im Rittersaal des Mannheimer Schlosses
Chinesisches Frühlingsfest
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8. Baden-Württembergisch-Chinesisches Frühlingsfest
(BT) Ende Januar / Anfang Februar feiert China ihr traditionelles Neujahrs- oder Frühlingsfest. Und 2025 wechselt auch das Sternzeichen in das Jahr der Schlange, genauer in das Jahr der Metall-Schlange, denn in der chinesischen Astrologie gibt es nicht nur die 12 Sternzeichen, die jährlich wechseln, sondern diese werden auch kombiniert mit den Elementen Feuer, Wasser, Luft, Erde und Metall, so dass sich ein Sternzeichen letztlich nur alle 60 Jahre wiederholt. Dieses Jahr also die Metall-Schlange. Und auch dieses Jahr luden das Generalkonsulat der Volksrepublik China mit Sitz in Frankfurt/Main und die Stadt Mannheim zum 8. Baden-Württembergisch-Chinesischen Frühlingsfests in den Rittersaal des Mannheimer Schlosses ein. 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Sport folgten der Einladung. Bereits am Eingang konnten die Besucher zwischen mehreren Badges bzw. Abzeichen (Politik, Sport, Bildung, Kultur, Wirtschaft u.a.) wählen, um leichter nach dem eigentlichen Festakt den oder die passenden Gesprächspartner mit gleicher Interessenlage zu finden. Denn dieses Fest wird von den aus ganz Deutschland angereisten Festgästen insbesondere rege für Networking genutzt, also bei gemeinsamen Gesprächen zum Ausbau neuer und Vertiefung bestehender Netzwerke, festgehalten in zahllosen Selfies und Gruppenfotos.
Charmant begrüßt und in den Verlauf des Weiteren abends eingeführt wurden die Gäste von Cathérine Schleicher, Leiterin des Fachbereichs für internationale Beziehungen der Stadt Mannheim.
Zu Beginn des Festaktes durfte der traditionelle Löwentanz nicht fehlen, der jedes Jahr am Neujahrstag aufgeführt wird, nicht fehlen. Dieser wird meistens von jeweils zwei Personen unter einem gelb-rot-goldenen „Löwenkleid“ zu chinesischer Musik aufgeführt. Die Festansprachen wurden außerdem eingerahmt von zwei Musikdarbietungen, einmal mit einem chinesischen Musikstück auf einer Pipa, eine typisch chinesischen gezupften Schalenhalslaute sowie einem Geigensolo.
Sowohl Festredner Oberbürgermeister Christian Specht als auch der Generalkonsul der Volksrepublik China Huang Yiyang, beide wie viele andere auch mit dem bei Neujahr üblichen rotem Schal bekleidet (rot steht in China für Glück, Freude und Wohlstand), versuchten sich in der jeweilig anderen Sprache verständlich zu machen, während Specht bei seinen Segenswünschen heiteres Gelächter auslöste (er nahm es mit Humor), hielt Huang seine Rede großenteils in beachtlich gutem Deutsch. Beide Festredner betonten in ihren Ansprachen die guten (Wirtschafts-) Beziehungen der beiden Länder, die politische und wirtschaftliche Verantwortung beider Länder für die Welt, die jeweiligen beachtlichen Bemühungen beim Erreichen wichtiger Klimaziele und die Wichtigkeit des Austausches im Bereich „Gründer Technologie“. Huang hob insbesondere die stabile Wirtschaftslage in China, auch als verlässlicher Partner für ausländische Unternehmen, hervor und die zunehmende Vorreiterrolle im Bereich KI (DeepSeek), auch mit einer Anspielung auf die bestehenden wirtschaftlichen Schieflagen sowohl in Deutschland aber auch die turbulente Entwicklung in Politik, Wirtschaft und die Verabschiedung aus so einigen gemeinsamen Interessengebieten wie z.B. die Durchsetzung von Klimaschutzzielen in den bisher so zuverlässigen Vereinigten Staaten.
Aber auch die außerordentlichen guten informellen Beziehungen Mannheims mit den beiden Partnerstädten Zhenjiang in der Partnerprovinz von Baden-Württemberg Jiangsu sowie die Stadt Qingdao in der Provinz Shandong wurden von beiden Seiten hervorgehoben, ermöglichen doch persönliche Beziehungen einen unmittelbaren Dialog zwischen Menschen und Unternehmen und eröffnen damit zusätzliche Kommunikationskanäle. Insbesondere fanden in Huang Ansprache auch die intensiven jahrzehntelangen persönlichen Beziehungen und Besuche des ehemaligen 1.Bürgermeisters Norbert Egger in den Partnerstädten. Erwähnung sowie, dass das Bäumchen, dass der vorherige OB Peter Kurz 13 Jahre zuvor in China gepflanzt hatte, zu einem inzwischen stattlicheren Baum herangewachsen war. Huang verknüpfte diese Erwähnung mit einer persönlichen Einladung an Specht, doch auch einmal China zu besuchen.
Felix Kurz von der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Metropolregion Rhein-Neckar ergänzte, dass „Freundschaft der Menschen untereinander der Schlüssel für eine friedliche Welt sei“. Insbesondere für den Bereich Sport erwähnte er „Türöffner“ Klaus Schlappner („Schlappi“), der nicht nur den Mannheimer Traditionsverein SV Waldhof 1983 in die Bundesliga führte, sondern zwei Jahre lang Trainer der chinesischen Nationalmannschaft war. Aber auch auf das im Juni zum 8.Mal stattfindende deutsch-chinesische Jugend-Fußballturnier „das größte Jugendaustauschprojekt der beiden Länder“, wies er stolz hin.
Nach Ende des offiziellen Teiles wurden die Gäste eingeladen in den unter dem Rittersaal gelegenen Gartensaal, flankiert noch ein weiteres Mal von den beiden „Chinalöwen“. Dort wurden sie bereits empfangen von einem reichhaltigen Büfett mit Dongpo-Schweinefleisch, Lammkoteletts, marinierter Ente und vielen anderen duftenden Köstlichkeiten und konnten sich in den nächsten Stunden ausgiebig austauschen.
Text: Beate Tilg- Bilder: Wolfgang Neuberth
Autor:Wolfgang Neuberth aus Mannheim-Nord |
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