Arbeitsmarkt im Dezember 2023: Fokus auf Förderung der Beschäftigungsfähigkeit in Rheinland-Pfalz
Arbeitsmarkt Rheinland-Pfalz. Die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz ist im Dezember gestiegen. Wie aus den Meldungen der Arbeitsagenturen im Land hervorgeht, waren im vergangenen Monat 113.114 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 1.661 mehr als im November und 10.662 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent. Im Dezember des Vorjahres lag sie bei 4,6 Prozent.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer betonte mit Blick auf die aktuellen Zahlen: „Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust, er steht jedoch vor vielfältigen Herausforderungen. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der hohen Energiekosten auf den Arbeitsmarkt sind noch immer deutlich spürbar. Auch der Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel macht sich in Rheinland-Pfalz bemerkbar. Trotz der weiterhin soliden Ausgangslage im Land müssen wir uns diesen schwierigen Aufgaben im neuen Jahr besonders stellen.“
Auch in Zeiten eines hohen Arbeits- und Fachkräftebedarfs gebe es weiterhin zahlreiche Menschen im Leistungsbezug, die es besonders schwer hätten, eine Anstellung zu finden, betonte Arbeitsminister Alexander Schweitzer. „Der Anspruch unserer Arbeitsmarktpolitik ist es, keinen Menschen aufzugeben und zu versuchen, Arbeitslose im SGB II Bezug so zu fördern, dass ihre Chancen auf eine Beschäftigung steigen. Wir setzen hier auch im neuen Jahr weiterhin einen Schwerpunkt, um SGB II-Beziehende, die beim Einstieg in den Arbeitsmarkt vor besonderen Hürden stehen, gezielt und bedarfsgerecht zu unterstützen“, sagte Schweitzer. Besondere Hürden seien beispielsweise eine fehlende Berufsausbildung, familiäre Belastungssituationen, ein Migrations- oder Fluchthintergrund oder fehlende digitale Kompetenzen.
Ziel der Landesregierung sei es, die arbeitsmarktpolitische Versorgung von besonders weit vom Arbeitsmarkt entfernten Menschen flächendeckend zu sichern.
Arbeitsminister Alexander Schweitzer hob in diesem Zusammenhang besonders die etablierten ESF+-Förderansätze Bedarfsgemeinschaftscoaching, Frauen aktiv in die Zukunft und Perspektiven eröffnen Plus hervor, die sich vor allem an Menschen mit Langzeitleistungsbezug richten. Vor dem Hintergrund der Transformation der Arbeitswelt sei es zudem von größter Bedeutung, dass Benachteiligte und Geringqualifizierte nicht den Anschluss an die digitale Entwicklung verlieren. Daher legten die Projekte im Förderansatz Perspektiven eröffnen Plus einen Schwerpunkt auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen. Zudem förderten vor allem die 21 Projekte Digiscout die digitalen Kompetenzen von Bürgergeldbeziehenden.
Auch die Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt sei weiterhin ein arbeitsmarktpolitischer Schwerpunkt der Landesregierung. Zielgruppe sind langzeitleistungsbeziehende Frauen und Frauen im Kontext von Fluchtmigration, die einen Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II haben. Die Projekte gehen auf die regionalen Bedarfe und die spezifische Ausgangslage der Frauen ein. Mittels Beratung, Coaching und Qualifizierung wird ihre Beschäftigungsfähigkeit erhöht.
Um den gefährlichen Teufelskreis der Arbeitslosigkeit zu durchbrechen, nehme das Arbeitsministerium mit dem aufsuchenden Bedarfsgemeinschaftscoaching zudem die besondere Situation und Bedürfnisse von Familien und Kindern in den Blick, so Schweitzer. Die Fachkräfte in den Projekten nehmen hierbei eine Lotsenfunktion zu bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangeboten ein. Familiäre Strukturen, die ein Abhängigkeitsverhältnis von staatlichen Leistungen auch in der Zukunft erwarten lassen, werden gezielt angegangen. Unterstützt werden diese Angebote von den Projekten von Hand zu Hand. Damit sollen vor allem Ängste abgebaut und die individuellen Erfolgschancen gesteigert werden. Gerade Menschen, die lange arbeitslos waren, werden zusätzlich bei der Aufnahme eines Praktikums, einer Arbeit oder einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme unterstützt und begleitet.
Die Projekte sollen auf weiterführende Maßnahmen zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit, wie beispielsweise die ESF+-Förderansätze Perspektiven eröffnen, Frauen aktiv in die Zukunft oder andere Qualifikationsmaßnahmen der Jobcenter vorbereiten, so Arbeitsminister Schweitzer.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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