Bäcker-Innungsverband kündigt Vertrag für die Pfalz auf
Manteltarifvertrag gekündigt
Pfalz. Der Manteltarifvertrag (MTV) regelt unter anderen die Urlaubstage, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und - für das Bäckerhandwerk besonders wichtig: auch die Zuschläge für Sonntags-, Feiertag- und Nachtarbeit sowie für Überstunden. Der Bäckerinnungsverband Südwest, mit ihrem Landesinnungsmeister Hermann Paul, hat den MTV für das Bäckerhandwerk Rheinhessen/Pfalz zum 31.12.2020 gekündigt.
„Auch, wenn die Arbeitgeberseite noch keine konkreten Forderungen genannt hat, so ist davon auszugehen, dass sie eine Verschlechterung der Leistungen für die Beschäftigten anstrebt, so Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Pfalz Holger Winkow.
Dem Gewerkschafter fehlt dafür jegliches Verständnis. „Die Beschäftigten des Bäckerhandwerks sind aktuell tagtäglich durch erschwerte Arbeitsbedingungen zusätzlich belastet. Sie sind, insbesondere im Verkauf, einer erhöhten Gesundheitsgefährdung ausgesetzt. Und obwohl sie zum Teil durch Kurzarbeitergeld ein geringeres Einkommen haben, stehen sie treu zu den Betrieben und zeigen großes Engagement um den Betriebsablauf und die Versorgung der Kunden sicherzustellen.“
„Anstatt die außergewöhnlichen Leistungen ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer anzuerkennen und zu würdigen, wollen die Arbeitgeber nun die Leistungen des MTV zur Disposition stellen. Das ist ein Schlag unter die Gürtellinie“, so Holger Winkow erbost.
„Während sich Arbeitgeber in anderen Branchen ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind und die Leistung der Beschäftigten sogar mit zusätzlichen Prämien honorieren, scheint für die Arbeitgeber im Bäckerhandwerk Rheinhessen/Pfalz die Wertschätzung der Beschäftigten und ihrer Leistung keine Rolle zu spielen“, betont Holger Winkow.
„Wir werden uns dem Ansinnen der Arbeitgeber mit aller Kraft entgegenstemmen, um Verschlechterungen von tariflichen Leistung zu verhindern“, gibt sich der Gewerkschafter kämpferisch. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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