Residenzpräsentation - Tanz-Austauschprogramm
Mannheim. Das Bundesländer-übergreifende Tanz-Austauschprogramm Fo(u)r exchange ist gestartet: Im Rahmen einer Kooperation des Schwindelfrei-Festivals/Kulturamt Mannheim mit dem EinTanzHaus und weiteren Partnern aus Bayern und Baden-Württemberg ist aktuell Wiebke Dobers aus München für eine zweiwöchige Residenz in Mannheim zu Gast. Die Proben- und Recherchezeit nutzen sie und ihr Team für die künstlerische Suche nach einem permanenten „Vielleicht“. Dabei arbeitet das FLINTA*-Team mit Techniken wie Zapping, Vermischen und Verlangsamung, um Entkommen und Ambiguität von Geschlechtlichkeit zu erforschen. Es zitiert Geschlechterpraktiken wie Gesten, Körpersprache und Körperbehandlung. Queer-feministische Theorien bilden die Basis der künstlerischen Praxis und sollen durch den sich bewegenden Körper erprobt und zur Diskussion gestellt werden. Seine Erfahrungen aus der Mannheimer Probe- und Recherchezeit teilt das Team bei einer Residenzpräsentation am Sonntag, 8. Dezember, 15 Uhr, im EinTanzHaus.
Wiebke Dobers ist freischaffende Tänzerin, Performerin und Choreografin mit Sitz in München. Sie performte unter anderem für Stephanie Felber, Nicola Kötterl, Franz Erhard Walther, Katja Wachter sowie Simona Andrioletti und zeigte ihre (kollaborativen) choreografischen Arbeiten in verschiedenen Regionen Deutschlands, in Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Mexiko.
Um die Sichtbarkeit der freien Szenen zu vergrößern, haben sich das EinTanzHaus und das Schwindelfrei Festival für Tanz, Theater, Performance+ (Mannheim) gemeinsam mit der Tanzzentrale der Region Nürnberg (Nürnberg/Fürth), der Tanztendenz (München), sowie mit dem Tanznetz Freiburg in einem gemeinsamen Projekt zusammengetan: Der Zusammenschluss dieser Institutionen und Künstlervereinigungen hat es sich zum Ziel gemacht, Künstlern im Bereich des zeitgenössischen Tanzes zusammen zu bringen und den künstlerischen Austausch zu fördern. Der Bayerische Landesverband für Zeitgenössischen Tanz (BLZT, München) und die Arbeitsgemeinschaft Kultur im Großraum (ARGE) mit Sitz in Nürnberg fördern das Projekt großzügig und unterstützen damit das Vorhaben der Akteure, die Strahlkraft der Freien Tanzszenen im Süden Deutschlands zu vergrößern. Ein Baustein des Projekts sind die unter dem Titel „Fo(u)r exchange“ stattfindenden Residenzen, bei denen jeweils ein Künstler oder eine Kompanie einer der vier Partnerstädte in einer der drei anderen Städte mittels einer maximal 14-tägigen Residenz die Möglichkeit bekommt, künstlerische Arbeiten weiterzuentwickeln.
Die aktuellen Residenten sind: Wiebke Dobers aus München, sie gastiert derzeit mit ihrem Projekt „vielleicht.transgressions“ in Mannheim.
Das Duo Seung Hwan Lee und Malika Ali aus Mannheim sind mit ihrer Projektidee „Körperliche Protopien: Tanz und Technologie der Zukunft“ zu Gast in Freiburg.
Cutty Shells / Katharina Simons aus Nürnberg war im November im Rahmen von side.kicks in München zu Gast mit ihrem Projekt „Mother’s Scream – eine prozesshafte Öffnung“.
Nürnberg beherbergt die solistisch arbeitende Belinda Winkelmann („inner Wild“) aus Freiburg.
In allen teilnehmenden Städten sind die Residenten in bestehende Strukturen wie Trainings, Workshops, Festivals und andere Aktivitäten eingebunden. Residenz-Showings verschaffen zudem einen breiten Einblick in die Tanzlandschaft Süddeutschlands. Seinen Abschluss findet Fo(u)r exchange bei einem Netzwerktag am Sonntag, 15. Dezember, in Fürth, der neben Impulsvorträgen und Diskussionsrunden zur Vernetzung und Weiterentwicklung der freien Tanzszene in Süddeutschland noch einmal für ein breites Publikum die Möglichkeit bietet, die Arbeitsergebnisse der Residenten bei einer öffentlichen Vorstellung im Kulturforum Fürth zu besuchen. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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