Brand verhindert in Wohngruppe
Lisa "Feuerengel" verhindert Brand
Bereits im Dezember konnte Lisa, eine junge Frau (31) mit mehreren Handycaps, in Ihrer Wohngruppe in der Herbststraße ein großes Unglück verhindern.
Lisa erzählt: „Zunächst schreckte mich der Rauchmelder. Mir fiel dann auch ein seltsamer Geruch auf, der mich vermuten ließ, dass in der Küche etwas angebrannt sei. Ich suchte die Ursache, fand in der Küche nichts Auffälliges, aber im Nachbarzimmer. Ich konnte über den Balkon in das Zimmer sehen und sah, dass da Flammen loderten. Als ich die erste Panik im Griff hatte, habe ich umgehend die Feuerwehr informiert und einen Mitbewohner aus dem Erdgeschoß gewarnt, der den Rauchmelder wohl nicht gehört hatte.“
Klaus Kern betreut Lisa seit mehreren Jahren über die Praxis von Prof. König. Er ist stolz auf Lisa und zieht erneut Erkenntnisse aus seiner Arbeit:
„Menschen mit Handycaps sind Menschen erster Klasse, man muss sie verstehen lernen, fördern und aufmuntern.“
Kern arbeitet seit vielen Jahren mit seinen Hunden in der Kinder- und Jugendarbeit, aber auch mit eigenem Konzept in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, zunächst mehrere Jahre bei Frau Dr. Bianchi. Er war jahrelang Gastvater fürs Jugendamt Ludwigshafen. Er schätzt die Unvoreingenommenheit seiner Hunde, von Tieren allgemein, in seiner Arbeit.
„Lisa hat nach vielen traumatischen Erlebnissen so viel Kraft und Durchhaltevermögen gezeigt, sich weiterentwickelt, spielt Klavier, engagiert sich religiös, arbeitet mit Pferden. Für Lisa wurde lange Zeit ein Assistenzhund gesucht, es hatte sich eine tolle Spenderin gefunden, allerdings wurden wir von mehreren Anbietern heftigst enttäuscht. Aber auch in diesem Bereich hat Lisa ungeheure Gedankenarbeit geleistet. Ihre Arbeit in einer Küche lässt einfach keinen Assistenzhund zu und sie erkennt, dass sie die Problematiken, die einen Hund notwendig gemacht hätten, gehändelt hat.
„Die Praxis König und Klaus mit seinen Hunden sind für mich da. Klaus kann ich Tag und Nacht anrufen.“
„Ohne Lisas Einsatz wäre das Haus vielleicht abgebrannt, Menschen zu Schaden gekommen, eventuell wären auch Nachbarhäuser gefährdet gewesen.
Wir „Normalos“ - oh wie ich diesen Begriff hasse - müssen Menschen wie Lisa, die zudem noch zu den liebenswertesten Menschen zählt, und daran kämpft, ihre Schicksalsschläge zu verarbeiten, an sich arbeitet, wie man es sich von „Normalos“ wünschen würde, vorbehaltlos aufnehmen, unterstützen und anerkennen, sie umarmen.“
Kern mahnt unsere Gesellschaft mit Protesten gegen den Rechtsruck weiterzumachen, zu erkennen, was da für unmenschliches Gedankengut dahintersteckt, dass nicht nur die schwächsten unter uns durch diesen rechten Schrott gefährdet sind.
Menschen wie Lisa inspirieren Kern Menschen dort abzuholen, wo sie stehen.
So arbeitet er an einem Buch mit einem frühkindlichen Autisten, der Kerns Bilder sehr beeindruckend interpretiert. Darüber bereitet er gerade einen Filmbeitrag für den Autismus Kongress in Gera vor.
Mit und über Lisa ist ein Film geplant, um Menschen die Lisas dieser Welt näher zu bringen.
Autor:Klaus Kern aus Bad Dürkheim |
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