Neues von den Eulen Ludwigshafen
Scholz wird Vizekapitän
Eulen Ludwishafen. Die Frage ist beantwortet: Jonathan Scholz (28), den Kollegen, Kameraden und Freunde nur „Johnny“ nennen, ist der neue stellvertretende Kapitän des Handball-Bundesligisten Eulen Ludwigshafen. Der Linksaußen folgt auf Kai Dippe, der seine Karriere beendet hat. Scholz ist der Stellvertreter von Gunnar Dietrich (34), der seit drei Jahren im Amt ist. Die Frage nach dem „Vize“ hat Trainer Ben Matschke beantwortet, der heute Nachmittag einen Zweijahresvertrag beim Bundesliga-Rivalen HSG Wetzlar unterschrieben hat und zur neuen Saison als Cheftrainer auf Dauerbrenner Kai Wandschneider (60) folgt.
„Ich traue ,Johnny‘ zu, dass er eine sehr prägende Rolle spielen wird“, betont der Coach. Nach reiflicher Bedenkzeit sagte Scholz ja zu seiner „Beförderung“. „Es ist mir eine Ehre! Es freut mich, dass mir Ben das Vertrauen schenkt. Es steht ja auch viel Verantwortung hinter dem Amt. Ich bin jetzt aber in einem Alter, in dem ich mir das zutraue“, sagte Scholz.
Offen für Verantwortung
„,Johnny‘ hat eine wichtige Rolle, die noch bedeutender geworden ist, da wir dieses Jahr auf Linksaußen nur einfach besetzt sind“, sagt Trainer Ben Matschke mit Hinweis auf den verletzungsbedingten Ausfall von Jannik Hofmann. „Beim 5:1 ist ,Johnny‘ alternativlos, er ist unumstritten“, unterstreicht der Coach den Stellenwert des neuen „Vize“ für die Abwehrarbeit. Matschke: „Er hat schon viel Stress erlebt und er ist stressresistent!“ Mit dann 29 „macht ,Johnny‘ nochmal einen Schritt in der Führung der Mannschaft. Er hat ja noch viele Handballziele, so dass er sich auch da noch entwickeln kann. Er nimmt das Amt an. Ich spüre seine Bereitschaft und Offenheit der Aufgabe gegenüber“. Scholz sei „kein Lautsprecher“, habe aber unabhängig davon einen hohen Stellenwert im Team, sei ein guter Geist in der Kabine: „Er sorgt mit seiner Art für eine gewisse Leichtigkeit. Er weiß um was es geht und vermag auch, auf Leute zuzugehen.“
Keine Dippe-Kopie
„Ich bin nicht so ein emotionaler Typ wie Kai Dippe und werde auch nicht versuchen, ihn zu kopieren. Denn das wäre nicht ich. Aber das Amt macht einen schon stolz“, bekennt Jonathan Scholz, der sicher ist, beim Trainer ,,Riesenunterstützung für die neue Aufgabe zu finden“. „Außerdem – wir haben mit Gunnar ja einen erfahrenen Kapitän …“, sagte der leidenschaftliche Golfer, der mit seiner Lebensgefährtin Platzreife anstrebt.
Scholz schreibt Geschichte
Jonathan Scholz hatte sich nach dem Saisonabbruch 2019/20 früh entschieden, um ein Jahr bis zum 30. Juni 2021 bei den Eulen zu verlängern. Der Linksaußen kam im Sommer 2017 vom Zweitligisten SG/BM Bietigheim zu den damals gerade aufgestiegenen Eulen. Geschäftsführerin Lisa Heßler schätzt seinen so besonderen Humor und ihn „als personifizierte Bescheidenheit“. „Ich freue mich, dass ich hier die Chance habe, nochmal ein Jahr Erste Bundesliga zu spielen. Ich habe daneben das Glück, auch einen erstklassigen Arbeitgeber zu haben. Die Eulen geben mir die Chance, Beruf und Sport zu verbinden – das ist nicht selbstverständlich“, sagt der bei der BASF angestellte Maschinenbauingenieur. Der Mann mit der Nummer 11 hat am 9. Juni 2019 Handballgeschichte geschrieben: 28 Sekunden vor Schluss warf Scholz den Siegtreffer zum 31:30 gegen GWD Minden. „Das Wunder von Ludwigshafen 2.0“ war perfekt, der Klassenverbleib der Eulen war besiegelt. „Eine einmalige Sensation, ein Tor für die Handball-Geschichtsbücher“, schwärmt sein Trainer.
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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