Lebendig, bunt, abstrakt - die Quadrate sind um ein Mural reicher

Das neueste Mural in den Mannheimer Quadraten besticht durch bunte Farben und abstrakte Formen  | Foto: Alexander Krziwanie/STADT.WAND.KUNST
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  • Das neueste Mural in den Mannheimer Quadraten besticht durch bunte Farben und abstrakte Formen
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Mannheim. Die Sonne versinkt in warmen Gelb-, Orange- und Rottönen im Meer. Dem gegenüber steht eine Nachtszene mit aufgehendem Mond. Für Carolin Kaiser, die in den letzten Tagen im Rahmen von Stadt.Wand.Kunst die Fassade in H4, 6 gestaltet hat, spiegelt dieses Arrangement die „Kontraste des Lebens“ wider. Nähe/Distanz, hell/dunkel – in ihrer Kunst geht es ihr darum, die eigene Balance zu finden, etwas Harmonisches und Ausbalanciertes zu schaffen.

Haptische Experimente

Carolin Kaiser ist Designerin und Künstlerin aus Mannheim. Aufgewachsen in einer Handwerkerfamilie und ausgebildet als Maler- und Lackiererin in der Fachrichtung Gestaltung, erschafft sie bis heute am liebsten Dinge mit ihren Händen. Außerdem ist sie studierte Kommunikationsdesignerin (MA). Ob Holz oder Papier, Pinsel oder Dose – das haptische Experimentieren mit verschiedenen Materialien und Techniken macht Carolin Kaisers kreative Arbeit aus. Mit ihrer analogen Arbeitsweise und ihrem sicheren Gespür für die Kombination von Farben, Mustern und Formen erschafft sie Werke in ihrem ganz eigenen Stil: lebendig, abstrakt, bunt. Inspiration für ihre Kunst zieht sie dabei aus ihrer Umgebung, aus der Natur und organischen Formen, minimalistischer Architektur, Art Deco und vor allem den 80ern – der Zeit, in der sie aufgewachsen ist.

Neben Zeichnungen, Drucken und Skulpturen gestaltet Carolin Kaiser auch Hauswände. Die Fassade in H4 ist für sie bisher die größte. „Neben gefragten internationalen Namen ist es Stadt.Wand.Kunst von Anfang an ein großes Anliegen, auch lokale Künstler*innen zu zeigen. Carolin Kaiser ist im Bereich Street Art eher noch eine Newcomerin, bei der wir aber ein unglaubliches Talent sehen. Wir freuen uns deshalb sehr, sie bei einem ihrer ersten großflächigen Murals zu begleiten“, sagt Sören Gerhold, Kurator von Stadt.Wand.Kunst.

Hang zum Greifbaren

Carolin Kaiser selbst sagt, sie habe einen „Hang zum Greifbaren“. Als Grundlage für alle Arbeiten dient ihr eine Papiercollage in A4 oder A5. Diese Haptik von Pinselstrichen oder Schraffuren versucht sie später dann auch auf die großformatigen Arbeiten zu übertragen. „Der kreative Prozess passiert zu Hause“, berichtet sich. Hier kann sie sich ungestört in den kreativen Flow begeben. Das Vertiefen in einzelne Fragmente macht ihr künstlerisches Schaffen aus und Schritt für Schritt entsteht so ein Gesamtwerk. Die Umsetzung an der Wand sei dann vor allem Technik und auch durchaus anstrengend. In diesem Fall hat sie ausschließlich mit Pinsel, Rolle und Schwamm gearbeitet.

Carolin Kaiser | Foto: Alexander Krziwanie
  • Carolin Kaiser
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Farbe für mehr Hoffnung

Die Inspiration, die sie aus der Natur und auch der Architektur zieht, sind auch im Mural an der Fassade in H4 unverkennbar. Der Sonnenuntergang, ein Motiv, das sich in ihren Arbeiten wiederholt, ist auch hier zentrales Element. Für sie ist der Moment des Sonnenuntergangs, am Meer sitzend, etwas sehr Erhabenes und Friedliches. Der Übergang in den Abend/die Nacht bringt Ruhe.

Dass sich die erste Wand in dieser Größe, die Carolin Kaiser gestaltet, schräg gegenüber des ZI befindet, hat für sie auch eine sehr persönliche Bedeutung. Sie erzählt, dass auch sie Zeit hier verbracht hat und sich damals schon gefragt habe: „Wie soll man hier in dieser trostlosen Umgebung genesen?“ So will sie mit den bunten, ausdrucksstarken Farben ihres Murals gute Laune vermitteln. „Der Betrachter soll in eine Fantasiewelt abtauchen und kurz Pause machen können.“

Bisher fertigt Carolin Kaiser vor allem Auftragsarbeiten an, aber sie lässt im Gespräch durchscheinen, dass sich die Mannheimer im nächsten Jahr eventuell auf eine Ausstellung freuen dürfen. Dann vielleicht mit Werken auf Leinwand.

Das neue Mural im Rahmen von Stadt.Wand.Kunst befindet sich übrigens „in guter Nachbarschaft“ unweit von den Werken der Künstler Sourati und Isakov. Ein Besuch aller drei Fassaden lässt sich so wunderbar verbinden. sic/red

Weitere Informationen:

Carolin Kaiser ist Mitbegründerin der Floyds – Studio für Grafik und Design und arbeitet dort an multidisziplinären Projekten. Einblicke in ihre Werke gibt es unter www.carolinkaiser.de

Weitere Informationen unter www.stadt-wand-kunst.de

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Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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