Einsatz wohl noch mehrere Tage
Gefahrgutaustritt im Mannheimer Mühlauhafen
Update 26. August 2023:
Mannheim. Nach dem Gefahrgutaustritt im Mannheimer Mühlauhafen ist die Situation weiterhin unverändert, aber nach wie vor stabil. Der Einsatz wird voraussichtlich noch mehrere Tage andauern.
Die Feuerwehr kühlt weiterhin den betroffenen Seecontainer. Planmäßige Versuche von Kühlunterbrechungen haben zu kurzzeitigen Temperaturanstiegen im Container geführt. Insofern ist ein Öffnen aktuell noch nicht möglich. Die Experten arbeiten parallel an einem Konzept zur Vorbereitung der nächsten Einsatzmaßnahmen.
Anwohner*innen im Jungbusch, der Neckarstadt-West und dem westlichen Teil der Innenstadt werden gebeten, Fenster und Türen nur für kurzes Stoßlüften zu öffnen und ansonsten weiterhin geschlossen zu halten. Dabei handelt es sich ausdrücklich um eine präventive Maßnahme, falls es im Laufe des Einsatzgeschehens zu einer kurzfristigen Veränderung der Lage kommt.
Die Feuerwehr führt seit Einsatzbeginn fortlaufend Luftmessungen an verschiedenen Punkten im Stadtgebiet durch. Nach wie vor ergeben diese Messungen keine erhöhten Werte. Deshalb ist der Aufenthalt im Freien unbedenklich. ps/bas
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Update 24. August 2022, Stand 19.59 Uhr:
Mannheim. Laut Katwarn-Meldung wird der Feuerwehreinsatz im Mühlauhafen voraussichtlich noch mehrere Tage andauern. Die Feuerwehrkräfte sind weiterhin vor Ort, um den Container zu kühlen und die Lage stabil zu halten. Anwohner*innen der betroffenen Stadtteile werden gebeten, vorsichtshalber Fenster und Türen geschlossen zu halten, obwohl es aktuell keine erhöhten Werte gibt.
Bürgermeister Specht führte dies in der Pressekonferenz aus: Man könne ruhig durchlüften, aktuell sei dies völlig unschädlich. Wenn man aber seine Wohnung verlasse, solle man dringend alle Fenster und Türen schließen, da es erneut zu einem Austritt der Chemikalie kommen könnte. Katwarn/bas
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Update 24. August 2022, Stand 16.20 Uhr:
Mannheim. In einer Pressekonferenz am Mittwoch, 24. August 2022, 16 Uhr, wurde über den aktuellen Stand berichtet.
Thomas Näther, Leiter der Feuerwehr Mannheim, erläuterte, dass man bei Ankunft am Einsatzort als erstes den betroffenen Container aus der Containerlinie heraus genommen und an einen anderen Ort gesetzt hat. Durch die Produktdaten konnte man herausfinden, was in dem Container drin ist. Die größte Aufgabe war dann, ausreichend Wasser zu bekommen, um den Container genug kühlen zu können. Mit dem Feuerlöschboot konnten große Mengen Wasser aus dem Hafenbecken genommen werden, dann kam der Turbolöscher der BASF dazu. Zeitweise waren 150 Kräfte im Einsatz eingebunden. Die Maßnahme war erfolgreich: Der Produktaustritt und die chemische Reaktion konnte massiv reduziert werden.
Am Abend hatte man eine statische, sichere, vertretbare Lage. Daher wurde entschieden, diese Lage über Nacht mit einem geringeren Kräfteeinsatz sicher zu halten. Seit heute Morgen bewerten die Feuerwehr Mannheim gemeinsam mit der Werksfeuerwerk der BASF, welche weiteren Schritte man vornimmt.
Aktuell müssen die Container weiter gekühlt werden. Die Container werden dabei auf Produktaustritte und Temperatur kontrolliert. Nur durch die Kühlung gibt es aktuell eine sichere Lage. Erst, wenn die Lage sicher bleibt, ohne dass man weiter kühlen muss, kann man gemeinsam überlegen, ob, wann und wie man den Container öffnet. So möchte man verhindern, dass Produkt austritt oder dass ein Brand entsteht.
