Auswirkungen der COVID-19-Pandemie
Export in Rheinland-Pfalz bricht ein
Pfalz. In Rheinland-Pfalz sind die Exportzahlen eingebrochen – auch wenn sich Rheinland-Pfalz im Bundesvergleich etwas robuster zeigt, teilt die Industrie- und Handelskammer für die Pfalz (IHK) mit. Im April wurden Waren im Wert von rund 3,4 Milliarden Euro exportiert, das sind rund 25 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Bundesweit hat das Statistische Bundesamt wegen der Corona-Krise für April ein Minus von rund 31 Prozent für die exportierende Wirtschaft errechnet. Importiert wurden in Rheinland-Pfalz Waren im Wert von rund 2,5 Milliarden Euro – ein Minus von 23 Prozent zum April 2019. Der Bundesdurchschnitt liegt hier bei 21,6 Prozent. Auch die Konjunktur ist eingebrochen.
Vor allem EU-Exporte zurückgegangen
„Auch wenn die rheinland-pfälzische Exportwirtschaft im Bundesvergleich etwas bessere Ergebnisse liefert, sind die Zahlen dennoch besorgniserregend“, kommentiert Karina Szwede, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Koblenz und Sprecherin International der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. Besonders die Exporte in die Europäischen Nachbarländer, die stark von der COVID-19-Pandemie betroffen waren, sind erheblich zurückgegangen. Nach einem schwachen ersten Quartal, in dem die Exporte in Rheinland-Pfalz schon um 7 Prozent zurückgegangen sind, verschärft sich dieser Trend im April.
„Im Jahresverlauf wird die Corona-Pandemie weitere spürbare Auswirkungen auf die Auslandsgeschäfte der Wirtschaft haben. Internationale Lieferketten sind unterbrochen, viele Logistikprozesse müssen neu aufgestellt und kalkuliert werden“, prognostiziert Szwede. In vielen innereuropäischen Ländern gibt es mittlerweile zwar Grenzöffnungen und Lockerungen für den Waren- und Personenverkehr, dafür gelten aber weiterhin weltweite Reisewarnungen für außereuropäische Drittstaaten sowie strenge Einreisebeschränkungen für Geschäftsreisende aus diesen Ländern nach Deutschland und Europa.
Persönlicher Kontakt wichtig
„Eine schrittweise Lockerung der Einreisebeschränkungen für Länder mit geringen Infektionszahlen und funktionierenden Hygienemaßnahmen sollte inner- wie außereuropäisch schnellstmöglich umgesetzt werden, denn der persönliche Kundenkontakt kann nicht nur über virtuelle Formate ersetzt werden“, so Szwede. Bereits vor der COVID-19-Pandemie seien Protektionismus sowie die Zunahme von Handelshemmnissen deutlich spürbar gewesen. In der Krise habe sich dieser Trend noch verstärkt. „Freier Welthandel bedingt aber vermehrt internationale Zusammenarbeit, um Lieferketten krisensicherer zu gestalten!“, unterstreicht die Sprecherin International der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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