Neue CD des Nationaltheater-Orchesters Mannheim
Rauschendes Fest mit Messiaens Turangalîla-Symphonie
Mannheim. Am 11. und 12. November 2019 hat die Musikalische Akademie des Nationaltheater-Orchesters Mannheim e. V. Olivier Messiaens Turangalîla-Symphonie live auf CD eingespielt. Im Handel, über die Geschäftsstelle der Musikalischen Akademie sowie über das Nationaltheater Mannheim ist der Tonträger ab dem 18. September zu erwerben. Es ist die erste CD, die das Nationaltheater-Orchester gemeinsam mit Generalmusikdirektor Alexander Soddy aufgenommen hat. Hinter der Produktion steht das Plattenlabel OehmsClassics. Die CD ist ein gemeinsames Projekt der Musikalischen Akademie und des Nationaltheaters Mannheim.
Das Sanskritwort „Turangalîla“ bedeutet in etwa „Dynamik“ und „Lebenskraft“ – Olivier Messiaen, Experte für indische Rhythmen, gab seinem gigantischen Opus diesen Titel und taufte es „Hymne an die Freude“. Bestimmt von aberwitzigen Tempi, Rhythmen und Tonarten, changiert das vor Ideenreichtum strotzende Werk zwischen brachialen und verinnerlicht-träumerischen Passagen, die Einflüsse Richard Wagners und Claude Debussys erkennen lassen. Live-Aufnahmen des Werks sind selten und gewagt – Generalmusikdirektor Alexander Soddy und das Nationaltheater-Orchester mit seinem traditionell romantischen Klang nähern sich der Komposition mit einer besonderen Plastizität.
Tragende Rollen übernehmen in Turangalîla auch die beiden Solisten: Am Klavier lässt Tamara Stefanovich die Klangwelt Messiaens in surreal-sinnlichen Farben erstrahlen. Thomas Bloch, weltweit führender Experte für die Ondes Martenot, verleiht der Programmatik der Turangalîla-Symphonie mit dem Science-Fiction-Sound des 1917 entwickelten Tasteninstruments eine kosmische Dimension.
Die in der Musikalischen Akademie organisierten Mitglieder des Nationaltheater-Orchesters Mannheim sind seit über 240 Jahren Veranstalter der Konzertreihe „Akademiekonzerte“. Unter den Theater- und Symphonieorchestern sind die demokratische Struktur der Akademie und ihre damit verbundene programmatische sowie finanzielle Eigenständigkeit einzigartig. Sie sind entscheidend für die künstlerische Identität und das Selbstbewusstsein der Musikerinnen und Musiker. In acht Doppelkonzerten pro Jahr präsentiert sich heute das Orchester, das sonst im Operngraben erklingt, im Mozartsaal des Rosengartens.
In der von Covid-19-Einschränkungen betroffenen Saison 2020/21 plant die Musikalische Akademie zusätzliche Konzerttermine im Mannheimer Rosengarten, um ihre Abonnentinnen und Abonnenten bei einer maximalen Besucherzahl von 500 Personen platzieren und gleichzeitig einen eingeschränkten Freiverkauf ermöglichen zu können. Aufgrund des erhöhten Verwaltungsaufwands beginnt der Freiverkauf in der Spielzeit 2020/21 erst Anfang Oktober. ps
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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