Die Mannheimer Sängerin Juliana Blumenschein
Ode ans Leben

Juliana Blumenschein veröffentlicht am 16. Juli iihr erstes Album.  Foto: Christian Gaier
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Mannheim. Die Sängerin und Songwriterin Juliana Blumenschein hat keine Scheu vor schweren Themen. In ihrer gerade veröffentlichten Single „Broken“ geht es um das Verarbeitentraumatischer Erlebnisse. Den Weg vom Dunkel ins Licht ist sie auch selbst gegangen. Ihr am 16. Juli erscheinendes Debütalbum „A Vida“ ist eine Ode ans Leben.

Von Christian Gaier

Ihre Musik ist ebenso tiefgründig und komplex wie ihre Texte, sie einem Genre zuzuordnen fällt schwer, was auch mit der Biografie der Sängerin zu tun hat. „Es ist brasilianische Musik, gemischt mit Jazzmusik“, sagt Juliana Blumenschein und verweist darauf dass natürlich auch die brasilianische Musik sehr breitgefächert und vielfältig ist. In ihrem Kosmos sind es Rhythmen aus dem Genre Forró, das sich im Nordosten Brasiliens entwickelt hat. Aus dem größten Land Südamerikas waren ihre Eltern nach Deutschland ausgewandert. 1992 in Freiburg geboren, wuchs sie in Bad Schönborn auf und lebt mittlerweile in Mannheim, wo sie an der Musikhochschule Jazzgesang studierte.
Als Juliana Blumenschein innerhalb ihres Studiums ein Semester in der brasilianischen Küstenstadt Salvador da Bahia absolvierte, entdeckte sie ihre brasilianischen Wurzeln ganz neu, dass es aber überhaupt so weit kam, war nicht selbstverständlich, denn als Tochter zweier klassischer Pianisten hatte sie als Kind zunächst Klavier und Geige spielen gelernt und Preise beim Musikwettbewerb „Jugend musiziert“, gewonnen. Das Anschauen der US-amerikanischen Filmkomödie „Sister Act 2“ war für die damals Neunjährige ein musikalisches Erweckungserlebnis. „Ich weiß auf jeden Fall noch, dass ich den Film jeden Tag angeschaut und vorm Fernseher stehend mitgesungen habe“, erinnert sie sich.
Gerne gesungen habe sie immer schon und bereits im Alter von fünf, sechs Jahren habe sie den Wunsch ausgesprochen, Sängerin zu werden. Als sie 14 Jahre alt war, begann sie auf Wunsch ihres Vaters zunächst eine klassische Gesangsausbildung. Ihr Vater, der an der Musikhochschule in Mannheim unterrichtete, stellte den Kontakt zu Ann Malcolm her, die dort als Professorin für Jazzgesang arbeitet. Da Juliana Blumenschein damals noch zur Schule ging, riet Malcolm ihr, doch ein Vorstudium zu absolvieren. Die Aufnahmeprüfung schaffte sie und die Begegnung mit der Musik von John Coltrane und Miles Davis öffnete ihr eine neue Welt.
Da sie von der klassischen Musik kam, sah sie sich zunächst als Interpretin und hatte aber großen Respekt vor dem Komponieren. Aber durch die Ermutigung eines Lehrers und auch, weil Komponieren auf dem Lehrplan steht, fasste sie sich ein Herz und schrieb ihren ersten Song: „A Vida“. „Ich wollte einen Text schreiben, der von den Höhen und Tiefen erzählt. Wie trotz der Dunkelheit immer wieder ein Lichtblick auftaucht“, schildert die Künstlerin, die in Englisch und Portugiesisch singt.
Nun war der Bann gebrochen und als sie ein kleines Repertoire erstellt hatte, gründete sie ihre eigene Band, die bei den Jazz Open in Stuttgart gleich in einem eindrucksvollen Rahmen debütierte: als Vorgruppe des Mannheimer Trompeters Thomas Siffling und des Weltstars Stanley Clarke. Florin Küppers (Gitarre), Jan Dittmann (Bass), Jonas Esser (Schlagzeug) und der mittlerweile in Barcelona lebende brasilianische Saxophonist und Flötist Joander Cruz gehören zu ihrem Quintett, mit dem sie jetzt ihr Debütalbum aufnahm. Finanziert wird das auch auf CD erhältliche „A Vida“ über eine Crowdfunding-Kampagne, die noch bis zum 28. Juni läuft. Wegen der Coronapandemie ist eine Release-Tour noch nicht konkret in Planung. Wer das Juliana Blumenschein Quintett live erleben möchte, hat am 15. Juli im Stuttgarter Jazzclub „Kiste“ dazu die Gelegenheit. Als Mitglied der Formation Grupo de Encontro steht die Sängerin in Mannheim am 14. Juli im Theaterhaus G7 und am 23. Juli im Trommelpalast auf der Bühne.
Weitere Informationen:

www.startnext.com/julianablumenschein/pinnwand

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Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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