Erste Bäume auf Mannheimer BUGA-Gelände gepflanzt
Mehr als Schattenspender
Mannheim. Die Bäume auf Spinelli sollen Nährgehölz für Insekten und Vögel sein. Gewählt werden Arten, die einerseits zukunftsfähig dem Klimawandel standhalten, andererseits aber nicht invasiv wirken. Und ihre großen Kronen sollen Groß und Klein Schatten spenden. Das Pflanzkonzept der BUGA 23 führt laut Pressemitteilung alle Anforderungen sinnfällig zusammen. Umgesetzt wird es seit Montag, 29. März: Die ersten Bäume wurden geliefert und in die östliche Parkschale Käfertal gepflanzt.
Von Rot-Ahorn und Kupfer-Felsenbirne über Magnolie und Eisenholz-baum bis hin zum Gewöhnlichen Judasbaum: Die erste Charge wird seit Montag auf dem Spinelli-Gelände angeliefert und nach und nach im östlichen Teil der der Parkschale Käfertal eingepflanzt. „Nach den Verzögerungen durch Regen und Kälte, wollen wir nun durch verschränktes Arbeiten Zeit aufholen. Wir beginnen mit den Pflanzungen im Osten, wo die Erdarbeiten abgeschlossen sind, und arbeiten uns Stück für Stück nach Westen vor“, erläutert Michael Schnellbach, Geschäftsführer Bundesgartenschau-Gesellschaft Mannheim 2023 gGmbH.
Obwohl sich die Erdarbeiten wegen der schlechten Wetterbedingungen verzögert hatte, konnten bereits 120.000 Kubikmeter Erde insgesamt verarbeitet werden. Zur Beschleunigung wurde die Kapazität von ursprünglich geplanten 1.200 auf zirka 1.700 Kubikmeter pro Tag erhöht. Die größte Herausforderung stellte dabei die Koordination der 40 Bauunternehmen dar.
„Das Pflanzkonzept muss viele Funktionen harmonisierend zusammenführen: Natürlich wollen wir eine attraktive Parklandschaft erschaffen, die durch Wuchsform der Bäume, ihre jahreszeitlichen Blüten und Färbungen geprägt wird und ein stimmiges Gesamtbild bilden. Mit Blick auf den Klimawandel müssen wir aber auch die Klimaresilienz der Bäume beachten“, erklärt Stefan Häffner, Abteilungsleiter „Freiraum | Ausstellungsplanung“. „Im Erscheinungsbild haben wir auf mehrstämmige Bäume in kleinen Gruppen gesetzt, durch die großzügige Schattenbereiche entstehen, die gerade in heißen Sommermonaten dringend benötigt werden.“
Entlang der Radschnellverbindung sowie der Völklinger Straße entstehen lose Reihenpflanzungen mit Alleecharakter. Auf eine durchgehende Alleenpflanzung wird jedoch bewusst verzichtet, um das offene Gelände und die zirkulierende Frischluft nicht einzuschränken. Daher werden im gesamten Klimapark nur wenige Bäume als Solitär gepflanzt.
Im Klimapark, in der Feudenheimer Au und entlang des Radschnellwegs werden ausschließlich gebietsheimische Gehölze wie Feldahorn, Traubeneiche, Vogelkirsche und Holzapfel verwendet. Entlang der Völklinger Straße werden als Ergänzung zu den bestehenden alten Kastanien weitere Kastanien gepflanzt. Diese Baumart ist seit über hundert Jahre in Deutschland beheimatet.
In den intensiv von Menschen genutzten Parkschalen werden neben gebietsheimischen auch nicht-heimische Gehölze verwendet, wie beispielsweise, Tulpenbaum und Gleditschie, Geweihbaum und Lärche. Ihre Eignungen ist von Fachleuten in zahlreichen Forschungsprojekten untersucht worden: Sie haben keine negativen Auswirkungen auf die heimischen Biotopstrukturen.
Bis Ende April werden die restlichen Bäume von den Baumschulen Huben, Lappen, Lorenz von Ehren und Lorberg angeliefert und in der Parkschale Käfertal von Osten nach Westen eingepflanzt. Die restlichen der Bäume in der Parkschale Käfertal, sowie die meisten anderen Bäume auf Spinelli und in der Au, werden im Herbst 2021 und Frühjahr 2022 gepflanzt. Auch nach der Bundesgartenschau im Jahr 2023 werden noch weitere Bäume gepflanzt – vor allem im Bereich der temporären Seilbahn, die nach der BUGA 23 zurückgebaut wird. Insgesamt sollen im Grünzug Nordost fast 1.000 neue Bäume dauerhaft gepflanzt werden. ps
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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