Mannheimer KinderVesperkirche 2020
An Corona-Bedingungen angepasst
Mannheim. Die KinderVesperkirche macht auch in der Pandemie aufmerksam auf die schwierige Situation benachteiligter Kinder. Anders als sonst kommen allerdings nicht Schulklassen in die KinderVesperkirche, sondern die KinderVesperkirche geht überwiegend an die Schulen und gibt dort mit Gutem gefüllte Tüten für die Klassen ab. Die KinderVesperkirche dauert vom 30. November bis zum 11. Dezember. Sie findet traditionell in der evangelischen Jugendkirche, Waldhof, und erstmals ergänzend in der Versöhnungskirche, Rheinau, statt.
„Für die Schulen und die Schüler*innen ist Corona eine gewaltige Herausforderung, die die Bildungsarbeit und den privaten Alltag teilweise stark belastet“, sagt Dekan Ralph Hartmann. Kinder, die in finanziell und räumlich schwierigen Verhältnissen aufwachsen, drohten abgehängt zu werden. „Deshalb ist unsere Forderung nach Teilhabe und Gerechtigkeit in diesem Jahr noch aktueller“, betont Hartmann. Daher war es auch dem Organisationsteam wichtig, dass die KinderVesperkirche 2020 stattfindet. Es sei sehr schade, so Hartmann, dass dieses besondere Gemeinschaftserlebnis, bei dem die Kinder sonst immer ein Mittagessen erhielten, anschließend bastelten, spielten und Vorlesegeschichten hörten, in diesem Jahr so nicht stattfinden könne. Doch ginge es darum, unverändert für die Kinder da zu sein und in die Gesellschaft ein Zeichen zu setzen.
Sorgfältig geplant, anders durchgeführt als bisher
Inzwischen, sagt Stadtjugendreferentin Svenja Hauseur vom KinderVesperkirchen-Team, seien sie in der Vorbereitung bereits bei Plan E angekommen. Denn die Pandemie macht innerhalb der gegebenen Rahmenbedingungen ein flexibles und schnelles Umplanen notwendig. Fest steht aktuell, dass die Aktion erstmals an zwei Standorten stattfinden wird: Wie gewohnt auf dem Waldhof und nun ergänzend auf der Rheinau. Die Planungen reichen von der Ausgabe eines Mittagessens samt Bastelangebot vor Ort bis hin zu einer „KinderVesperkirche to-go“ mit Geschenktüten. Denn die KinderVesperkirche ausfallen zu lassen, komme „nicht in die Tüte“, betont auch Mitorganisator Lutz Wöhrle, Leiter des Evangelischen Kinder- und Jugendwerks (EKJM).
Zwei Standorte für eine KinderVesperkirche
Die Entscheidung, die KinderVesperkirche ergänzend zur Jugendkirche im Stadtteil Waldhof auf die Versöhnungskirche im Stadtteil Rheinau auszuweiten, fiel angesichts der Pandemie-Entwicklung bereits im Sommer. Denn so sollten für die Schüler*innen mehr Räumlichkeiten und für die Schulklassen kürzere Wege angeboten werden. Zudem sind Logistik und Erfahrung an der Versöhnungskirche vorhanden, wo seit vielen Jahren ein Mal pro Woche für Bedürftige ein warmes Mittagessen ausgegeben wird.
Weniger Kinder, anderer Aufwand
„Wir sind für die Kinder da, und passen uns den Möglichkeiten an“, erläutert Stadtjugendreferentin Svenja Hauseur. So sind in diesem Jahr überwiegend Schulen zur Teilnahme eingeladen, die im direkten räumlichen Umfeld der Jugendkirche (Waldhof) und der Versöhnungskirche (Rheinau) liegen. Die Durchführung der Aktion kann von der Ausgabe von Essen und Bastelmaterial bis hin zu einem Programmangebot in den Schulen reichen, solange Externe zur Durchführung von AG´s in die Schulen kommen dürfen. „Wir sind flexibel in der Planung und verlässlich in einer sicheren Durchführung“, sagt Wöhrle. Auch Pfarrer Uwe Sulger von der Evangelischen Rheinaugemeinde, sieht der KinderVesperkirche an der Versöhnungskirche optimistisch entgegen. „Wir haben hier im Stadtteil ganz konkret einen Bedarf, so dass die KinderVesperKirche bei uns ein wichtiges gesamtgesellschaftliches Signal setzen kann für die Solidarität mit Kindern, die es schwerer haben als viele andere.“
In den nächsten Wochen konkretisiert sich, wie die KinderVesperkirche ab 30. November stattfindet. Sicher ist bisher, dass es in diesem Jahr keinen Eröffnungsgottesdienst geben wird. Die evangelische Kirche stellt sich mit dieser Aktion unverändert an die Seite der benachteiligten Kinder. (dv)
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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