Highlights der Kunsthalle Mannheim im Oktober
Mannheim. Dienstag, 15. Oktober, 16.15 Uhr: Start "Die Neue Sachlichkeit" – Vorlesungsreihe der Universität Heidelberg, Institut für Europäische Kunstgeschichte, Prof. Dr. Henry Keazor
2025 jährt sich die berühmte Ausstellung „Die Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus“, die der nach 1946 auch an der Universität Heidelberg Kunstgeschichte lehrende Gustav Friedrich Hartlaub vom 14. Juni bis 18. September 1925 als Direktor der Mannheimer Kunsthalle organisiert hatte. Dieses 100. Jubiläum nimmt die Kunsthalle zum Anlass, um zwischen dem 22. November 2024 und dem 9. März 2025 mit „Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubiläum“ eine Ausstellung zu zeigen, mit der Hartlaubs legendäre Schau zum einen für ihre Leistungen gewürdigt wird: Mit sicherem Blick hatte er das Schaffen verschiedener Akteure verbindende Elemente gesehen und deren Werke unter einem Begriff zusammengefasst, der sodann einer ganzen Kunstströmung und schließlich auch einer literarischen Richtung der Literatur der Weimarer Republik ihren Namen geben sollte.
Die Vorlesung wird nicht nur parallel zu der Ausstellung stattfinden, sondern – ausnahmsweise – auch an der Mannheimer Kunsthalle selbst, was den Vorteil hat, in unmittelbarer Nachbarschaft der Ausstellung und der dort versammelten Werke gehalten werden zu können. Thematisiert werden dabei die Entstehungsumstände der als typisch für die Neue Sachlichkeit erachteten Kunst, deren Entwicklung sowie deren letztendliche Ausdifferenzierung in einen konservativen, einen veristisch-sozialkritisch ausgerichteten sowie einen dritten Flügel, der in Gestalt des Magischen Realismus die Brücke zum Surrealismus darstellte. Sie alle positionierten sich sodann auch hinsichtlich des Nationalsozialismus je sehr unterschiedlich. Die Vorlesung wird zuletzt auch der späteren künstlerischen Rezeption der Neuen Sachlichkeit sowie ihr verwandten Strömungen in anderen Ländern (zum Beispiel in den USA in Gestalt von Künstlern wie Edward Hopper und Grant Wood) nachgehen.
Ort: Auditorium, Kunsthalle Mannheim, Weitere Termine im Oktober: 22. und 29. Oktober, jeweils 16.15 Uhr
Sonntag, 27. Oktober, 15.30 bis 17 Uhr: Helfende Hände. Jüdische, christliche und muslimische Perspektiven im Gespräch. Mit Dr. Esther Graf (Judaistin), Pater Werner Holter, SJ (Pfarrer), Nuran Tanriver (Osmanistin)
Was ist der erste Impuls beim Anblick eines Kunstwerks mit der Konzentration auf Hände, wie jene des Einbetonierten von Franz Gutmann? Vermutlich: Helfen! Und damit liegt man voll im Trend, denn für jüngere wie ältere Menschen in Deutschland gilt: Hilfsbereitschaft wird hochgeschätzt. Umfragen bestätigen dies, ebenso Untersuchungen über ehrenamtliches Engagement.
Geholfen wird querbeet: Familienangehörigen und Freundinnen und Freunde, aber eben auch völlig fremden Menschen. Anderen zu helfen, fürsorglich zu denken und zu handeln – meistens übt man sich darin schon von klein auf. Bedeutsam sind dabei die Vorbilder, die wir im Nahbereich erleben und in den Gemeinschaften, zu denen wir gehören. Und natürlich das gesellschaftspolitische Wertesystem, in dem man sich bewegt. Viele dieser Werte haben eine „religiöse Seite“, sind religiös grundiert. Hilfsbereitschaft etwa heißt dann Nächstenliebe! Man kann hierzu Wissenswertes aus Bibel und Koran erfahren, aus jüdischer, christlicher und muslimischer Tradition. Was leisten jüdische, christliche und muslimische Wohlfahrtsverbände für das gesamt-gesellschaftliches Miteinander? Für diese und weitere Fragen und deren interreligiöse Antworten kann man sich von einem Kunstwerk inspirieren lassen!
Miteinander im Gespräch sind: Dr. Esther Graf, Jüdische Studien und Kunstgeschichte, Wien und Heidelberg, Promotion im Fach Jüdische Kunst, Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg, Nuran Tanriver (M.A.), Islamwissenschaften (Osmanistik/Iranistik), europäische Kunstgeschichte und Psychologie an der Universität Heidelberg, Pater Werner Holter SJ, Theologe, Pfarrer, zahlreiche Projekte im Bereich Kunst und Kirche, Referent in der Reihe „Kunst und Religion“, Kunsthalle Mannheim, Moderation: D.Min. Petra Heilig/sanctclara, Dr. Dorothee Höfert, Kunsthistorikerin.red
Weitere Informationen:
Weitere Informationen finden Interessierte unter: https://www.kuma.art/de
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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