Jetzt wird es Grün – wie "grüne Taten" für mehr Lebensqualität sorgen

Jeder einzelne kann durch kleine "grüne Taten" dafür sorgen, dass die eigene Stadt grüner wird und dadurch mehr Lebensqualität bietet | Foto: Jessica Bader
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  • Jeder einzelne kann durch kleine "grüne Taten" dafür sorgen, dass die eigene Stadt grüner wird und dadurch mehr Lebensqualität bietet
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Mannheim. Die Tage werden länger und die ersten zarten grünen Blättchen sprießen; die Sonne lässt sich häufiger blicken und auch die Temperaturen steigen langsam aber sicher. Pünktlich zum meteorologischen Frühlingsanfang am 1. März lockt uns die Natur nach draußen.

von Jessica Bader

Mit den Händen in der Erde graben, Pflanzen beim Wachsen zusehen und später die „Früchte“ der eigenen Arbeit ernten. Was einerseits Spaß macht, ist andererseits ökologisch sinnvoll, da es die Städte grüner macht. Doch nicht jeder hat das Geld für einen eigenen Garten und in Städten fehlt oft der Platz. Deshalb ist Urban Gardening, das Gärtnern in der Stadt, ein anhaltender Trend.

Jeder kann seine Stadt etwas grüner machen: im Blumenkasten vor dem Fenster oder im Topf auf dem Balkon, vielleicht auch im Blumenkübel vor der eigenen Haustüre, wo das möglich und erlaubt ist. Oder man schließt sich zum Urban Gardening zusammen und bearbeitet in einem Gemeinschaftsprojekt sein eigenes Beet. In Mannheim und der Region haben sich verschiedene Initiativen gebildet, die sich zur Aufgabe gemacht haben, die Stadt „aufblühen“ zu lassen.

Garten für alle

In gemeinschaftlich organisierten Projekten werden meist ehemals brachliegende Flächen landwirtschaftlich genutzt. So sind kreative, offene Konzepte entstanden, die es jedem ermöglichen zu gärtnern. Groß und Klein erleben, was biologische Vielfalt bedeutet, und erleben einen direkten Bezug zu den Nahrungsmitteln und ihrer Herkunft, der in der Stadt gerne mal verloren geht. Da es hier kaum Vorgaben gibt, werden die urbanen Gärten zu kreativen Lernräumen. Und beim gemeinsamen Gärtnern wächst auch das Gemeinschaftsgefühl. Und ganz nebenbei tragen die grünen Oasen ihren Teil zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung bei. Naturerfahrung ist so auch in der Stadt möglich.

Der Gemeinschaftsgarten Lindenhof ist zu einem kreativen Treffpunkt geworden | Foto: Jessica Bader
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Das zeigt zum Beispiel der Gemeinschaftsgarten Lindenhof. Auf dem Pfalzplatz blüht und sprießt es. Viele selbst gebaute Hochbeete verschönern die einst triste Betonfläche auf dem ehemaligen Tiefbunker von 1941. Mehr über den Verein erfährt man unter www.gemeinschaftsgarten-lindenhof.de

Der Verein „Essbares Heidelberg“ betreibt gleich mehrere Gemeinschaftsgärten in der Stadt. Wie der Name es andeutet, hat sich die Initiative zum Ziel gesetzt, Heidelberg nicht nur grüner, sondern durch Nutzpflanzen auch „essbarer“ zu machen und die Herkunft von Lebensmitteln wieder ins Bewusstsein zu rufen. Mehr Informationen unter www.essbaresheidelberg.wordpress.com

Inspiration im Lehrgarten

Ein Ort der „grünen Inspiration“ ist der durch die Stadt Mannheim geförderte Zentrale Mannheimer Lehrgarten. Er erstreckt sich auf rund zweieinhalb Hektar Fläche im Mannheimer Stadtteil Sandhofen. Seit 30 Jahren werden hier der Beschäftigungsförderung, des Umweltschutzes und der Umweltpädagogik vereint.

Der Garten ist Unterrichts- und Ausflugsziel für jährlich etwa 120 Schulklassen, Kindergärten und andere Jugendgruppen und stellt mit seinen Angeboten eine wichtige Ergänzung zum Biologie-, Naturkunde- und Sachunterricht da. Erwachsene Besucher können sich im Lehrgarten in Seminaren und Führungen zu Themen wie Pflanzenschutz- und Pflege, Heilkräuterkunde und Floristik informieren. Erklärtes Ziel des Lehrgartens ist es, persönliche Beziehungen zu Natur und Umwelt aufzubauen und zu verstärken. Kinder sollen hier mit dem Kreislauf der Jahreszeiten vertraut gemacht werden, um damit die Grundlage für umweltbewusstes Handeln zu schaffen.

