Spiel wird live übertragen
Heimspiel der Eulen ohne Zuschauer

Foto: Basaric-Steinhübl

Ludwigshafen. Zwei Punkte einfahren und so am Sonntag, 26. Dezember 2021, um 16 Uhr den Schlusspunkt unter eine Hinrunde setzen, aus der die Eulen Ludwigshafen noch drei Nachholspiele mit ins neue Jahr nehmen. So wünscht sich das, so stellt sich das Eulen-Coach Ceven Klatt für die Partie gegen den TV Emsdetten in der Friedrich-Ebert-Halle vor. Jan Lier (Korntal-Münchingen) und Manuel Lier (St. Gallen) leiten das Spiel am zweiten Weihnachtsfeiertag. Nach der rheinland-pfälzischen Verordnung vom Mittwoch sind keine Zuschauer zugelassen. Ein kurzfristiger Tiefschlag für die Organisation, die unter der 2-G-Plus-Regelung aufwändig alles vorbereitet hatte. Eine bittere Pille aber auch für 990 Zuschauer, die zugelassen waren. Zu sehen ist das Spiel trotzdem: SportDeutschland.TV überträgt live ab 15.45 Uhr. Kommentiert wird die Zweitliga-Partie von Karsten Knäuper und Horst Konzok, dem Medien-Team der Eulen.

Das Wiedersehen mit Freddy Stüber

Der TV Emsdetten kommt als Tabellendreizehnter mit 14:20 Punkten in die Pfalz. Die Eulen haben zwei Spiele weniger ausgetragen und sind mit 17:13 Zählern Achter in Liga zwei. „Wir wollen oben dabei sein und das ist immer noch möglich“, sagt Kreisläufer Christian Klimek vor dem letzten Spiel des Jahres gegen einen Gegner, der für Coach Klatt „nur schwer einzuschätzen ist“. Wohl hat der TVE zuletzt daheim gegen EHV Aue 24:26 verloren, ist in Dessau mit 22:31 regelrecht untergegangen. Aber die Mannschaft mit Frederic Stüber, der von 2017 bis 2020 das Eulen-Trikot trug, sich als Kreisläufer und Abwehrwand in die Fan-Herzen kämpfte, wartete auch mit spektakulären Siegen auf. Gegen Liga-Primus Gummersbach war der TVE beim 22:23 schon nah dran. Gegen Eintracht Hagen hat es dann geklappt: Der TV Emsdetten, der Verein aus der knapp 38.000 Einwohner zählenden Stadt im Münsterland, 32 Kilometer von Münster entfernt, landete einen formidablen 32:28-Sieg gegen Eintracht Hagen, schoss den sonst so starken TV Hüttenberg mit 33:19 aus der Halle. Bemerkenswert das 31:31 in Bietigheim und der 30:29-Sieg in Dresden gegen HC Elbflorenz. „Eine schwer einzuschätzende Mannschaft, sie kommen sehr über die Emotionalität. Sie haben einen sehr guten Torhüter. Immer wenn sie als Mannschaft ein Ausrufezeichen gesetzt haben, hatte er so um die 16 Paraden. Wir dürfen ihn nicht zum Helden schießen“, sagt Ceven Klatt mit Blick auf Maurice Paske. Die Nummer 1 ist 2019 von GWD Minden gekommen.

"Frohe Weihnachten"

Heiligabend, 8.20 Uhr, Günter-Braun-Halle: Training bei den Eulen. Die Enttäuschung, in Rostock knapp 40 Stunden zuvor einen Fünf-Tore-Vorsprung verspielt zu haben, nur einen Punkt beim 28:28 mitgenommen zu haben, ist noch da. Die Spieler begrüßen sich alle herzlich mit einer kurzen Umarmung und einem herzlichen Wunsch: „Frohe Weihnachten!“ Es ist nicht einstudiert – es ist einfach so. Dann kommt der Trainer. Er macht’s wie seine Jungs: „Frohe Weihnachten!“ Das sind die Eulen. „Frohe Weihnachten!“ Da wird Günter Thomas, der Betreuer, auch nicht vergessen. Auch nicht der Pressesprecher. Nicht vom Coach, nicht von Dietrich, Haider, Wagner, Meddeb, Neuhaus oder Urbič und all den anderen. Eine Mannschaft. Ein Team. 

Enttäuschung pur

„Klar, die Enttäuschung ist da! Wir spielen 45 Minuten gut, wir bringen die in Stress, lassen wenig am Kreis zu. Wir wissen, einige von außen wird Žiga halten. Und hat er ja auch … Wir waren motiviert. Wir waren geil auf den Sieg! Wir führen mit fünf Toren. Und dann? Warum …? Dann kamen zwei schnelle Zeitstrafen. Und wir wussten, dass Rostock eine gute letzte Phase hat“, reflektiert Christian Klimek die letzten Minuten beim Rostocker Stadthallen-Krimi. Klimek: „Wir waren immer noch drei vor. Du musst es nur noch runter spielen. Dann aber machen wir zwei technische Fehler und die machen die einfachen Tore. Ein Sieg wäre so verdient für uns gewesen …“

Der Matchplan und der Lernprozess

Die Videoanalyse an Heiligabend dauert nur 13 Minuten. Die „saudämlichen letzten zehn Minuten“, die den Sieg gekostet haben, mag der Coach nicht mehr dramatisieren. Thema ja. Aber der Blick ist auf Sonntag gerichtet. Die bitteren Minuten stehen als Mahnmal da. „50 Minuten waren gut! 50 Minuten waren wir die dominierende Mannschaft. Das Positive ist, dass die Mannschaft sieht, zu was sie in der Lage ist. Das war gut. Wichtig ist, dass so über 60 Minuten, nicht nur über 50 Minuten zu spielen“, sagt der Coach. Dass der Matchplan am Ende vergessen wurde – sträflich! Das hat einen Punkt gekostet. Ein Lernprozess. Die Rezeptur gegen Emsdetten verlangt danach „aus einer guten Abwehr ins Tempospiel zu kommen, vorne wenige technische Fehler zu machen“. 

Enes Kesic hofft auf EM-Teilnahme

Das letzte Spiel in der Ebert-Halle 2021 – und das ohne Fans. „Wir wollen mit einem guten Gefühl aus dem Jahr gehen, die letzten zwei Punkte holen, auch wenn die Belastung von Kopf und vom Körperlichen her, jetzt extrem hoch war. Wir müssen bereit sein, nochmal 110 Prozent zu geben. Wir haben dann ja 14 Tage frei“, betont der Coach. Bis 10. Januar 2022 ist Trainingspause. Nicht für Enes Keskic. Der Linksaußen nimmt ab Montag in Sarajewo am EM-Vorbereitungslehrgang der bosnischen Nationalmannschaft teil. „Enno“ hofft dann in Januar bei der EM in Ungarn und der Slowakei dabei sein zu dürfen.

Doppelte Bescherung

Dass Weihnachten auch Spieltage beinhaltet, dass trainiert wird – wie auch heute Abend - das ist für einen Routinier wie Christian Klimek nichts Neues. Als Familienvater aber hat der bald 32-Jährige aber (natürlich) besondere Pflichten. Nach dem Training stand an Heiligabend im Hause Klimek – ganz traditionell – Weihnachten mit der Familie an. Die Großeltern waren eingeladen, mit seiner Kelly hatte Chris den Baum geschmückt und die Bescherung für Finley Lewis (zwei Jahre und vier Monate alt) und den neun Monate Lyan Maurice vorbereitet. Am Sonntag sollen dann die Eulen-Fans beschert werden: mit einem Heimsieg gegen Emsdetten! ps

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Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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