„Talk Fotografie“ in Mannheimer REM
Mit der Kamera durch Ruinen
Mannheim. Für Sonntag, 1. März, laden die Reiss-Engelhorn-Museen wieder zur Reihe „Talk Fotografie“ ein. Um 11.15 Uhr begrüßt Moderator Prof. Dr. Claude W. Sui die Archäologin Dr. Claudia Braun. Sie nimmt das Publikum auf eine faszinierende Reise zu bedeutenden archäologischen Denkmälern und Bauwerken mit. Die berühmte Akropolis in Athen oder die Oasenstadt Palmyra im heutigen Syrien wurden schon früh mit dem Medium Fotografie festgehalten. Die Expertin zeigt, welche große Bedeutung diese historischen Aufnahmen bis heute für die Wissenschaft haben. Die Veranstaltung findet im Florian-Waldeck-Saal im Museum Zeughaus C5 statt.
Bereits kurz nach der Erfindung der Fotografie um 1839 entstanden die ersten Aufnahmen von archäologischen Stätten, die schnell einen lukrativen Absatzmarkt fanden. Zuvor waren vor allem Zeichnungen, Aquarelle, Gemälde oder Druckgrafiken mit Ansichten antiker Ruinen verbreitet gewesen. Immer mehr Touristen bereisten die Mittelmeerländer und erwarben die Werke vor Ort ansässiger Fotografen. Seit 1888 waren die Reisenden dank der neuen handlichen Kodak-Kamera auch in der Lage, selbst Erinnerungsbilder zu schießen.
Die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Aufnahmen spielen noch heute für die Forschung eine wichtige Rolle. Antike Bauwerke waren und sind von Zerfall und Zerstörung bedroht – nicht nur durch Naturkatastrophen, sondern auch durch Menschenhand. Kriegshandlungen, Umweltschäden und Baumaßnahmen nehmen nur wenig Rücksicht auf die Zeugnisse der Vergangenheit. Dank der Fotografien kann die Geschichte eines Bauwerks rekonstruiert werden.
Die Reihe „Talk Fotografie“ gewährt Einblicke in unterschiedliche Positionen der Fotografie und der Fotogeschichte. Die Bandbreite reicht 2020 von Street-Photography über surreale Arrangements und traumhafte Bildwelten bis hin zu ungewöhnlichen Fototechniken. Alle Termine gibt es im Veranstaltungskalender unter www.rem-mannheim.de. ps
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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