Handball - 2. Liga
Mit Herz und Leidenschaft möchten die Eulen Ludwigshafen die ersten zwei Punkte holen

Linksaußen Kian Schwarzer von den Eulen Ludwigshafen ist der Siebenmeter-Spezialist | Foto: Michael Sonnick
  • Linksaußen Kian Schwarzer von den Eulen Ludwigshafen ist der Siebenmeter-Spezialist
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Die Handballer der Eulen Ludwigshafen starten mit einem Heimspiel in die neue Saison 2023/24 in der 2. Handball-Bundesliga.
Am Montag, 4. September um 19.30 Uhr, ist der Neuling TuS Vinnhorst zu Gast in der Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen.

DAS MOTTO MIT LEBEN ERFÜLLEN :
„Nicht unterschätzen, aber vor allem auf uns konzentrieren“, warnt Lisa Heßler vor dem Gast aus Vinnhorst und sieht primär die Stärke der eigenen Mannschaft. Die Eulen-Geschäftsführerin sieht der neuen Spielzeit mit großer Vorfreude entgegen. Besser abschneiden als mit Platz 9 in der vergangenen Spielzeit, die Mannschaft mit sechs neuen Gesichtern weiter entwickeln und die Halle mit attraktivem, beherzten Handball rocken – das sind Zielvorgaben der Managerin. Sie möchte, dass die Mannschaft das Saisonmotto lebt: „Unser Herz schlägt anders. Unser Herz schlägt stark. Wir haben ein Eulen-Herz.“ Lisa Heßler: „Diese Sätze mit Leben, mit Herzblut zu füllen und nach außen zu tragen, darum geht es in der kommenden Saison.“ Alles geben, alles raus- und reinhauen – das ist das Leitmotiv, das Kapitän Max Haider mit seinen Kollegen beherzigen möchte, der eine 100-Prozent-Einstellung anmahnt, vor allem auch um die Auswärtsschwäche zu besiegen. Haider betont, dass nach der internen Analyse der vergangenen Runde mit dem Abrutschen von Platz 2 und 3 auf Rang neun, dauerhaft ein anderes Auftreten gefragt ist. Manchen Einbruch während dieser Negativserie hat auch Wohlrab registriert, als er Eulen-Spiele analysierte. Klar: So möchte er seine Eulen nicht sehen! Er will, dass die Eulen-DNA konstant auf die Platte gebracht wird. Dem pflichtet Kapitän Haider bei: „Wir wollen uns wieder auf den Grundsatz berufen, dass wir in jedem Spiel 100 Prozent geben. Darunter geht nichts, sonst sind wir nicht konkurrenzfähig.“ Menschlich sieht er die sechs Neuzugänge bestens integriert, sportlich als Bereicherung. Der Teamgeist stimmt. Haider, der mit der Mannschaft „oben angreifen“ will: „Wir haben viel Spaß miteinander, aber wir können auch fighten.“

„JULE“ IN NEUER ROLLE :
Nach der intensiven Vorbereitung mit dem Trainingslager im Sportresort Hohe Salve in Hopfgarten in den Kitzbüheler Alpen sieht der neue Trainer Johannes Wohlrab, der Andrej Kogut als Co-Trainer an seiner Seite weiß, die Mannschaft sehr gut vorbereitet und gut gerüstet. „Das war das beste Trainingslager, das ich bisher erlebt habe“, schwärmt der Eulen-Coach. In den ersten zwei Trainingswochen stand die Abwehrarbeit im Mittelpunkt. „Die Baustelle war in der vergangenen Saison hinten“, analysiert Wohlrab, der dem Team einzuimpfen versucht, dass 28 Gegentore das Maximum sind. Dass die Zahl der technischen Fehler in den Tests reduziert wurde, stellte den Coach zufrieden, der sich beim 25:24 (12:13)-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Bundesliga-Aufsteiger ThSV Eisenach in Osthofen hoch erfreut über die funktionstüchtige 5:1-Abwehr mit Julius Meyer-Siebert als Vorgezogenen zeigte. Der Versuch mit „Jule“, aus der Not geboren, erwies sich als Volltreffer.

WIEDERSEHEN MIT STEFAN HANEMANN :
„Das ist kein typischer Aufsteiger“, warnt der neue Eulen-Coach vor Auftaktgegner TuS Vinnhorst, der den früheren Eulen-Schlussmann Stefan Hanemann im Kader weiß. Der Aufsteiger hat prominent eingekauft: Der norwegische Torhüter Thomas Langerud Kristofferson wurde vom polnischen Spitzenklub Wisla Plock ausgeliehen, Linksaußen Elias Rudat kommt aus der zweiten Garnitur des SC Magdeburg, Rechtsaußen Fran Mileta von RK Nexe aus Kroatien, Mittelmann Melf Hagen vom VfL Lübeck-Schwartau, Kreisläufer Marcel Timm von Bregenz Handball. Der Routinier spielte vorher in Gummersbach, Coburg und Lemgo. „Vinnhorst kommt mit viel Euphorie“, weiß der Eulen-Coach, der einen hoch motivierten Gegner erwartet. Seit drei Jahren ist der ehemalige kroatische Nationalspieler Davor Dominikovic (45) Trainer in Vinnhorst.

