Chen Rosen seit Juni festes Mitglied im Nationaltheater-Orchester
Glücklich in Mannheim
Mannheim. „Ich bin glücklich, dass ich hier bin“, sagt Chen Rosen. Die Violinistin ist nach erfolgreich absolvierter Probezeit seit Juni festes Mitglied im Orchester des Nationaltheaters Mannheim. Die in Tel Aviv geborene Musikerin fühlt sich wohl in Mannheim und in ihrem beruflichen Umfeld – auch wenn der aktuelle Lockdown das kulturelle Leben im November zunächst einmal lahmgelegt hat.
„Ich habe viele Bekannte und Freunde in unserem Beruf, die es während der Corona-Pandemie sehr schwer haben, auch deshalb bin ich froh, eine feste Stelle zu haben“, sagt Chen Rosen. Die Liebe zur Musik war in ihrer Familie allgegenwärtig. Mit ihren Eltern und Großeltern besuchte sie immer wieder Konzerte und die Neugier auf die Geige wurde geweckt, als sie Kinder sah, die mit ihrem Geigenkasten zur Probe gingen. „Ich fand das immer spannend“, erinnert sie sich. Als sie dann erstmals eine Violine in der Hand hielt und darauf spielte, „hat das sofort gepasst“, erzählt sie.
An eine bewusste Entscheidung, Musikerin zu werden, kann sie sich nicht erinnern. „Ich habe das Musizieren schon immer ernst genommen, es hat sich einfach so entwickelt“, schildert Chen Rosen, die an der Buchmann-Mehta School of Music der Tel Aviv University studierte und regelmäßig mit verschiedenen Ensembles konzertierte, darunter auch als Solistin mit dem Israel Chamber Orchestra. Dank der Förderung der America-Israel Cultural Foundation, setzte sie 2013 ihr Studium an der Musikhochschule Lübeck in der Klasse von Prof. Thomas Brandis fort. Vor ihrem Engagement am Nationaltheater sammelte sie bei der Badischen Staatskapelle in Karlsruhe und am Staatstheater Darmstadt wertvolle Orchestererfahrung.
Die Probezeit in Mannheim bezeichnet sie als „eine der intensivsten Sachen, die ich gemacht habe. Es war auch eine intensive Spielzeit für das Theater, unter anderem mit den Richard-Strauss-Tagen. Es waren schon einige Sachen vorzubereiten von September bis März und dann auf einmal Stille wegen Corona. Das war dann ein anderes Extrem“, blendet sie in die Zeit des ersten Lockdowns zurück. Die Sehnsucht nach Normalität teilt sie mit ihren Kollegen.
Die Frage nach ihrem Lieblingskomponisten kann Chen Rosen nicht beantworten. „Das ist so wie zu fragen, magst du Papa oder Mama lieber. Ich bin froh, dass ich mich nicht entscheiden muss“, sagt Chen Rosen, die sich in der Kammermusik zuhause fühlt und für die die Welt der Oper eine umwerfende neue Erfahrung war. „Ich war überrascht, wie ich das total genossen habe“, beschreibt sie ihre Gefühle. Chen Rosen liebt die Vielfalt ihrer Orchesterarbeit mit Opern und Akademiekonzerten und Vielfalt ist auch das, was sie an Mannheim so schätzt. „Ich fühle mich wohl hier. Das Klima spielt natürlich auch eine Rolle, weil es südländisch ist. Mannheim ist eine lebendige Stadt. Es gibt viele verschiedene Viertel und jedes ist anders. Ich verspüre hier eine große Vielfalt, das ist das, was ich mag.“ Von Christian Gaier
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.