Hannes Krosta ist Event-Manager der Mannheimer SAP Arena
„Jimmy Page war schuld“
von Peter Engelhardt
Mannheim. Mit der beeindruckenden Anzahl von 25 Trucks wird die einstige Pink Floyd-Ikone Roger Waters am Montagmorgen, 4. Juni, vor der SAP Arena anrollen, um dann am Abend des selben Tages ein gigantisches Konzert zu geben. Aber es geht noch doller: Deutschlands Entertainment-Königin Helene Fischer sprengte diesbezüglich bislang alle Rekorde und rückte mit 45 riesigen Lkw’s an. „Das alles muss logistisch sehr organisiert erst einmal bewältigt werden,“ so die pragmatische Aussage von Hannes Krosta.
Der 55-jährige gebürtige Mannheimer ist seit dem Herbst 2017 neuer Eventleiter der SAP Arena. Und er ist wahrlich kein „Newcomer“ in diesem Business. Vor seinem festen Engagement in der Arena war er über 30 Jahre im Tournee-Geschäft zuhause. Im wahrsten Sinne des Wortes „on tour“.
„Ich habe landesweit mit den unterschiedlichsten Konzert-Agenturen und Veranstaltern zusammengearbeitet, Schwerpunkt waren natürlich oftmals die lokalen Anbieter wie Hoffmann-Konzerte oder eben BB-Promotion.“ So gesehen war die Größenordnung der SAP Arena kein Neuland für Hannes Krosta. Bei annähernd 100 Veranstaltungen pro Jahr (so die Ausbuchung für 2018) ist sein Arbeitsalltag nicht weniger intensiv, aber er endet angenehmer: War er früher oftmals tagelang unterwegs, kam zumeist erst in den frühen Morgenstunden ins Bett so hat der zweifache Familienvater inzwischen eine feste Ruhestätte. „Das ist in meinem Alter inzwischen sehr viel wert,“ so Krosta augenzwinkernd.
Seine Arbeit macht ihm jede Menge Spaß und das jeden Tag aufs Neue. Das Planen der vielen unterschiedlichen Veranstaltungen in der Arena ist oftmals auch eine akribische „Bastelei“. Die Halle ist das ganze Jahr über geblockt, so muss jede Buchung exakt geplant sein. „Mal sind wir örtlicher Veranstalter, ein anderes Mal stellen wir die Halle nur zur Verfügung. Aber jede Veranstaltung, wie auch immer sie konzipiert ist, hat ihren Reiz und ihre Wichtigkeit,“ gibt es für Hannes Krosta keine unlösbaren Aufgaben. Intensiv auseinandersetzen muss er sich auch tagtäglich mit vielen Betreiberpflichten und der Versammlungsstättenverordnung. „Die Auflagen sind in den vergangenen Jahren immer strenger geworden. Da gilt es eine Vielzahl von Vorschriften zu beachten. Es geht um die Statik, um den Feuerschutz, die Fluchtwege, die Toiletten. Es müssen eben alle rechtlichen Grundlagen erfüllt sein, um Veranstaltungen in diesen Größenordnungen abzuhalten,“ ist dieser Paragrafendschungel für den erfahrenen Hannes Krosta kein Problem. Nervöser machen können ihn Umstände, die er nicht selbst beeinflussen kann, so geschehen im März diesen Jahres: „ Harry Styles (Mitglied der Boygroup One Direction, An. d. Red.) kam mit seinem Truck aus Bologna. Der Aufbau war geplant ab sieben Uhr morgens, der Truck kam um 14 Uhr. Bis zum Einlass um 18 Uhr hatten wir damit gerade mal vier Stunden Zeit.“ Aber eben gerade auch Herausforderungen dieser Art lassen Hannes Krosta dann zu logistischer Höchstform auflaufen. Entscheidend ist, dass dann ein Rädchen ins andere greift, nur so funktioniert es optimal.
Einen anderen Beruf könnte er sich wohl kaum vorstellen. Und wie hat das alles angefangen?
„Ich habe als Teenager in einer Band Schlagzeug gespielt, aber das technische Drumherum hat mich immer viel mehr interessiert. Dann war ich beim Konzert von Led Zeppelin im alten Mannheimer Eisstadion. Dem Gitarristen Jimmy Page ist ein Stecker rausgefallen und und es hat eine ganze Weile gedauert, bis dieses technische Dilemma behoben war. Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie man solche Dinge schneller und besser geregelt bekommt. Danach habe ich angefangen , bei einer Konzertagentur zu arbeiten. Dieser Jobs waren der Beginn meines heutigen Berufes“. Als Fazit bleibt festzuhalten: Der weltberühmte und unvergessene Gitarrist Jimmy Page war an allem schuld.
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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