Am 11. November ein Zeichen setzen und das „Licht des Teilens“ weitertragen
„Seien Sie ein Martin oder eine Martina!“
Mannheim. „Im Schnee da saß ein armer Mann, hat Kleider nicht, hat Lumpen an", so klingt es am 11. November - am Martinstag – auch in Mannheim aus unzähligen Kehlen. „Der Heilige Martin steht für etwas, was alle Menschen kennen und was sie gleichermaßen berührt – das Teilen“, sagt der katholische Stadtdekan Karl Jung. „Für mich persönlich ist es immer ein bewegender Moment, wenn hunderte von Kindern bei der Martinsprozession dieses Licht des Teilens mit ihren Laternen hinaus in die Stadt tragen.“
Und in diesem Jahr könnte dieses Licht sogar noch weit über die zahlreichen Martinsumzüge hinaus strahlen: „Quasi vor unserer Haustüre sitzen in diesen Tagen tausende Männer, Frauen und Kinder, mit denen wir teilen könnten. Sie sind auf den griechischen Inseln gestrandet. Sie brauchen dringend warme Sachen für den Winter“, macht sich der katholische Flüchtlingsseelsorger Jochen Winter für die Spendenaktion des Bündnisses Sicherer Hafen Mannheim stark. „Seien Sie ein Martin oder eine Martina! Teilen Sie mit den Menschen!“, lautet der Aufruf Winters.
Unter dem Schlagwort „Mannheim hilft! Helfen Sie mit!“ kann jeder dem Beispiel des Heiligen Martin, der seinen roten Mantel mit einem kräftigen Schwerthieb in zwei Teile geschnitten und mit einem Bettler geteilt hat, folgen und Decken, Winterjacken, Isomatten, Zelte aber auch Windeln spenden. Abgegeben werden können diese im Zeitraum vom 10. bis 19. November an verschiedenen Stellen. Der Flüchtlingsseelsorger nimmt beispielsweise an den Sonntagen 10. und 17. November zwischen 11 und 12 Uhr Spenden nach der Messe in der Markplatzkirche St. Sebastian (F 1, 6) entgegen. Täglich zwischen 11 und 15 Uhr können in R 2,2 in der Evangelischen Citykirche Konkordien sowie an der Yavuz Sultan Selim Moschee (Luisenring 28) von 9 bis 17 Uhr Hilfsgüter abgegeben werden. Zu den Öffnungszeiten des Gemeindebüros der Matthäuskirche (Rheingoldstraße 32) sind Spenden ebenfalls willkommen.
Auf das Beispiel des Heiligen Martin machen am 11. November zudem hunderte kleine wie große Lichter aufmerksam: Zu den größten Laternenzügen der Quadratestadt zählt die Martinsprozession ausgehend von der Jesuitenkirche durch die Quadrate über den Luisenring bis hin zur Jungbuschhalle Plus X begleitet vom Mannheimer Reiter-Verein. Beginn der Martinsfeier ist in der Kirche um 17 Uhr. Auch in Neckarau wird sich um 17 Uhr im August-Bebel-Park ein großer Zug nach dem Martinsspiel mit den Ministranten von St. Jakobus, begleitet von der Reitgemeinschaft Neckarau, bis zum Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium schlängeln.
Weitere Feiern mit anschließenden Umzügen finden zeitgleich in Heilig Geist (Oststadt), im Gemeindessal St. Bonifatius (Neckarstadt) und St. Pius (Neuostheim) – dort gemeinsam mit den Kindern des ökumenischen Kinderhauses statt. Darüber hinaus sind Umzüge und Feiern haben die Kitas St. Peter (Oststadt), St. Josef (Ilvesheim) oder die Neckarstädter Einrichtungen St. Michael, St. Raphael und St. Theresia geplant. Den Vorreiter bereits am 8. November um 18 Uhr macht die Pfarrei Christ König in Wallstadt gemeinsam mit der Wallstadtschule. schu/dv
Autor:Wochenblatt Archiv aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.