Video-Botschaft des Mannheimer Dekans Karl Jung
Digitaler Neujahrsempfang
Mannheim. Der Neujahrsempfang des Katholischen Stadtdekanats Mannheim findet traditionellerweise an einem Freitag Anfang Januar um 11 Uhr im Ignatiussaal in A4,1 statt. Nicht so in diesem Jahr. Stadtdekan Karl Jung meldete sich zwar zur gewohnten Zeit, aber mit einem digitalen Neujahrsgruß per Video-Botschaft von einem eher ungewöhnlichen Ort: dem Glockenturm der Jesuitenkirche. Anhand der Bedeutung von Glocken macht der katholische Stadtdekan in seiner Ansprache – die auf dem YouTube-Kanal Katholische Kirche in Mannheim (https://youtu.be/vCnefFkA7Zg) weiterhin abrufbar ist – auf Wegmarkierungen aufmerksam, die 2021 nachhallen werden.
Hoffnung schenken
Glocken seien in dieser Pandemie ein verlässliches Symbol dafür, dass Menschen im Glauben zusammenhalten. „Das Glockengeläut macht uns darauf aufmerksam, dass es in unserer bisweilen lauten und hektischen Welt auch die Stimme Gottes gibt“, so Jung, wobei er den Bogen zwischen kirchlichem Auftrag und dem konkreten Klangerlebnis schlägt: „Glockengeläut macht das Licht der Hoffnung hörbar.“ Daher gelte es in jedem Fall, aus dieser Pandemie zu lernen, denn eine der wichtigsten Aufgaben von Kirche sei es schließlich, den Menschen Hoffnung zu schenken – gerade in Mutlosigkeit, Einsamkeit, in Gefahren- und Notsituationen.
Pandemie als Katalysator
Dem Vorwurf, Katholische Kirche in Mannheim habe sich zurückgezogen, erteilt der Dekan in seiner Ansprache eine klare Absage: „Wer genau hinschaut, hat etwas ganz anderes erfahren“, erläutert Jung. Die Situation habe vielmehr Mitmenschlichkeit und Kreativität gefördert sowie Veränderungen angestoßen, findet der Stadtdekan: „In meiner Wahrnehmung hat die Pandemie an vielen Stellen wie ein Katalysator gewirkt – neue Energien freigesetzt. Und vieles davon wird bleiben und weiterentwickelt werden.“
Zahlen des Corona-Jahrs 2020
Aktuell zählt das Katholische Stadtdekanat Mannheim rund 93.000 Katholiken. Menschen, deren Lebenswelt in der Pandemie ebenso anders ist, wie die der Kirche. Im Corona-Jahr 2020 weichen daher auch die statistischen Zahlen zum Teil erheblich von den Vorjahren ab: Taufen (2020: 301 I 2019: 505) und Trauungen (2020: 37 I 2019: 108) waren ebenso rückläufig, wie die Zahl der Kirchenaustritte (2020: 974 I 2019: 1454). Zugenommen habe die Anzahl der Wiedereintritte (2020: 25 I 2019: 20) in die Kirche während die Zahl der katholischen Bestattungen (2020: 734 I 2019: 796) etwas geringer ausgefallen sei, als in den Jahren zuvor, gibt Karl Jung Einblick in die aktuellen Statistiken.
Kirche als Lern- und Entwicklungsfeld
„Bei allen Zahlen ist es aber entscheidend, dahinter Menschen zu sehen. Und so wollen diese Zahlen mithelfen, neue Wege in der Pastoral und der Kirchenentwicklung zu gehen“, so der Dekan. Dass es da noch viel Arbeit gebe räumte Jung ebenfalls ein: „Die Erneuerung der Kirche steht an.“ Er zeigte sich aber auch in diesem Punkt optimistisch: „Zur Hoffnung auf eine neue Zukunft gehört auch, aus dieser Pandemie zu lernen!“ Dazu sei Mannheims Kirche bereit. schu
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.