KinderVesperkirche in Mannheim
Rund 1.300 Schüler Kinder genießen Essensangebot
Mannheim. Begeisterte Kinder zu bitterem Anlass. Insgesamt 1.300 Schülerinnen und Schüßler haben das gemeinschaftliche Spiel- und Essensangebot der diesjährigen KinderVesperkirche genossen. Mit diesem positiven Gemeinschaftserlebnis für Schulklassen macht die Evangelische Kirche Mannheim seit 2008 auf die Kinderarmut aufmerksam. Das Thema wird inzwischen von der Öffentlichkeit immer deutlicher wahrgenommen. Dekan Ralph Hartmann begrüßt, dass nun die neue Bundesregierung die Kindergrundsicherung im Koalitionsvertrag stehen hat. Zusätzlich fordert er eine Ausstattung von Kitas und Schulen, die sich konkret an der sozialräumlichen Situation orientiert.
Kindergrundsicherung begrüßt
Eine Gesellschaft, die ihre Kinder als einen Schatz und ihre Zukunft begreife, trage eine Mitverantwortung dafür, ihnen Teilhabe und Gerechtigkeit zu gewähren, betont Dekan Ralph Hartmann. In Baden-Württemberg sind 19 Prozent der Kinder von Armut betroffen, in Mannheim fast jedes vierte Kind. Kinder, die in Armut oder armutsgefährdet aufwachsen, haben ein großes Risiko, in Armut zu bleiben. Hartmann begrüßt daher, dass die neue Regierung mit der Kindergrundsicherung die Voraussetzungen dafür schaffen wolle, die unterschiedlichen Hilfesysteme sinnhaft und entbürokratisiert zu bündeln, damit sie betroffene Kinder besser erreichen. „Endlich ist die Kindergrundsicherung in Sicht“, so Hartmann. Ergänzend sei erforderlich, dass Kitas und Schulen mit dem ausgestattet würden, was vor Ort erforderlich sei. „Die Ressourcen müssen sich an der sozialräumlichen Situation orientieren“, so Hartmann, „damit Kinder auch außerhalb der Familie gut versorgt sind.“
Es sei spürbar, berichtet KinderVesperkirchen-Leiter Lutz Wöhrle, dass die Kinder durch die Pandemie-Situation belastet seien. Sorgen und Spannungen in der Familie zählten ebenso dazu wie Rückstände im schulischen Bereich: Vor allem die im Grundschulalter so wichtige Sprachförderung, so Wöhrle, sei seit rund zwei Jahren fast ausgesetzt, was zur Benachteiligung von Kindern führe. In der KinderVesperkirche genießen die Schulklassen die Gemeinschaft, den weiten Raum zum Spielen und die Zeit zum Basteln, so Wöhrle. Sie waren „Feuer und Flamme“. Mit den dekorierten Kerzen, den bemalten Taschen und Karten gestalten die Kinder etwas Schönes und seien stolz auf das, was sie geschaffen haben und mit nach Hause nehmen können, berichtet der Sozialpädagoge.
Pandemie-Situation belastet Kinder
Am Freitag, 10. Dezember, endete die 14. Mannheimer KinderVesperkirche mit insgesamt rund 1.300 jungen Gästen: Insgesamt 28 Klassen aus fünf Mannheimer Schulen haben die KinderVesperkirche im Stadtteil Waldhof besucht: Vormittags kamen rund 600 Kinder in die evangelische Jugendkirche sowie in der Zeit von 13 bis 14 Uhr nochmals insgesamt 250 Kinder aus der Umgebung. Zusätzlich beteiligten sich am zweiten Standort im Mannheimer Süden die 17 Klassen der Rheinaugrundschule mit rund 450 Kindern an dem Bastel- und Essensangebot direkt in ihrem Schulgebäude. Dort brachten sich Gemeindepfarrer Uwe Sulger, Stadtjugendpfarrer Oliver Seel sowie Ehrenamtliche aus dem Stadtteil mit ein. An beiden Standorten hat sich das eng mit dem Mannheimer Gesundheitsamt abgestimmte Corona-Hygienekonzept bestens bewährt.
Spendenkonto
Die KinderVesperkirche ist nur dank eines starken Unterstützernetzes möglich und wird durch Spenden finanziert: Spendenkonto: Evangelische Kirche Mannheim, Stichwort: KinderVesperkirche, Sparkasse Rhein Neckar Nord, IBAN: DE44 6705 0505 0039 0030 07. Weitere Informationen unter www.kindervesperkirche.de und www.facebook.com/kindervesperkirche
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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