Filmpremiere im Cinema Quadrat
Es kommt darauf an das Hoffen zu lernen
Umsiedlungsgeschichten aus dem Braunkohlerevier in der Lausitz
Annette Dorothea Webers künstlerischer Dokumentarfilm „Es kommt darauf an das Hoffen zu lernen“ erforscht die Auswirkungen des Tagebaus in der Lausitz
Am Sonntag, den 19.02.2023 um 19:30 Uhr zeigt das Cinema Quadrat die Uraufführung von Annette Dorothea Webers künstlerischem Dokumentarfilm „Es kommt darauf an das Hoffen zu lernen“, der sich mit dem Tagebau und den damit einhergehenden Umsiedlungsgeschichten der Menschen in der Lausitz beschäftigt. Seit 2020 reist die Künstlerin mehrmals im Jahr in die Region und beschäftigt sich mit dem Thema, das durch die aktuellen Entwicklungen in Lützerath wieder in den öffentlichen Fokus rückt.
Unter den Dörfern der Lausitz und der sie umgebenden Landschaft liegt das braune Gold. In den vergangenen Jahrzehnten mussten 130 Dörfer dem Braunkohleabbau weichen und auch 2022 wird weitergegraben. Die Einwohner*innen des letzten Dorfes, das abgebaggert werden soll, Mühlrose, werden in eine neue, auf dem Reißbrett geplante Ortschaft umgesiedelt.
2020 wurde die Künstlerin Annette Dorothea Weber auf die geplante Devastierung des Dorfes und die zahlreichen Umsiedlungsgeschichten in der Region aufmerksam und wunderte sich, wie wenig über den Lausitzer Tagebau in den westdeutschen Medien berichtet wurde. Gemeinsam mit einer Gruppe Künstler*innen begab sich die Regisseurin auf eine künstlerische Recherche über die Region und die Menschen, deren Leben durch die Braunkohleförderung geprägt ist. Durch verschiedene Dialog-Formate, Audioinstallationen und Performances schafften die Künstler*innen Gesprächsanlässe mit den Bewohner*innen über deren persönliche Umsiedlungsgeschichten, schmerzhafte Abschiede ebenso, wie hoffnungsvolle Neuanfänge.
Der daraus entstandene, künstlerische Dokumentarfilm „Es kommt darauf an das Hoffen zu lernen“ ergründet, was Menschen bewegt, die sich täglich mit der Zerstörung ihrer Häuser, Kirchen, Friedhöfe und Landschaften konfrontiert sehen. Andererseits aber auch seit Jahrzehnten davon leben, denn fast in jeder Familie ist jemand im Tagebau oder im Kraftwerk beschäftigt. Der 66-minütige Film erzählt in langsamen Bildern von Umsiedlungsgeschichten und den tiefen Rissen und Wunden, die sie bei den Menschen hinterlassen. Aber auch von Hoffnung auf Wohlstand und einen Neubeginn an einem Ort, der neue Heimat werden soll. Es geht um das Aushalten dieser Widersprüche, um Erinnerungen und Träume. Das Weggehen und Ankommen und um Hoffnung.
Der künstlerische Dokumentarfilm „Es kommt darauf an das Hoffen zu lernen“ wird am Sonntag, den 19.02.2023 um 19:30 Uhr im Mannheimer Cinema Quadrat uraufgeführt und ist danach auf Tour durch deutsche Kinos.
Autor:Nathalie Leuerer aus Mannheim |
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