Kelvin Jones: „Can I call you Home?“
Musikredaktion powered by RPR1. Von David Banks und Jana Moritz
Musik. „You’ll be mine and I’ll be yours.“ Mit diesen Worten sang sich Kelvin Jones bereits 2015 in unsere Herzen. Mittlerweile ist der Sänger kein Unbekannter mehr und konnte bereits internationale Acts wie Lost Frequencies oder Alle Farben von sich überzeugen. Die Songs „Love To Go“ und „Only Thing We Know“ katapultierten Kelvin in die Top 20 der Offiziellen Deutschen Single Charts und verhalfen ihm zu mehr als 735.000 verkauften Tonträgern. Doch wer ist dieser Kelvin Jones und woher kommt der Sänger mit der rauen aber dennoch so einfühlsamen Stimme?
1995 in Simbabwe geboren, zog Tinashe Kelvin Mupani, wie er mit bürgerlichen Namen heißt, im Alter von neun Jahren mit seiner Familie in die Nähe von London. Da in seinem Elternhaus stets großer Wert auf Bildung gelegt wurde, fing Jones an, Maschinenbau zu studieren. Nebenher begann er als Sänger und Songwriter aktiv zu werden. Dann kam 2014, das Jahr, das alles für ihn ändern sollte. Ein Freund von Kelvin veröffentlichte dessen Song „Call You Home“ auf der Online-Plattform Reddit und der ging prompt viral: binnen eines Tages erreichte der Track eine Million Aufrufe! Eine unglaubliche Zahl bedenkt man, dass Kelvin zu dieser Zeit ein komplett unbekannter Künstler war. Die weltweite Aufmerksamkeit der Medien war ihm damit sicher. Die Show „Good Morning America“ lud ihn ein und verhalf ihm zu internationaler Beachtung. Dass er kurz darauf einen Plattenvertrag bei dem deutschen Label Four Music unterschrieb und sein Studium schmiss, verheimlichte Kelvin zunächst seiner Familie – seine Eltern wären zu diesem Zeitpunkt sicher nicht erfreut gewesen.
Kelvin’s Debüt-Album „Stop The Moment“, stieg direkt in die Offiziellen Deutschen Album Charts ein und der Umzug nach Berlin 2016 brachte ihn ein großes Stück der deutschen Musikszene und Kultur näher. In der deutschen Hauptstadt entdeckte Jones den Döner für sich, den er nach eigener Aussage „zu jeder Tageszeit und in jeder Lebenslage essen kann und nach dem er süchtig ist“. Auch musikalisch ging es stetig weiter, es folgten Touren durch Deutschland, Europa und die USA und erste Kollabos, weitere Charterfolge stellten sich ein – Kelvin war angekommen im Musikgeschäft.
Die größten Erfolge konnte Kelvin Jones bislang dabei vor allem durch besagte Kollaborationen einfahren. Mit „Only Thing We Know“ (Alle Farben - 2 x Gold, 1 x Platin), „Seventeen“ (YouNotUs) und „Love To Go“ (Lost Frequencies) lieferte er gemeinsam mit einigen der angesagtesten Producern der letzten Jahre grandiose und sehr erfolgreiche Dance-Pop Titel ab. Hier liegt aber auch die Krux: die Stimme hat jeder schon einmal gehört, das Gesicht und der Name Kelvin Jones sind aber bislang nur den wenigsten wirklich geläufig. Dass sich daran etwas ändert, dafür hat die diesjährige Staffel von „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ gesorgt. Neben seinen Qualitäten als Live-Musiker und Entertainer hat die Zuschauer mit Sicherheit vor allem Kelvins charmante und positive Persönlichkeit beeindruckt und ihm einige neue Fans beschert. Und auch die Hörer von RPR1 durften sich ein Bild von dem Ausnahmekünstler Kelvin Jones machen. Beim „Liedergutabend on Tour“ im Technikmuseum in Speyer begeisterte der Brite das Publikum auf ganzer Linie und sorgte für eine Menge glücklicher Gewinner.
Auf seiner aktuellen Platte beschäftigt sich Kelvin Jones ausgiebig mit dem Thema Zuhause. Was bedeutet es zuhause zu sein? Ist es ein Ort, ein Land, eine Person oder doch die Musik? Dabei nimmt er uns auf „This too shall last“ mit auf die Reise durch seine private Gedankenwelt: er setzt sich damit auseinander, was sein Vater wohl gedacht haben muss, als er zur Geisel genommen wurde, die Zeit nach einer Trennung oder wie sich seine Mutter gefühlt hat, als nicht klar war, ob ihr Mann einen Unfall überlebte. Inspiriert vom simbabwischen Lebensgefühl singt und (vor dem inneren Auge) tanzt er zu mitreißenden Rhythmen, die Lust auf eine Party machen. Bei den gefühlvollen, eindringlichen Balladen möchte man mit ihm am Lagerfeuer sitzen und stundenlang nur ihm und seiner Gitarre zuhören. „Nur ein guter Song kann auch spartanisch zur akustischen Gitarrenbegleitung vorgetragen werden. Deshalb ist es so wichtig, dass ich meine Songs alleine vor Publikum ausprobiere,“ sagt Kelvin. Sicher ist: seine Musik funktioniert, egal ob als Feelgood Partysound, oder ganz zurückgenommen an der Gitarre oder dem Piano. Kelvin Jones ist angekommen und das ist gut so.
Im Herbst geht der Sänger auf Tour und kommt dabei unter anderem:
Am 27.11. ins Gibson in Frankfurt
Am 29.11. ins Wizemann in Stuttgart.
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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