Akademiekonzerte starten am 7. Oktober in die neue Saison
Stargeiger Christian Tetzlaff spielt Beethoven
Mannheim. Am Montag, 7., und Dienstag, 8. Oktober, läuten Generalmusikdirektor Alexander Soddy und das Nationaltheater-
Orchester die 241. Spielzeit der Akademiekonzerte mit einem Beethoven- und Bruckner-Programm ein. Den Auftakt der Saison bestreitet das NTO gemeinsam mit einem renommierten Geigensolisten: Christian Tetzlaff. Tetzlaff, der jährlich rund 20 verschiedene Violinkonzerte auf seiner modernen Greiner-Geigespielt, bringt ein von ihm hochgeschätztes Werk mit nach Mannheim: Beethovens Violinkonzert op. 61. Die ursprünglich nur mäßig beachtete Komposition gilt heute aufgrund ihrer weit gespannten Architektur und der feingliedrig miteinander verflochtenen Solo- und Tuttistimmen als ein Meilenstein in Beethovens CEuvre.
„Es ist ein Teil von mir“, so Tetzlaff. „Wenn ich das Beethovenkonzertspielen darf, erzähle ich von einer Glückseligkeit und Verzweiflung, die ich verbal, oder wenn ich selbst etwas auf der
Geige erfinden müsste, gar nicht darstellen könnte ... Ich gehe in dem Komponisten vollständig auf und vermittle mit meinen Ausdrucksmitteln seine Botschaften.“ Bereits vor zwanzig Jahren gastierte Tetzlaff mit dem Violinkonzert beim Nationaltheater-Orchester. Seitdem hat Tetzlaff das Werk um eigene Transkriptionen nach Klavierkadenzen von Beethoven ergänzt.
Das 1. Akademiekonzert dieser Saison markiert außerdem die fünfte Installation im „Bruckner-Zyklus“. Unter der Leitung von GMD Alexander Soddy widmet sich das NTO darin Bruckners Symphonie Nr. 9. Initiiert von dem Mannheimer GMD und dem Akademiepräsidenten Ulrich Grau in der Spielzeit 2016/17, werden im Rahmen dieser Reihe bis 2021/22 insgesamtsieben Bruckner-Symphonien in den Akademiekonzerten aufgeführt. Dass sich die Musik Anton Bruckners wie ein roter Faden durch die Spielzeitpläne der Musikalischen Akademie zieht, ist unter anderem der langen Bruckner-Tradition des Orchesters geschuldet. „Die großen Bruckner-Dirigenten waren keine „Showmänner“, so Ulrich Grau. Von Wilhelm Furtwängler zu Eugen Jochum - aufgrund der besonderen Betonung von Authentizität und der gewaltigen Dramaturgie seiner Symphonien passt die Musik Bruckners ausgesprochen gut zum Klang des Nationaltheater-Orchesters.
Bruckners Arbeit an der Neunten zog sich aufgrund von Krankheit und zahlreicher Schaffenskrisen über Jahre hin. Das Opus widmete er „dem lieben Gott“, in der Hoffnung, er möge ihm genügend „Zeit schenken, dasselbe zu vollenden“. Trotz mühevoller Bestrebungen sollte die Komposition aber ohne Finale bleiben. Während es einige Versuche gab, den unvollendeten letzten Satz zu rekonstruieren, stehen GMD Alexander Soddy und das NTO zur Fragmentierung des Werks, das mit seinen wirbelnden chromatischen Läufen den Weg ins kommende Jahrhundert weist.
Vor den Konzerten findet jeweils um 19.15 Uhr ein Einführungsgespräch im Mozartsaal statt. Im Anschluss findet in der Lounge des Rosengartens ein Gespräch mit Christian Tetzlaff, GSMD Alexander Soddy und den Orchestermusikernstatt. ps
Karten:
Karten unter 0621 26044, über musikalische-akademie.de oder an der Abendkasse.
Inhaber des Kulturpasses erhalten nach erfolgter Anmeldung kostenfreien Eintritt.
Autor:Laura Seezer aus Mannheim |
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