Internationalen Tag der Wälder
Biologische Vielfalt bewahren
Rheinland-Pfalz. Wie überall auf der Welt steht am morgigen Samstag, 21. März, auch in Rheinland-Pfalz der Wald auf besondere Weise im Mittelpunkt. Es ist der Internationale Tag der Wälder, der in diesem Jahr auf die biologische Vielfalt unserer Wälder aufmerksam macht.
Eigentlich hatten aus diesem Anlass die Forstämter im Land gemeinsam mit vielen Partnern zu Baumpflanzungen und anderen gemeinsamen Wald-Aktivitäten eingeladen und eine große Hilfsbereitschaft der Menschen in Rheinland-Pfalz erfahren. Bei vielen ist die Sorge um den Wald im Klimastress ein starker Antrieb für eigenes Handeln. "Wir bedauern, dass wir aktuell die geplanten Veranstaltungen aufgrund der Corona-Krise nicht durchführen können", so Martin Grünebaum von Landesforsten Rheinland-Pfalz, "Wir hoffen, dass das Engagement erhalten bleibt. Er hofft auf die nächsten Pflanzperiode im Herbst.Die letzten beiden Jahre haben gezeigt, wie die rapide voranschreitende Klimaerwärmung den Wäldern zu schaffen macht. Dürre, Borkenkäfer und Stürme haben sichtbare Spuren hinterlassen. Landesweit sind 12.700 Hektar Kahlflächen entstanden und 5,5 Millionen Bäume verlorengegangen.
Arbeiten mit der Natur
"Diese schwierige Situation erfordert unsere behutsame Steuerung, um die biologische Vielfalt im Wald auch für die Zukunft zu erhalten", erläutert Grünebaum. So nutzen die Forstleute die natürlichen Prozesse in der Erneuerung der Wälder und leiten mit behutsamen Impulsen die Entwicklung zu einem gemischten Mehrgenerationen-Wald ein. Indem sie beispielsweise unter erwachsenen Nadelbäumen junge Buchen pflanzen, fördern sie die Artenvielfalt im Wald. Auch wenn im Wald durch Trockenheit oder Borkenkäferbefall kahle Flächen entstanden sind, ergibt sich die Chance, zusätzlich punktuell solche Baumarten zu pflanzen, die besser an das künftige Klima angepasst sind - beispielsweise die Esskastanie und die Weißtanne. Diese Arten ergänzen die Bäumchen lichtliebender Pionierarten, wie beispielsweise der Birke, die sich auf natürlichem Weg aus keimenden Samen entwickeln. Sie erweitern damit auch das Artenspektrum der neuen Waldgeneration.
Vielfalt streut das Risiko
Es ist offen, wie der Wald der Zukunft aussieht. Forstleute und Waldbesitzende setzen auf Mischwälder mit unterschiedlich alten Bäumen, um die Vielfalt der waldtypischen Arten zu fördern und um den Wald bestmöglich für den Klimawandel zu stärken. Denn ein vielfältiger Wald hat die besten Möglichkeiten, sich an die Klimaveränderungen anzupassen. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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