SYMPATHIEPUNKTE FÜR JOH UND FINN :
Am Freitag, drei Tage vor dem Saisonstart, stattete der neue Cheftrainer, begleitet von Neuzugang Finn-Lukas Leun dem Fan-Club Rheintal-Eulen#17 einen Antrittsbesuch ab. Der Trainer und der Linkshänder eroberten die Herzen der Fans im Sturm, sammelten viele, viele Sympathiepunkte durch ihr Auftreten. Immer wieder gab es Sonderbeifall für fundierte Analysen, präzise und oft auch witzige Antworten. So hatten auch die fünf neuen Mitglieder, die am Freitag im Fan-Club aufgenommen wurden, ihren Spaß.

Neulinge sind weiter willkommen, betont Schriftführerin Angelika Bischoff mit Hinweis auf die Fan-Club-Treffen jeweils am ersten Freitag des Monats um 19 Uhr in der Gaststätte „Rheintal“ in der Friedrich-Profit-Straße 15 in LU-Friesenheim. Am Sonntag, 10. September, rollt ein Fan-Bus zum Auswärtsspiel bei der SG BBM Bietigheim, es gibt noch freie Plätze.

FINN LEUN LOBT DAS MITEINANDER :
Beifall erntete Johannes Wohlrab im „Rheintal“ schon nach seinem ersten Satz. „Ich bin seit Samstag Friesenheimer, ich freue mich, dass wir hier sein dürfen“, sagte der neue Trainer, der mit seiner Mannschaft in der „finalen Phase“ vor dem Saisonstart ist. Noch zwei Trainingseinheiten am Samstag (samt Videostudium) und Sonntag - dann gilt’s. „Am Montag richtig Gas geben“ will Finn-Lukas Leun, 20 Jahre junge Leihgabe aus Leipzig. „Ich freue mich, euch alle kennenzulernen“, betonte der Linkshänder, der das gute Miteinander mit Jannek Klein auf halbrechts unterstrich. Finn Leun: „Klar ist es auch ein Konkurrenzkampf. Jannek stellt sich mir aber nicht in den Weg, er freut sich, wenn ich gute Aktionen habe. Wir arbeiten sehr gut zusammen.“ „Jannek ist ein gestandener Zweitliga-Spieler, er kann einiges an Finn weitergeben“, betont der Coach, der bei Finn Leun großes Entwicklungspotential ausmacht. Die Chance in Ludwigshafen Zweitliga-Handball spielen zu können will Leun nutzen, der in Leipzig mit dem Bundesliga-Kader trainieren sollte, aber wohl Dritte Liga gespielt hätte. Nach einem Treffen mit Wohlrab in Mannheim hat sich Leun zum Wechsel entschieden, der Leihvertrag beinhaltet ein Doppelspielrecht für Leipzig. „Das Gespräch mit Johannes hat mich überzeugt“, unterstrich Finn Leun, der nach Pascal Duraks Ausfall auch auf Rechtsaußen aushilft. Interessant: Wohlrab wollte Mex Raguse, den Torgaranten aus dem linken Rückraum, gerne aus Lübeck nach Hüttenberg lotsen. Nun trainiert er ihn in Ludwigshafen. Der Kader stimmt den Coach zufrieden, wichtig ist ihm der Austausch mit dem HLZ Friesenheim-Hochdorf. So könnte Linksaußen Gianluca Herbel (21) aus dem Drittliga-Team des HLZ am Montag einspringen, sollte Tim Schaller wegen einer Schultereckgelenkdehnung ausfallen. Viel Lob findet Linksaußen Kian Schwarzer, der Siebenmeter-Spezialist. „Kian ist eine richtige Kampfmaschine, fetzt sich immer voll rein“, schwärmt Wohlrab. „Sehr angetan“ ist der Trainer von Eigengewächs Mihailo Ilic: „Ich sehe ihn als vollwertiges Mitglied unseres Kaders.“

DER ACHTE MANN :
Im Verein fühlt sich der neue Trainer toll aufgenommen. „Ich hatte super Unterstützung beim Umzug“, betonte der Coach und bedankte sich ausdrücklich beim „Anpack-Team“. So endete der Antrittsbesuch von Johannes Wohlrab und Finn-Lukas Leun mit viel Beifall. Am Montag sollen die beiden ersten Punkte eingefahren werden. Mit den Eulen-Fans als achtem Mann !

Weitere Informationen über die Handballer von den Eulen Ludwigshafen gibt es unter www.eulen-ludwigshafen.de.

Text Eulen Ludwigshafen und Michael Sonnick

Autor:

Michael Sonnick aus Ludwigshafen

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