Motorrad Weltmeisterschaft
Triumph für Rossi-Team VR46 beim Jubiläum der MotoGP
Ein grosses Jubiläum stand am Wochenende in Le Mans an. Seit Beginn der Motorradweltmeisterschaft mit den ersten Rennen bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man 1949 gingen die Piloten in der Königsklasse 500 ccm - ab 2002 dann MotoGP - 999 mal an den Start. In Frankreich stand jetzt der Grand Prix Nummer 1000 an und passend zu dem Ereignis kamen 278.500 Besucher an die Strecke, neuer Zuschauerrekord! Bereits das Sprintrennen am Samstagnachmittag war voller Action und hatte nach 12 Runden mit Ducati-Fahrer Jorge Martin/Pramac einen würdigen Sieger. Der Spanier hatte es zu Beginn des Rennens mit einem berühmten Landsmann zu tun - Marc Marquez. Der Honda-Star kämpfte nach 6 Wochen Verletzungspause munter mit der Spitzengruppe mit, musste aber dann in Runde 10 dem Tempo Tribut zollen und fiel auf Platz 5 zurück. Vor ihm gingen Martin/Ducati, Binder/KTM, Bagnaia/Ducati und Marini/Ducati in dieser Reihenfolge nicht nur in die letzte Runde sondern auch so über den Zielstrich.
Der Grand Prix am Sonntag war dann an Action und Dramatik kaum noch zu überbieten. Wie an der Perlenkette aufgereit kreisten die 21 Fahrer die ersten 4 Runden um den 4185 Meter langen Bugatti-Circuit an der Sarthe, dann fielen innerhalb von wenigen Metern gleich 4 Fahrer durch Sturz aus. In der Dunlop Schikane kollidierten Alex Marquez mit Luca Marini spektakulär und fielen unverletzt aus, ebenso einige Meter weiter als sich nach Kurve 4 der WM-Führende Bagnaia und Aprilia-Pilot Vinales mehrere male auf der Strecke berührten ehe beide dann im Kiesbett zu Fall kamen.
Dadurch wurde das Feld aufgeteilt, eine Spitzengruppe mit 7 Fahrern lag in Führung, das Verfolgerfeld dann wenige Sekunden zurück. An der Spitze des Feldes lag KTM-Pilot Jack Miller, Marquez, Bezzecchi und Martin rangelten um Platz 2, von hinten rückten GASGAS-Fahrer Augusto Ferandez und A. Espargaro/Aprilia näher. Miller musste ab Runde 10 mit dem weichen Vorderradreifen, den er gewählt hatte, etwas an Aggressivität herausnehmen und verlor danach Platz um Platz.
Der neue Leader Marco Bezzecchi konnte schnell eine Lücke auffahren und sich etwas vom Feld absetzen während hinter ihm um die Podestplötze gekämpft wurde. Lange sah es danach als als könnte Marc Marquez diesen Podestplatz bei seinem Comeback erreichen, 3 Runden vor Ende der Renndistanz von 27 Runden war aber dann der Ehrgeiz des Spaniers wieder einmal größer als die Vernunft. Als er von Martin auf Platz 3 verwiesen wurde wollte der Hondapilot kontern, rutschte jedoch über das Vorderrad und musste seinen 3. Sturz an diesem Wochenende hinnehmen. Damit waren die Positionen bezogen. Das VR46 Team von Teameigner Valentino Rossi holte sich den 1000. Sieg in der Geschichte der Motorrad-WM durch Marco Bezzecchi, das Pramac-Ducati Team belegte mit Jorge Martin und Johan Zarco die Plätze 2 und 3, MotoGP-Rookie Augusto Fernandez landete auf Rang 4 - bestes Ergebnis bislang für ihn und sein Team in der WM! Das mit Johan Zarco ein Franzose in Le Mans beim Jubiläumsrennen der MotoGP vor einer Rekord- Kulisse hat feiern können hätte wohl auch in keinem Drehbuch besser geschrieben werden können. In der WM-Gesamtwertung führt jetzt Weltmeister Francesco Bagnaia (94) mit nur einem Punkt vor Bezzecchi (93), Brad Binder (81 )auf Platz 3 liegt nur 12 Punkte zurück. Nächstes Rennen ist der Grosse Preis von Italien am 11. Juni in Mugello.
Text: Hartmut Reuschel
Bild: Reuschel ( moto-foto)
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
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