Bürgermeister Specht führte aus, dass der Verwaltungsstab einberufen wurde, um die Situation abarbeiten zu können. 35 Personen, die direkt am Einsatzort wohnen, mussten über Nacht in einem Wohnheim in der Nacht untergebracht werden. Sie sind jetzt wieder zurück in ihren Wohnungen. Der Radius der Absperrung wurde mittlerweile auf 50 Meter reduziert, daher sind keine Bürger*innen mehr im Gefahrenbereich betroffen.
Die ganze Nacht über waren fünf Messwagen im Einsatz. Die Messergebnisse haben keine relevanten Ergebnisse gezeigt, daher gab es keine direkte Gefahr für die Bevölkerung. Um sicher zu gehen, wurde intensiv über NINA und Katwarn gewarnt und es wurde Sirenenalarm ausgelöst.
Die Verkehrsbelastungen waren durch die Sperrungen sehr groß, jetzt fließt der Verkehr wieder. Man ist zuversichtlich, dass es bei den jetzigen Maßnahmen nicht zu weiteren Sperrungen kommen muss.
In den Warnapps liest man aktuell noch die Meldung, dass man Fenster und Türen geschlossen halten soll. Aktuell besteht keine Gefahr. Man möchte die Bevölkerung damit schützen, falls es noch einmal zu einem Austritt kommt. Man könne also lüften, solle aber die Fenster nicht geöffnet lassen, wenn man die Wohnung verlässt, so Bürgermeister Specht. Es ist also eine reine Präventionsmaßnahme, dies gelte auch nur für die beteiligten Stadtteile.
Linda von den Bussche, Leiterin Sicherheit und Umwelt bei der BASF, informierte über die Chemikalie, die ausgetreten ist. Die Fässer im Container sind von der BASF und waren für eine Lieferung in die Türkei vorgesehen. Die Substanz ist Hydrosulfit. Es ist eine alte Substanz, die seit vielen Jahrzehnten für die Textilbearbeitung als Bleichmittel hergestellt wird. Die Substanz ist reaktiv, da sie als Bleichmittel eingesetzt wird. Im Transport ist Hydrosulfit ein Gefahrenstoff, weil die Substanz sich selbst entzünden kann. Dies scheint bei diesem Vorfall passiert zu sein, die Ursache ist aber noch nicht bekannt. Da man noch keinen Zugang zum Container hat, konnte man das noch nicht untersuchen.
Bei der Selbstzersetzung der Substanz entsteht Schwefel und Schwefeldioxyd. Dies hat man dann wie die Wolke über dem Container gesehen. Schwefeldioxyd ist ein reizendes Mittel. In hohen Konzentrationen ist es gesundheitsgefährdend, in niedrigen Konzentrationen geht keine Gefahr aus. bas
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Update 24. August 2022, Stand 10.49 Uhr:
Mannheim. Der Großeinsatz im Mannheimer Mühlauhafen wird auch die kommenden Stunden weiter andauern. Die Feuerwehrkräfte waren die ganze Nacht vor Ort, um den Container zu kühlen und die Lage stabil zu halten. Nach wie vor kann es vereinzelt zu Geruchsbelästigungen in den Stadtteilen Jungbusch, Innenstadt und Neckarstadt West kommen.
Aktuell stimmen sich die Experten darüber ab, wie der Einsatz weitergeführt wird und welche Maßnahmen ergriffen werden.
Am Dienstagnachmittag (23. August 2022) war auf einem Werksgelände im Mannheimer Mühlauhafen Gefahrgut aus einem Seecontainer ausgetreten. In dem Container waren knapp 200 Fässer gelagert, die mit Hydrosulfit gefüllt sind. Dabei handelt es sich um ein Hilfsmittel für die Textilindustrie, das beispielsweise zum Bleichen verwendet wird. Nach jetzigem Kenntnisstand könnte es aufgrund der Produkteigenschaften zu einer Selbstzersetzung des Produkts gekommen sein, bei der Schwefeldioxid und andere Schwefelsalze freigesetzt wurden. Dies verursachte zeitweise eine rund 150 Meter hohe Rauchwolke. Die genaue Ursache muss noch ermittelt werden.
Die Feuerwehr hat über die Nacht weiterhin Luftmessungen durchgeführt. Dabei ergaben sich nach wie vor keine erhöhten Werte. AnwohnerInnen der betroffenen Stadtteile werden dennoch vorsichtshalber gebeten, Türen und Fenster weiterhin geschlossen zu halten. Bürger*innen können ihre Häuser verlassen.
