Winterliche Temperaturen sind für Obdachlose lebensgefährlich – so verhalten Sie sich im Notfall richtig
Baden-Württemberg. Bundesweit waren im Januar 2024 rund 439.465 Personen wohnungslos, davon rund 92.675 in Baden-Württemberg. In dieser Statistik sind allerdings nur diejenigen erfasst, die in Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe und in kommunalen Notunterkünften untergebracht sind. Bei den frostigen Temperaturen in den Wintermonaten sind obdachlose Menschen, die auf der Straße übernachten, besonderen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt. Der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) bietet auf seiner Webseite Infomaterial in Form von Plakaten und Infokarten für Kommunen und Einrichtungen an. Darauf finden Bürgerinnen und Bürger sowie obdachlose Menschen Hinweise, wohin sie sich wenden können, wenn in der kalten Jahreszeit Hilfe benötigt wird. Die richtigen Anlaufstellen sind die Stadt- oder Gemeindeverwaltung, die nächste Polizeidienststelle und bei akuter Lebensgefahr der Notruf.
Minister Lucha ruft Bevölkerung zu Wachsamkeit und Hilfe auf
„Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger, bei kalten Temperaturen besonders aufmerksam zu sein und nicht wegzuschauen, wenn sie auf einen Menschen in Not treffen. Sie können helfen und möglicherweise sogar Leben retten“, sagte Minister Manne Lucha am Mittwoch, 4. Dezember, in Stuttgart. Ein Anruf beim Ordnungsamt oder dem örtlichen Polizeirevier genüge. An vielen Orten im Land hielten Kommunen und karitative Organisationen Aufwärmstuben und Nachtquartiere für wohnungslose Menschen bereit. „Bei hilflosen und akut gefährdeten Menschen rufen Sie bitte den Rettungsdienst unter 112 an“, so der Minister.
Lucha machte auf die digitale Broschüre auf der Webseite des KVJS aufmerksam, die Fachleute von Kommunen und Einrichtungen über Hilfsangebote für Wohnungslose informiert. Diese erläutert die rechtliche Situation und die Zuständigkeiten in Baden-Württemberg und gibt vor allem Anleitung und Hilfe für die Praxis. Die kommunalen Landesverbände, der Kommunalverband für Jugend und Soziales und die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg haben die Broschüre gemeinsam erarbeitet.
„Notunterkünfte und Angebote der Wohnungsnotfallhilfe werden in Baden-Württemberg weiterhin mit großem Engagement und trotz Mangel an bezahlbarem Wohnraum zur Verfügung gestellt. Die im Internet abrufbare Broschüre soll Kommunen und Einrichtungen helfen, ihre Präventions- und Hilfsangebote für obdachlose Menschen noch besser aufzustellen und Betroffene im Winter vor dem Erfrieren zu schützen,“ so Minister Manne Lucha abschließend. red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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