Künstler Isakov gestaltet Fassade in H 4 in Mannheim

Wie Malen nach Zahlen

Mannheim. Das Open Urban Art Museum Mannheim, das erste frei zugängliche Museum für Fassadenkunst in Baden-Württemberg, ist um ein unübersehbares Exponat reicher. Der Berliner Künstler Isakov gestaltete innerhalb des Projekts Stadt.Wand.Kunst die Fassade des Kundenzentrums der GBG in H 4, 9 .

Von Christian Gaier

Ein wenig sei seine Arbeitsweise schon mit „Malen nach Zahlen“ vergleichbar, sagt der seit 2013 als freischaffender Künstler arbeitende Alexander Isakov, der sein Werk innerhalb von fünf Tagen fertigstellte. Sebastian Bader, Leiter des Projektbüros im Kulturzentrum Alte Feuerwache, die Stadt.Wand.Kunst mit der Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft GBG und Montana Cans in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Mannheim veranstaltet, hatte ihm ein Foto des Hauses geschickt „und dann ging’s los“, wie Isakov salopp formulierte.

Isakov, dessen familiäre Wurzeln in der Ukraine liegen, bezieht seine Inspiration aus dem Verhältnis zwischen Architektur und Ornamentik. Mit Schablonen und Sprühdosen hat er Linien über die Fassade gezogen, in denen sich die Quadratestruktur Mannheims widerspiegelt. Isakov spielt mit Farben und Formen und das Ergebnis ist nicht immer eindeutig zu interpretieren, aber er liebt dieses Ambivalente und Offene. „Komposition und Harmonie“ seien ihm wichtig, und wenn jemand einen Vogel erkennt oder den Wasserturm, dann hat der Künstler gegen diese individuelle Sichtweise keine Einwände.

Isakovs Mural ist das insgesamt 31., das in Mannheim innerhalb des Projekts Stadt.Wand.Kunst entstanden ist – ein Projekt, das mittlerweile eine Strahlkraft entwickelt hat, die weit über die Landesgrenzen hinausreicht. Isakov etwa bezeichnete Stadt.Wand.Kunst als „das hochqualitativste Festival in ganz Deutschland“. Seit 2013 lädt Stadt.Wand.Kunst jeden Sommer bekannte nationale und internationale Street Artists nach Mannheim ein, um sogenannte „Murals“ – großformatige Wandgemälde – an Hausfassaden im gesamten Stadtgebiet anzufertigen.

Weitere Informationen:
www.stadt-wand-kunst.de