Die Straßensperrungen sind fast alle wieder aufgehoben, lediglich die Güterhallen- und Werfthallenstraße in unmittelbarer Nähe des Einsatzortes sind weiterhin gesperrt.
Bitte halten Sie den Notruf frei. Informationen erhält man aktuell auf www.mannheim.de. Für Bürger*innen ist nach wie vor das Bürgertelefon unter 0621 293-6370 erreichbar. POL-MA/bas
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Update 24. August 2022, Stand 9.18 Uhr:
Mannheim. Die Einsatzlage ist unverändert, die Menschen in den betroffenen Gebieten sollen weiterhin Türen und Fenster geschlossen halten. Nach wie vor kann es vereinzelt zu Geruchsbelästigungen in den Stadtteilen Jungbusch, Innenstadt und der Neckarstadt kommen. Messungen haben ergeben, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestand.
Der Container konnte bisher noch nicht geöffnet werden. Er wird weiter von der Feuerwehr gekühlt.
Die Linien der RNV fahren wieder regulär.
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Update 24. August 2022, Stand 8.15 Uhr:
Mannheim. Die Einsatzlage ist unverändert, die Menschen in den betroffenen Gebieten sollen weiterhin Türen und Fenster geschlossen halten. Nach wie vor kann es vereinzelt zu Geruchsbelästigungen in den Stadtteilen Jungbusch, Innenstadt und der Neckarstadt kommen.
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Update 24. August 2022, Stand 1.50 Uhr:
Mannheim. Laut Katwarn-Meldung von 1.50 Uhr wird der Großeinsatz im Mannheimer Mühlauhafen auch über Nacht weiter andauern. Die Feuerwehrkräfte sind weiterhin vor Ort, um den Container zu kühlen und die Lage über die Nacht stabil zu halten. Nach wie vor kann es vereinzelt zu Geruchsbelästigungen in den Stadtteilen Jungbusch, Innenstadt und Neckarstadt West kommen.
Die Feuerwehr wird auch in der Nacht an verschiedenen Punkten im Stadtgebiet Luftmessungen durchführen. Bislang ergaben die Messungen keine erhöhten Werte.
Fenster und Türen weiter geschlossen halten
Anwohner*innen der betroffenen Stadtteile werden dennoch vorsichtshalber gebeten, Türen und Fenster weiterhin geschlossen zu halten.
Hydrosulfit ausgetreten
Am Nachmittag war auf einem Werksgelände im Mannheimer Mühlauhafen Gefahrgut aus einem Seecontainer ausgetreten. In dem Container waren knapp 200 Fässer gelagert, die mit Hydrosulfit gefüllt sind. Dabei handelt es sich um ein Hilfsmittel für die Textilindustrie, das beispielsweise zum Bleichen verwendet wird. Nach jetzigem Kenntnisstand könnte es aufgrund der Produkteigenschaften zu einer Selbstzersetzung des Produkts gekommen sein, bei der Schwefeldioxid und andere Schwefelsalze freigesetzt wurden. Dies verursachte zeitweise eine rund 150 Meter hohe Rauchwolke. Die genaue Ursache muss noch ermittelt werden.
Ausweichparkplatz für Schwerlastverkehr
Die Straßensperrungen wurden sukzessive wieder aufgehoben. Lediglich die Werfhallen- und Güterhallenstraße in unmittelbarer Nähe des Einsatzortes müssen weiterhin gesperrt bleiben. Für Schwerlastverkehr wird zudem der Parkplatz P20 als Ausweichoption geöffnet. Dieser befindet sich in der Nähe des Maimarktgeländes, Zufahrt über die Wilhelm-Varnholt-Allee (B37).
Notruf frei halten
Bürger*innen werden gebeten, den Notruf frei zu halten. Informationen gibt es online auf www.mannheim.de oder über das Bürgertelefon 0621 293-6370, das ab 6.30 Uhr wieder erreichbar ist.
