Mannheimer Seniorin betrogen
"Schockanrufer" erbeuten Schmuck und Münzen
Mannheim. Opfer eines sogenannten "Schockanrufes" wurde im Laufe des Dienstages, 2. August, eine hochbetagte Seniorin im Stadtteil Almenhof, informiert die Polizei. Gegen 10 Uhr habe sie einen Anruf eines angeblichen Polizeibeamten erhalten, die ihr vorgegaukelt habe, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem zwei Menschen, darunter auch ein Kind getötet wurden. Um eine Gefängnisstrafe abzuwenden, sei eine Kaution von 160.000 Euro fällig.
Nachdem sie ihre Tochter telefonisch nicht erreichen konnte, ging die schockierte Frau von einem tatsächlichen Unfallgeschehen aus, packte ihren gesamten Schmuck (Ringe, Uhren, Halsketten, Broschen und Armreife), teilweise wertvolle Erbstücke und Münzen im Gesamtwert von rund 200.000 Euro zusammen und übergab die Wertsachen gegen 14 Uhr vor ihrer Wohnung in der August-Bebel-Straße an einen unbekannten Abholer.Als die Tochter der Seniorin wenig später ihre Mutter zurückrief, wurde die Betrugsmasche entdeckt, allerdings war der Abholer bereits über alle Berge.
Das Betrugsdezernat der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Zeugen wenden sich bitte an den Kriminaldauerdienst, Telefon 0621 174-4444.
Tipps der Polizei
Darüber hinaus bitten die Ermittler des Betrugsdezernats der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg folgende Hinweise zu beherzigen: - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen.
Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder
anderen Ihnen nahestehenden Personen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
- Sind Sie bereits Opfer einer Betrugsmasche geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der
Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter
Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an Ihren Telefonanbieter.
- Bewahren Sie Ihre Wertsachen, wie höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der
Bank oder im Bankschließfach.Über dies informieren die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Polizeipräsidiums Mannheim in Mannheim, Telefon 0621 174-1212 und in Heidelberg, Telefon 06221 99-1234, wie man sich am besten vor Trickbetrügern schützen kann. Die Beratungen sind kostenlos. ps
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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