelungen, den Ball in der Struktur zu halten und Lösungen gegen die Wetzlarer Abwehr zu finden - der Ausfall unserer Mittelmänner war deutlich zu spüren. Um in der Bundesliga zu punkten, bedarf es einem in allen Mannschaftsteilen einer außergewöhnlichen Leistung. Da wir es nicht geschafft haben, an unser Limit zu kommen, haben wir verdient verloren. Die Niederlage tut besonders weh, da wir uns viel vorgenommen haben. Ich möchte mich für die überragende Unterstützung der Fans bedanken, die mit uns nach Wetzlar gefahren sind und uns unabhängig vom Ergebnis grandios unterstützt haben. Leider konnten wir diesen Rückhalt heute nicht zurückzahlen. “
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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