Sankt Martin feiern und Zeichen setzen
Mannheim. Katholische Kirchengemeinden laden um den 11. November unter anderem bei Umzügen zur Erinnerung an den beliebten Bischof von Tours ein
Er ist ein Musterbeispiel der Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit. Der Legende nach teilte der spätere Bischof Martin von Tours als römischer Soldat seinen Mantel mit einem Bettler, ohne auf dessen Herkunft, Stand oder Konsequenzen für seine eigene Person zu achten. Richtig: Vom Heiligen Martin ist die Rede und an seine Mitmenschlichkeit erinnert bis heute das Martinsfest am 11. November. Kinder ziehen dann mit Laternen durch die Mannheimer Stadtteile, spielen diese Szene nach und singen Martinslieder. Ob im kleinen Rahmen rund um die Kita oder als Teil eines Stadtteil-Events – katholische Gemeinden sind dabei und halten die Erinnerung an Martins leuchtendes Beispiel menschenfreundlichen Handelns wach.
Denn der Heilige Martin schlägt auch heute Jahr für Jahr Brücken zwischen Menschen in Städten und Gemeinden. Das wird deutlich, wenn man seinen Blick über die Mitfeiernden bei den Zügen und Martinsfeiern in und um die Gotteshäuser in der Quadratestadt sowie im Umland schweifen lässt. Da stehen Menschen unterschiedlicher Kulturen und religiöser Traditionen einträchtig beisammen. Erlischt ein Laternenlicht, so reicht man sich ganz selbstverständlich Kerze oder eine Batterie weiter. Es wird gemeinsam gesungen und Martinsmann beziehungsweise Martinsbrezel am Martinsfeuer geteilt.
„Für mich ist Sankt Martin damit der Integrationsheilige schlechthin“, sagt Dekan Karl Jung, der sich selbst immer ganz besonders auf die Martinsfeier am 11. November um 17 Uhr in der Jesuitenkirche (A4, 3) freut - dieses Jahr wieder mit anschließendem großem Umzug begleitet von Ross und Reiter durch die Quadrate bis zur Jungbuschhalle plus X (Werftstraße). Veranstalter sind die Seelsorgeeinheit Mannheim Johannes XXIII. inklusive der Kitas St. Alfons und St. Sebastian mit dem Miriam-Kindergarten des Caritasverbandes Mannheim.
„Wir tragen das Licht der Barmherzigkeit hinaus auf die Straßen, wenn wir des Heiligen Martin gedenken. Diese Feiern und Umzüge sind damit nicht nur wertvolle Tradition, sondern ein ganz bewusstes Erinnern an die Mitmenschlichkeit – ein Appell und ein unübersehbares Zeitzeichen in diesen Tagen“, sagt Jung. Und dieses Zeichen sind auch schon am 9. November beispielsweise in der Mannheimer Neckarstadt zu finden.
Dort lädt die Katholische Seelsorgeeinheit Mannheim-Neckarstadt in der Kirche St. Bonifatius (Friedrich-Ebert-Straße) ab 17 Uhr Familien ein, Martinslieder zu singen und die Geschichte vom Heiligen Martin zu hören. Im Anschluss an die Martinsfeier im Kirchenschiff erhellt der Laternen-Zug die benachbarten Straßen, bevor er im Pfarrhof endet, wo Mitfeiernde bei Kinderpunsch, Tee und Glühwein noch verweilen können.
Weithin sichtbar ist auch das „Lichtermeer zu Martins Ehr’“ am 9. November zwischen 18 und 20 Uhr auf den Stufen der Maria-Hilf-Kirche (August-Bebel-Straße 49, Almenhof). Organisiert wird die Lichtspur vom Team „Familie Mittendrin“ der katholischen Kirchengemeinde Mannheim-Südwest. Menschen jeden Alters sind eingeladen, ein Windlicht – verziert oder schlicht – im Gedenken an den Heiligen Martin vor der Kirche abzustellen. Alle Windlichter können bis 16. November im Foyer der Kirche wieder abgeholt werden. Um 17.30 Uhr steht St. Martin auch bei der Kinderabendkirche in Maria Hilf im Mittelpunkt.
Ökumenisch ist YChurch – Kirche auf Franklin auf Martins Spuren unterwegs und lädt am 11. November um 17 Uhr zum Martinsumzug ein. Treffpunkt ist der Innenhof der Elementary School, (Thomas-Jefferson-Str.2, Franklin).
Ganz individuelle Martin-Entdecker-Touren sind am 11. November zwischen 17 und 19 Uhr rund um die St. Laurentius-Kirche (Wormser Str. 9-11) im Stadtteil Käfertal möglich. Der aus elf Stationen bestehende Weg zeigt, warum der Heilige Martin auch heute noch ein Vorbild ist. Ganz wichtig: Laterne nicht vergessen. red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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