Gehegt und gepflegt wird der Lehrgarten von langzeitarbeitslosen und behinderten Menschen in Maßnahmen der Beschäftigungsförderung sowie der Wiedereingliederung unter fachlicher Anleitung sowie sozialpädagogischer Begleitung. Über die Angebote des Zentralen Mannheimer Lehrgartens können sich Interessierte hier informieren.

Grüntaten für eine schönere Stadt

Es gibt viele Möglichkeiten, die eigene Stadt ein bisschen grüner zu machen: Auf dem eigenen Balkon eine blühende Bienenweide säen, sich in einem Verein für Naturschutz engagieren, für Sauberkeit auf öffentlichen Flächen sorgen oder in einen Gemeinschaftsgarten mitmachen. Die Stadt Mannheim hat dafür den Begriff „Grüntaten“ geprägt. Solche „Grüntaten“ kann jeder umsetzen – hier ein paar Beispiele:

Baumpatenschaft: Wie wäre es zum Beispiel damit, eine Patenschaft für einen Baum im Mannheimer Stadtgebiet zu übernehmen? Vielleicht gibt es ja einen direkt vor der eigenen Haustür. Baumpaten gießen ihren Baum und halten das Beet rund um den Stamm sauber, die sogenannte Baumscheibe. Solange hierbei keine Wurzeln verletzt werden, können sie die Erde auflockern und sogar etwas pflanzen. Der Stadtraumservice bittet allerdings eindringlich darum, nicht einfach loszulegen, sondern sich zuvor zu melden. Die Fachleute prüfen dann, ob in der Baumscheibe etwas gepflanzt werden kann. Sonst könnte es zum Beispiel sein, dass man beim Bearbeiten der Erde die Baumwurzeln unabsichtlich verletzt. Kontaktmöglichkeiten und nützliche Tipps finden interessierte Personen unter www.mannheim.de

Eine Bienenweide säen oder die Baumscheibe vor der Haustür mit insektenfreundlichen Pflanzen versehen - es gibt viele Möglichkeiten, für ein bisschen mehr Grün zu sorgen | Foto: Jessica Bader
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Bäume und Bänke spenden: Wer sich dazu entscheidet, einen Baum oder eine Bank zu spenden, macht Mannheim damit ein Stück schöner und grüner. Solche eine Spende kann ein besonderes Geschenk sein oder einen Erinnerungsort an einen geliebten Menschen schaffen. Für Bäume und Bänke kann an folgenden Standorten gespendet werden: im Luisenpark, im Herzogenriedpark, im Glückstein-Park (nur Bäume), im Bürgerpark am Wingertsbuckel und auf den Mannheimer Friedhöfen. Informationen hierzu gibt es auf den jeweiligen Webseiten.

Tütenspender für Hundekot betreuen: Hunde sind, so heißt es, die besten Freunde des Menschen. Viele Menschen ärgern sich allerdings über die Hinterlassenschaften der Vierbeiner auf Gehwegen und in Grünanlagen. Die Abfallwirtschaft Mannheim will dem entgegenwirken, indem sie im gesamten Mannheimer Stadtgebiet Hundekottütenspender aufgestellt hat. Hundebesitzer können an ihnen kostenlos Tüten ziehen, um den Kot des Hundes aufzunehmen und in einem der vielen öffentlichen Papierkörbe zu entsorgen. Es gibt die Möglichkeit eine Patenschaft für solchen einen Spender zu übernehmen. Ein Pate hat die Möglichkeit, den Standort des Tütenspenders vorzuschlagen, etwa auf dem eigenen täglichen Gassiweg. Der Tütenspender wird regelmäßig von ihm neu bestückt – Nachschub kommt von der Abfallwirtschaft. Außerdem werden Beschädigungen oder ähnliches gemeldet. Wer Interesse hat, kann unter stadtraumservice@mannheim.de oder 0621 2937010 Kontakt aufnehmen.

Die Möglichkeiten aktiv zu werden und Mannheim durch "grüne Taten" lebenswerter zu machen, sind zahlreich. Jetzt zum Frühlingsanfang ist die perfekte Zeit, um damit zu starten. [sic]

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Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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