Förderung von Theatertexten
Verwirrende Begebenheit
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- Bühne Symbolbild
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Mannheim. Seit 2016 veranstaltet das Theaterhaus G7 jährlich eine kleine Schwester des Heidelberger Stückemarkts. „Stück für Stück – Ein Wochenende für neue Dramatik“ ist mittlerweile eine wichtige Plattform zur Förderung, Übersetzung und Verbreitung von Theatertexten. Regelmäßig werden Stücke aus deren Programm in den Spielplan des Hauses übernommen. So auch die beiden Produktionen, die gezeigt werden.
„ Ich will die Menschen ausroden von der Erde“, Stück von María Velasco, Freitag, 21. Februar, 20 Uhr, Samstag, 22. Februar, 20 Uhr, eine Produktion von Theaterhaus G7.
Wer in den Neunzigern aufgewachsen ist, kennt sie noch, die Unbeschwertheit. Die Sommer sind warm. Das Eis ist billig. Männer sind Männer und Frauen sind Frauen. Und junge Mädchen haben sich gefälligst zu freuen, wenn ältliche Schlagersänger sie auf die Bühne heben. Wie süß ist das denn?
In dieser Zeit träumt unsere Protagonistin als junges Mädchen vom ersten Kuss. Später finanziert sie ihre Doktorarbeit mit Sex für Geld. Kausal erscheinende Zusammenhänge sind natürlich reiner Zufall. Doch was zunächst ein lukrativer Nebenverdienst zu sein scheint, bringt sie schon bald an ihre Grenzen. Denn plötzlich wiederholen sich unliebsame Muster und beiläufige Demütigungen steigern sich ins Groteske. Dagegen hilft noch nicht einmal Shinrin Yoku. … Shinrin was?
María Velasco suhlt sich genüsslich im Schlammloch der Geschlechterungerechtigkeit. Am Ende dieser heiteren Abrechnung - eine radikale Baumtherapie. Im Anschluss findet ein Hausgespräch statt.
Miteuchmittwoch, Open House, Mittwoch, 26. Februar, 13 bis 20 Uhr, Foyer und Hofgarten. Abhängen, Arbeiten, Plaudern. Ein schattiger Hofgarten, ein gemütliches Foyer. Kein Zeitdruck, kein Bestellzwang. Guter Kaffee, feinster Kuchen. Eintritt frei.
„Nachts im Ozean“, Stück von Michel Decar, szenische Lesung, Mittwoch, 1. März, 20 Uhr.
Moskovitz, ein privat und beruflich frustrierter Autor, erhält einen Anruf aus Montevideo. Er soll ein Stück für das Teatro Nacional über den Untergang der Admiral Graf Spee im Río de la Plata schreiben. Als er zur Premiere anreist, läuft zunächst alles wie vorgesehen. Doch dann findet Moskovitz das Teatro Nacional unter der angegebenen Adresse nicht. Die Stimmung zwischen ihm und dem Theaterdirektor Cáceres verschlechtert sich. Dafür begegnet er dessen Assistentin im Hotelpool, nachdem ihm eine goldene, eng anliegende Badehose aufs Zimmer geschickt worden war … Immer tiefer verstrickt sich Moskovitz in einem Netz seltsamer Begebenheiten. Wer führt Regie in diesem Verwirrspiel? Nachts im Ozean wurde 2023 im Rahmen von Stück für Stück – Ein Wochenende für neue Dramatik präsentiert. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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