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Update 23. August 2022, 21.14 Uhr
Mannheim. Laut Christian Specht, 1. Bürgermeister der Stadt Mannheim, gibt es eine neue Lage. Der Container konnte herunter gekühlt werden. Daher wird er nun geöffnet. Dabei könnte das Hydrosulfit noch einmal stärker reagieren, dies sollte in der nächsten Stunde passieren. In dem Container befinden sich 250 Fässer, erst wenn der Container geöffnet ist, kann man sehen, wie viele Fässer explodiert sind. In der jetzigen Situation gibt es laut Specht keine Umweltgefährdung, es fließt auch nichts in den Rhein. Die Werksfeuerwerk der BASF, die auf Einsätze mit Gefahrgut spezialisiert ist, hilft an der Einsatzstelle. Nach dem jetzigen Stand muss daher wahrscheinlich nicht evakuiert werden.
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Update 23. August 2022, 21.05 Uhr
Mannheim. Laut Norbert Schätzle, stellvertretender Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mannheim, wurde der Austritt des Gefahrenguts wohl eingedämmt, die Wolke hat sich verflüchtigt. Daher werde von der Evakuierung abgesehen. 16 Polizist*innen, die als erste an der Einsatzstelle waren, sind verletzt. Zwei davon werden in einer Klinik behandelt.
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Update 23. August 2022, 20.23 Uhr
Mannheim. Gegen 15 Uhr ist im Mannheimer Hafen aus bisher unbekannten Gründen ein Container geborsten. Dieser hatte einen Stoff gelagert, der bei Austritt ätzend für die Schleimhäute ist, möglicherweise aber auch giftig und explosiv wirken kann. Aktuell ist die Feuerwehr dabei, diesen Container, der sich scheinbar stark erhitzt hat, herunter zu kühlen und man versucht, einen weiteren Austritt dieses Gefahrenstoffes zu verhindern. Es gibt einen Sicherheitsradius von circa 1,3 Kilometern. Außerdem werden im Hafengebiet Menschen evakuiert. Es gibt große Verkehrsprobleme in der Innenstadt von Mannheim, aktuell ist es nicht möglich, von Mannheim nach Ludwigshafen zu fahren. Der Verkehr wird aus der Stadt geleitet. Hierfür wird der Weg über die A6 empfohlen. (Norbert Schätzle, stellvertretender Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mannheim im RNF-Interview)
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Mannheim. Nach einem Gefahrgutaustritt auf einem Werksgelände im Mannheimer Mühlauhafen wurde der Sicherheitsradius auf 1.300 Meter rund um den Ereignisort erweitert. Aufgrund des Gefahrgutaustritts kommt es aktuell zu einer starken Geruchsbelästigung. Betroffen sind die Stadtteile Jungbusch, Innenstadt und Neckarstadt West.
Der Verwaltungsstab der Stadt Mannheim wurde einberufen, der Sirenenalarm im betroffenen Gebiet ausgelöst.
Die Berufsfeuerwehr Mannheim ist mit einem Großaufgebot im Einsatz, um den Austritt des dort gelagerten Flüssiggases zu stoppen. Eine circa 150 Meter hohe Rauchsäule war zunächst zu sehen, die sich aktuell durch den Löscheinsatz zurückbildet.
Das Polizeipräsidium Mannheim ist ebenfalls gemeinsam mit der Wasserschutzpolizei im Großeinsatz.
Fenster und Türen geschlossen halten
Anwohner werden gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten und die Gebäude nicht zu verlassen.
Diejenigen Personen, die den betroffenen Bereich verlassen müssen, werden von der Polizei vor Ort entsprechend informiert. Hierzu werden Lautsprecherdurchsagen durchgeführt.
Zufahrtsstraßen gesperrt
Alle Zufahrtsstraße sind derzeit gesperrt. Zudem wurde, aufgrund der Änderung der Windrichtung, auch die Kurt-Schumacher-Brücke gesperrt. Weiterhin sind Sperrungen auf dem Luisen- und dem Parkring eingerichtet. Verkehrsteilnehmer, die aus dem innerstädtischen Bereich ausfahren wollen, werden gebeten, über die Augustaanlage zu fahren.
Stadtgebiet bitte meiden
Aufgrund des Feuerwehreinsatzes werden Verkehrsteilnehmer zudem gebeten, das Stadtgebiet zu meiden.
Bitte halten Sie den Notruf frei. Informationen erhalten Sie aktuell auf www.mannheim.de oder über das Bürgertelefon 0621 293-6370. ps/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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