Yessine Meddeb greift an
Linkshänder mit Potential
Ludwigshafen. Halbrechts werden die Karten beim Handball-Bundesligisten Eulen Ludwigshafen nach dem Wechsel von Jerome Müller zum TBV Stuttgart neu gemischt. Ein Kandidat für das schwere Erbe: Yessine Meddeb. Er kam im Januar von der zweiten Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen.
Der Rohdiamant
„Yessine hat gerade in seiner Zeit bei den Löwen gezeigt, was für ein Potenzial in ihm steckt. Ich bin jetzt sehr gespannt, wie er sich auf der Bühne Bundesliga präsentiert. Er weiß aber auch, dass er die volle Unterstützung von Trainer, Umfeld und Mannschaft hat“, urteilt Geschäftsführerin Lisa Heßler.
Meddeb, 2019 Vize-Weltmeister mit der deutschen U19-Nationalmannschaft, 1,85 Meter groß, war knapp drei Jahre in der Talentschmiede der Löwen. Er ist in Neustadt an der Weinstraße als Sohn eines Tunesiers und einer Deutschen geboren, in Edenkoben aufgewachsen, wo er auch lebt. Mit dem Handball begann Yessine beim TV Kirrweiler, kam Mitte 2016 zu den Löwen. Meddeb hatte mit einer Verletzung zu kämpfen, als er sich den Eulen anschloss, jetzt kämpft er um seinen Platz in der Bundesliga-Mannschaft. „Das ist ein sehr familiäres Umfeld, in dem ich mich wohlfühle. Ich kannte ja viele Jungs auch schon von früher“, sagt der 20-Jährige. „Jannek Klein und ich haben nichts zu verlieren, wir sind beide noch jung“, sagt Meddeb mit Blick auf die neue Konstellation im Jahr eins nach Jerome Müller und seinen ein Jahr älteren Kollegen. „Ich freue mich mega auf die Bundesliga“, unterstreicht Meddeb, der mit der Nummer 35 aufläuft, seinen Ehrgeiz: „Wenn ich die Chance bekomme, werde ich alles geben! Die Chance, die ich jetzt bekomme, kommt vielleicht kein zweites Mal!“
Matschke spornt an
„Yessine hat super Anlagen, er muss jetzt auch die nötige Einstellung mitbringen“, betont Trainer Ben Matschke, der Meddeb zutraut, Halbrechts im Zusammenwirken mit Jannek Klein eine gute Lösung für die Eulen zu verkörpern. „Das kann mal sein Beruf werden. Seine künftigen Gegner wissen, das ist ihr Beruf, damit verdienen sie ihr Geld“, verdeutlicht der Coach, was auf den talentierten Neuzugang im Stahlbad Bundesliga zukommt. Matschke: „Das ist der nächste Step. Er muss jetzt so leben wie ein Profi – Ernährung, Training, alles was dazu gehört. Er hat alle Voraussetzungen und als Linkshänder sehr gute Perspektiven.“
Fördern und fordern
Auf die „sehr guten Voraussetzungen“, die Meddeb mitbringt, baut auch die Geschäftsführerin. „Die muss er jetzt aber auch einsetzen. Dafür hat er gerade eine Riesenchance, gemeinsam mit Jannek Klein auf der halbrechten Position. Es liegt jetzt an ihm, die Chance zu greifen“, unterstreicht Lisa Heßler und betont: „Ich weiß, dass Ben ihn da maximal unterstützen und fördern, aber auch fordern wird.“ ps
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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