IHKs bündeln Angebote
Wirtschaft hilft - Hilfe für die Wirtschaft
Rheinland-Pfalz. Der Krieg in der Ukraine trifft auch die Unternehmen in Rheinland-Pfalz an vielen Stellen. Gleichzeitig gibt es eine enorme Hilfsbereitschaft der Betriebe. Die Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz haben ein eigenes Portal geschaffen, um Geflüchteten sowie Unternehmen die notwendigen Informationen an die Hand zu geben: www.ihk-rlp.de/wirtschafthilft. Es geht darum, wie die Wirtschaft bereits hilft und weiterhin helfen kann – und ebenso um Unterstützung für die Unternehmen angesichts von Sanktionen, Lieferengpässen und steigenden Energiepreisen. Das reicht von Webinaren für Betriebe mit Geschäftsbeziehungen zu Russland über Hilfsangebote von Unternehmen für die Menschen in der Ukraine bis hin zu Erstinformationen und Jobportalen für Ukrainer, die in Rheinland-Pfalz arbeiten möchten. Nicht nur die IHKs wollen zusätzlich Räume zur Verfügung stellen, auch die Unternehmen finden eine Plattform, um zum Beispiel Räume zum Coworking anzubieten.
„Die Unternehmerinnen und Unternehmer sind tief betroffen und bestürzt über den Krieg in der Ukraine und das Leid, das die Menschen dort und auf der Flucht erfahren. Es gibt eine große Bereitschaft zur Hilfe mit vielfältigen Ansätzen: von der Sach- und Geldspende über Transportunterstützung bis hin zu Wohn- und Mitarbeitsangeboten. Die eigene wirtschaftliche Betroffenheit, die in Teilen sehr schmerzhaft sein wird, tritt dahinter eindeutig zurück“, sagt Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. „Dieser Krieg wird die rheinland-pfälzische Wirtschaft unmittelbar und mittelbar beeinträchtigen. Unternehmerische Initiative und kluges wirtschaftspolitisches Handeln zur Abmilderung von Härtefällen sind jetzt gefordert. Dafür stehen wir im Dialog auf allen Ebenen mit Politik und Verwaltung im Interesse unserer Mitgliedsunternehmen.“
„Der schreckliche Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wirkt bis nach Rheinland-Pfalz. Er betrifft die Wirtschaftsbeziehungen der Unternehmen, beeinträchtigt Lieferketten und belastet die Betriebe mit steigenden Energiepreisen. Der Bund hat bereits Unterstützung angekündigt, auf die gerade die in Rheinland-Pfalz stark vertretenen energieintensiven Unternehmen angewiesen sind. Gleichzeitig kommen zu uns Menschen, die schreckliches Leid erfahren haben und denen wir schnellstmöglich eine Perspektive geben wollen. Ich danke den Unternehmen und den Kammern für ihre Hilfsbereitschaft und die Unterstützung, die sie als enge Partner der Landesregierung leisten. Die von Wirtschaftsministerium und den Industrie- und Handelskammern betreuten Welcome Center sind wichtige erste Anlaufstellen, die dabei helfen, die zu uns kommenden Menschen mit den Betrieben zusammenzubringen. Denn eine berufliche Tätigkeit und damit verbunden die Integration vor Ort sind elementar, um den Menschen Perspektive zu geben. Darum kümmern wir uns mit vielen weiteren Akteuren“, sagt Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und betont: „Eine offene Willkommenskultur, wie wir sie in Rheinland-Pfalz leben, wird uns auch dabei helfen, die Herausforderungen zu meistern.“
Dabei steht auch das Thema Arbeiten im Fokus. „Mit unseren vier Welcome Centern beraten und unterstützen wir unsere Betriebe und Geflüchtete. Alle erforderlichen Hinweise und Informationen sind abrufbar – online und im persönlichen Beratungsgespräch“, stellt Dr. Jan Glockauer, Hauptgeschäftsführer der IHK Trier fest. So bündeln die Welcome Center der vier IHKs in Rheinland-Pfalz zentral aktuelle Informationen zur Rechtsgrundlage von Einreise und Beschäftigung ukrainischer Geflüchteter. „Auch das durch die IHKs initiierte und seitens des Wirtschaftsministeriums unterstützte Netzwerk „Working Family„ ist mit seinen familiengeführten Unternehmen aus dem Hotel- und Gastgewerbe bestens geeignet, den Geflüchteten eine Perspektive für einen Job im Gastgewerbe anzubieten“, so Glockauer weiter. Jederzeit können sich noch weitere interessierte Arbeitgeber melden und diesem Netzwerk beitreten, um sich zu engagieren.
„Gleichzeitig stellen der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland sowie Belarus die exportorientierte Wirtschaft in Rheinland-Pfalz vor enorme Herausforderungen“, sagt Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer IHK für Rheinhessen. „Die meisten unserer Unternehmer sind Exporteure – die Sanktionen werfen für sie viele Fragen im Handling auf.“ Darf ich diese Güter noch exportieren? Darf ich diesen Empfänger in Russland beliefern? Wie komme ich an mein Geld? Wie sieht die Logistik aus? Dazu ist die IHK-Beratung derzeit stark gefragt – allein die Website des Russland Kompetenzzentrums zu Sanktionen sei mehr als 12.400 Mal aufgerufen worden. ps
Weitere Informationen:
Ansprechpartner und Links finden sich unter www.ihk-rlp.de/wirtschafthilft
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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